Rennberichte

2025

Vertical WM 2025

Was für eine riesige Erleichterung. Nach drei Monaten voller Bangen, Hoffen, viel Ungewissheit, unzähligen Rückschlägen und vielen Tränen durfte ich heute den Start am Vertical Rennen in Canfranc antreten. Es war eine meiner schwierigsten Entscheidungen, mich für diesen Start zu entscheiden. Seit ich im Juni die Stressreaktion an meiner Fibula erlitt, verlief der Wiederaufbau wie eine Achterbahn. Mal konnte ich drei Minuten am Stück rennen, ohne Beschwerden, mal merkte ich schon beim ersten Schritt, dass mein Knochen noch nicht bereit ist für die Belastung. Nach dem Harderlauf vor drei Wochen ging dann gar nichts mehr und ein erneutes MRI zeigte, dass ich nach wie vor eine Stressreaktion Grad III habe. Sprich, ich war erneut in einem tiefen Loch und wusste nicht, was ich mit dieser Hiobsbotschaft anfangen sollte. Zu Beginn war für mich klar, dass die WM-Teilnahme nun endgültig gestorben ist und ich ab sofort die Saisonpause einläuten würde. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, um mich nach einem Jahr voller Rückschläge erneut auf den Kampf gegen meinen eigenen Körper vorzubereiten. Doch da war auch die leise Stimme in meinem Kopf, die mir sagte: „Aber wenn du jetzt aufgibst, dann war alles umsonst.“ Auch mein Umfeld bestärkte mich, die Teilnahme zu versuchen, und von den letzten Trainings auf dem Fahrrad wusste ich, dass ich trotz eingeschränkter Fibula auf einem sehr hohen physischen Niveau bin. Eine Teilnahme bedeutet jedoch, dass ich bis dahin keinen einzigen Schritt rennen kann, im Alltag an Krücken laufen muss (ich hatte extreme Schmerzen und konnte gar nicht mehr den Fuß belasten) und es mental extrem schwierig sein würde, gegen die Besten der Welt anzutreten, im Wissen, dass du selbst in eingeschränktem Funktionszustand starten wirst.

Eine Stunde vor dem Start nahm ich ein Ibuprofen. Ich wusste ja nicht, wie schlimm die Schmerzen sein würden, da ich seit drei Wochen nicht mehr gerannt bin, aber da ich bis vor einer Woche noch an Krücken laufen musste, rechnete ich damit, dass es sehr schmerzhaft werden würde. Eigentlich ging mir diese Entscheidung gegen den Strich. Wenn man Schmerzen hat, sollte man diese nicht durch ein Medi ausblenden, sondern der Schmerz ist ein Warnsignal vom Körper, dass etwas nicht gut ist. Doch von den beiden Selektionsläufen wusste ich, dass ich unter Schmerzen extrem in meiner Leistung eingeschränkt bin und dies an einer WM zu riskieren, wenn Schmerzmittel erlaubt sind, macht auch keinen Sinn. Mir war ja bewusst, dass ich mit diesem Lauf meinen Körper sowieso schädigen würde, da habe ich die Linie zum Schutz meines Körpers sowieso schon lange überschritten.

107 Athletinnen nahmen das Rennen unter die Füße. Da die Veranstalter mit kaltem Wetter rechneten, mussten wir als Pflichtmaterial alle eine Regenjacke dabei haben. Kalt war es dann aber überhaupt nicht, und so nutzte ich die Gelegenheit bei Rennhälfte, die Verpflegungszone zu nutzen, um mir das Wasser über den Kopf zu leeren. Dies gab mir mental so einen Boost, dass ich gleich einige Athletinnen überholen konnte und endlich meinen Rhythmus ins Rennen fand. Davor hatte ich große Mühe mit dem Atmen, da mir der Belt mit der Regenjacke den Bauch zuschnürte und ich sehr heiß hatte. Das Rennen war jedoch nach wie vor sehr, sehr schnell und es waren noch unzählige Athletinnen vor mir. Erst im allerletzten Streckenabschnitt, wo es sehr steil war, taute ich richtig auf und war voll in meinem Element. Ich überholte die Spanierin und Französin vor mir, welche beide etwa 10 kg leichter waren, und beendete das Rennen auf Rang 21. Als Team erreichten wir den 5. Nationenrang, da Maude und Oria auf Rang 16 und 17 respektive liefen und Aina auf Rang 61. Ich bin unglaublich stolz, dass ich mit diesem starken Team die Schweiz vertreten durfte, und bereue meine Entscheidung, hier zu starten, überhaupt nicht. Nun heißt es jedoch, die Saisonpause einzuläuten, und hoffentlich komme ich stärker und gesünder daraus hervor. Ich bin auf jeden Fall hungrig und motiviert für mehr und freue mich auf die nächste Saison!

Policrit 2025
Nachdem nach dem Harderlauf gar nichts mehr zu funktionieren schien mit meiner Fibula, fiel ich in ein tiefes Loch. Die Analyse des MRI und des Röntgenbildes bestätigte dann, dass meine Fibula in gleicher Verfassung ist wie Anfang Juni – also Stressreaktion Grad III. Dies erklärt auch, weshalb sich mein Fuß in den letzten Wochen wie auf einer Achterbahn anfühlte – mal gut, dann wieder schlecht.

Wie in dieser Planung nun ein Crit-Race in Milano passte – ebenfalls eine gute Frage. Aber irgendwie kam es dazu, dass ich am Renntag mit meiner Schwester nach Milano reiste, wir eine italienische Tageslizenz lösten und ein Crit-Rennen in Milano in Angriff nahmen. Ursprünglich meinten wir ja, dass das Rennen auf dem Fixie sein würde. Durch das Rennmail zwei Tage zuvor erfuhren wir dann, dass es gar keine Fixie-Kategorie gibt und es auf dem Rennvelo sein würde. Unsere Begeisterung nach dieser Offenbarung hielt sich in Grenzen, aber da schon alles organisiert war, reisten wir trotzdem hin.

Es waren rund 25 Fahrerinnen am Start, mit dabei drei italienische Teams. Die Frauen machten einen starken Eindruck und wir stellten uns auf ein schnelles Qualirennen ein. Das Qualirennen bei den Frauen diente lediglich der Festlegung der Startposition für das Finale. Wir hielten uns im Qualirennen zurück und beobachteten, was die anderen Fahrerinnen so machten. Es stellte sich heraus, dass sie nicht allzu viel machten. So kam es dann, dass wir uns immer relativ weit vorne im Feld aufhielten, ohne zu viel Energie zu verbrauchen, und das Qualirennen auf Platz 1 und 3 beendeten. Rund zwei Stunden später ging es weiter mit dem Finale über 30 min + 1 Runde. Wir machten uns einen Plan für dieses Finale und zwar wollten wir das Rennen so hart wie möglich machen. Gleich von Beginn an drückten wir voll auf die Pedale und machten abwechselnd die Führungsarbeit. So kamen nur rund 7 Fahrerinnen überhaupt mit uns in die Spitzengruppe. Von Runde zu Runde gelang es uns, die Spitzengruppe weiter zu dezimieren, obwohl wir die alleinige Führungsarbeit machten. Später eliminierten sich ein paar Fahrerinnen mit Crashs noch gegenseitig und wenig später gelang es uns, zu zweit wegzukommen. Von nun an hieß es, den Abstand zu unseren Verfolgerinnen stetig zu vergrößern. Dies gelang uns bestens und wir feierten einen ungefährdeten Doppelsieg. Was für ein Rennen! Die Taktik ist von A bis Z perfekt aufgegangen und wir durften schwer beladen mit ganz vielen Preisen den Rückweg nach Domodossola in Angriff nehmen, wo wir übernachteten, da es zeitlich nicht mehr zurück in die Schweiz reichte.

Harderlauf 2025

Von aussen betrachtet ein erfolgreiches Rennen. Ich durfte den Vorjahressieg wiederholen und verbesserte meine Zeit um 12 Sek. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Ich kann gar nicht zufrieden sein, da ich nicht mein volles Potenzial abliefern konnte. Seit mittlerweile drei Monaten kämpfe ich mit meiner Stressreaktion an der Fibula. Mal geht es besser, dann scheint wieder nichts mehr zu gehen. Dies bedeutet, dass ich zu Fuss auch nicht trainieren kann. Mehr als 5 Min am Stück renne ich gar nie – ausser beim Harder- und Niederhornberglauf. Dies ist extrem frustrierend und benötigt auch mental enorm viel Energie.

Es scheint einfach eine verkorkste Saison zu sein. Seit letztem Sommer war ich rund alle drei Wochen krank, dann holte ich mir in Aigle zwei riesengrosse Blattern, weiter ging es mit einer Lungenentzündung und einem Misstritt in Italien, darauf folgte die Stressreaktion… Eine logische Abfolge von zu viel Arbeit, zu wenig Erholung und zu viel Training. Von aussen betrachtet ganz einfach – doch wenn man selbst in dieser Situation ist, versucht man sich einfach durchzupushen. Wenn man mental nicht tough ist, dann muss man es mit Leistungssport sowieso gar nicht erst versuchen. Die Frage ist nur, wann lohnt es sich, durchzubeissen und wann ist es zu viel? Leider kann man nicht einfach sagen, während dem Rennen muss man mental stark sein und sonst zurückhaltend. Denn diese mentale Stärke, die muss man schon auch trainieren, die gibt es nicht gratis. So war ich in einem Hamsterrad gefangen. Ich arbeitete über 100 Stellenprozente als Lehrperson und durch die sportliche Belastung war mein Immunsystem bereits geschwächt, sodass ich anfällig für alle Erreger war, die die Menschen um mich herum mit sich trugen. Sprich, man verpasst wieder wertvolle Trainingszeit, kaum erholt man sich davon, muss sich der Körper wieder an das Training anpassen und das Immunsystem ist erneut geschwächt und es geht von vorne los. Klar könnte man einen Schlusstrich ziehen und sagen, gut, dann trainiere ich auch nicht mehr – dies bedeutet jedoch auch, seine Leidenschaft und seine Träume aufzugeben – etwas, wozu ich nicht bereit war/bin.

Seit Beginn der Sommerferien 2025 war ich nicht mehr krank, und auch mein Arbeitspensum konnte ich reduzieren. Ich versuche also durchaus, etwas an der Situation zu ändern. Trotzdem verläuft die Erholung von der Stressreaktion anders als erhofft. Physisch bin ich zurzeit auf einem sehr hohen Niveau; dies erlaubte mir auch, die zwei Siege am Harder- und Niederhornberglauf zu feiern. Aber in meinem Kopf frage ich mich immer: Was wäre, wenn…

  • ich ohne Schmerzen laufen könnte
  • 2x pro Woche zu Fuss normal trainieren könnte
  • ich mehr Zeit für Regeneration hätte

Doch schlussendlich bringt alles, hätte, wäre, könnten nichts. Ich bin trotz der akutell schwierigen Zeit sehr motiviert für die WM in etwas weniger als drei Wochen und extrem dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe.

Niederhornberglauf 2025

Am Sonntag vor einer Woche hatte ich endlich mal wieder das Gefühl, dass es durchaus Sinn machen könnte, die Laufschuhe zu binden. Seit Ende Juli darf ich wieder rennen, aber da es sich auch Mitte August immer noch gar nicht gut anfühlte, gab ich das Unterfangen zwischenzeitlich in Absprache mit meinem Sportarzt wieder auf. Das Lauftraining am Sonntag bestand aus 4×10 min mit je 1 Minute Spazieren dazwischen. Das Training konnte ich gut verarbeiten, und so entschied ich mich am Montagabend – Anmeldeschluss – für den diesjährigen Niederhornberglauf anzumelden. Ich wählte diesen Lauf, da er aus knapp 8 km und 880 hm besteht. Also nicht allzu lange, aber ein sehr gutes Training für die WM in weniger als vier Wochen. Ein zweiter Grund war, dass ich wusste, dass ich dort ohne Druck laufen kann, da ich keine große Konkurrenz erwartete. Mir war bewusst, dass meine Laufform sicher nicht auf dem Höchststand sein würde, nach 2.5 Monaten fast kompletter Laufpause, und da wollte ich beim Wettkampfwiedereinstieg ein Erfolgserlebnis feiern können.

Nachdem ich mit dem Rennvelo bereits von Thun zur Beatenbergschlucht gefahren bin, hielt ich das Warm-up mit 12 Minuten Laufen sehr knapp. Der Start von Beatenberg aus war sehr schnell. Ich reihte mich in vierter Position bei den Männern ein. Bis Kilometer 4 fühlte ich mich gut und hatte zwei Männer vor mir noch im Blickkontakt. Doch dann bemerkte ich die fehlenden Laufkilometer der letzten Monate. Als es dann noch in den technischen Abschnitt überging, überholten mich gleich vier Männer von hinten. Ich ließ mich jedoch nicht stressen und wählte meine Schritte sorgfältig durch das nasse Steinlabyrinth. Auf den letzten zwei Kilometern fühlte ich mich wieder besser und ich konnte noch einmal ein gutes Tempo laufen. Ich erreichte das Ziel mit einem neuen Streckenrekord bei den Frauen mit 55 Minuten. Auf die zweitplatzierte, die OL-Profiläuferin Sanna Hotz, hatte ich zwei Minuten Vorsprung. Ich bin sehr zufrieden mit meiner heutigen Leistung. Nun hoffe ich, die nächsten drei Wochen noch ein paar gute Trainings absolvieren zu können, sodass ich an der WM Ende September konkurrenzfähig bin.



ZuriCrit 2025

Mein erstes Fixed-Gear-Rennen in diesem Jahr stand auf dem Programm. Mein spezifisches Training hierzu begrenzte sich auf die 7 km Testfahrt am Vortag. Ansonsten fahre ich das ganze Jahr hindurch nie auf diesem Velo ohne Bremsen und Startlauf.

Ich freute mich sehr auf dieses Rennen, da es jedes Jahr ein Highlight darstellt. So viele Zuschauer und so eine tolle Stimmung kenne ich sonst von keinem anderen Rennen. Ich ging mit dem Ziel zu siegen an dieses Rennen. Ich wusste jedoch auch, dass dies extrem schwierig werden würde. Seit ich im 2022 durch eine Solofahrt das ZuriCrit gewinnen konnte, gelang mir dies die drauffolgenden Jahre nie mehr. Und eine Solofahrt ist die einzige Möglichkeit für mich, wie ich dieses Rennen gewinnen kann. Im Sprint habe ich keine Chance.

Im Qualilauf testete ich meine Beine und machte mich erneut mit dem Velo und der Strecke vertraut. Ich hielt mich immer in der Spitzengruppe auf und machte auch viel Führungsarbeit. In der letzten Runde des Qualilaufs raste dann meine Schwester, Chiara Burch, an die Spitze des Rennens. Kurz liess ich sie Vorne, doch dann dachte ich, ich löse sie wieder ab, damit sie nicht zu viel Energie verpufft. Natürlich rechnete ich nicht damit, dass auch Meret noch meinem Hinterrad folgen würde und somit der Platz in der darauffolgenden Kurve ausging und meine Schwester mit hohem Tempo in der Bande landen würde. Ich hörte nur ein riesen Aufprall und dachte „Oh Gott, nicht schon wieder ein Sturz von Chiara.“ Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich war komplett ausser mir und hatte ein mega schlechtes Gewissen, da sie eigentlich nur wegen mir überhaupt fixed-gear Rennen fährt. Ausserdem ging es in diesem Qualilauf um gar nichts ausser der Startposition für das Finale. Weshalb also hier ein unnötig gefährliches Überholmanöver gestartet wurde, werde ich wohl nie verstehen. Das Rennen war für mich gelaufen und ich rollte die letzten rund 300 m bis zur Ziellinie wild gestikulierend und ausser mir vor Sorge.

Chiara ist mit einem blauen Oberschenkel, einem sehr angeschwollenen Finger und einem mitgenommenen aussehenden Fahrrad sowie kaputtem Pedal davon gekommen. So dass sie trotzdem das Finale fahren wollte, welches rund fünf Stunden später über die Bühne ging. Das Finale wurde gleich sehr schnell gestartet, da Moan auf das Tempo drückte. Meine Schwester blieb leider an der Startlinie zurück, da sie Mühe mit ihrem defektem Pedal hatte. Ich konnte aber leider nicht auf sie warten und folgte Moan. Das Rennen wurde im Vergleich zum Vorjahr noch einmal verkürzt, so dass uns nur 20 Runden blieben, um das Rennen zu entscheiden. Die ersten zehn Runden befand ich mich in einer Gruppe von rund sechs Fahrerinnen. Dann fingen wir an die ersten Fahrerinnen zu überrunden. Dies machte ich mir gleich zu nutzen und verschärfte das Tempo. Ich kam weg und Meret folgte mir. Meret verweigerte mir wenig später die Führungsarbeit, so dass ich alleine das Tempo hoch sowie der Abstand zu unseren Verfolgern halten musste. Etwas später gab es dann eine Ablösung von Meret, die war jedoch sehr gemütlich, so dass ich halt wieder nach Vorne ging. Ich wusste, ich muss die Führungsarbeit machen, weil sonst schliessen die anderen Fahrerinnen wieder zu uns auf und dann werde ich sicher nicht Zweite. Wenn ich jedoch mit Meret fuhr, werde ich Zweite werden – das sie am Schluss mich überholen würde und relativ ausgeruht gewinnen kann – war für mich von Anfang an klar. Ich verstehe es auch, ich würde es auch so machen, wenn ich jemand hätte, der für mich die ganze Arbeit macht. Ich beendete das Rennen somit auf Rang zwei. Chiara fuhr die 20 Runden solo und verpasste das Podest um einen Platz auf Rang 6.

L’Étape du tour de france Albertville 2025

Kein Saisonziel, aber ein guter Formtest bot mir die diesjährige Auflage der „Étape du Tour von Albertville nach La Plagne“ (130 km, 4500 hm). Im Idealfall hätte ich gar nicht erst an diesem Rennen teilgenommen, sondern wäre im Höhentrainingslager in Davos mit meinen Berglaufkollegen:innen gewesen. Der Idealfall ist jedoch nicht eingetroffen, da sich meine anfänglichen Befürchtungen bewahrheitet hatten und ich tatsächlich eine Stressfraktur an der linken Fibula habe. Dies erfuhr ich eine Woche nach der Schweizermeisterschaft am Hörnli Trail. Sprich, ich lief seit mindestens 3 Wochen mit dieser Fraktur herum und machte sie durch die zwei Selektionswettkämpfe bestimmt nicht besser. Das nüchterne Fazit dieser Diagnose hieß, zwei Wochen an Krücken laufen und sechs Wochen Laufpause. Sprich, eine kleine Welt brach für mich zusammen. Das Ganze traf mich deshalb besonders hart, weil die Stressfraktur ohne Trainingssteigerung oder Veränderung auftrat, ich meine super Form nun nicht an den zwei geplanten GTWS-Rennen unter Beweis stellen kann und auch die Selektion für die WM im Herbst unter keinem guten Stern steht.

Nach zehn Tagen ohne Velo und Laufen an Krücken machte mein Wadenbein große Fortschritte und ich wagte einen Versuch auf dem Rennrad. Das Ergebnis dieses Versuchs war sehr ernüchternd. Sobald ich ein wenig Druck auf die Pedale gab, war die Belastung bereits zu groß, sodass ich Schmerzen hatte. Zwei Tage später und einen Tag vor meinen geplanten Veloferien in Morzine startete ich einen erneuten Versuch, der ähnlich frustrierend verlief. Ich war drauf und dran, meine Ferien in Morzine abzusagen. Da ich die Ferien jedoch mit einer Freundin geplant hatte, wollte ich es immerhin versuchen. Wer Morzine nicht kennt: Morzine liegt oberhalb des Genfersees auf über 1000 hm Höhe. Dort ohne viel Druck auf der Pedale herumzufahren, ein Ding der Unmöglichkeit; flach geht nicht, gibt’s nicht!

Glücklicherweise machte mein Wadenbein in Morzine jedoch von Tag zu Tag riesige Fortschritte, und ich konnte immer mehr Watt drücken. Das Ganze verlief so gut, dass ich in dieser Woche 30 Stunden auf dem Sattel verbrachte und auch das Ende der zwei Wochen mit Krückenlauf erreichte.

Nicht ganz eine Woche nach meinen Ferien in Morzine machte ich mich also auf den Weg nach Albertville – Velofahren ging ja mittlerweile. Da mir das Rennen an sich überhaupt nicht wichtig war und ich das Rennen lediglich auf dem Radar hatte, da ich aufgrund meines letztjährigen Podiums an der „l’étape in Nice“ eingeladen wurde, verknüpfte ich das Rennen mit einem Bikepacking-Trip. Drei Tage vor dem Rennen startete ich das Abenteuer in Bern und fuhr durch die Jurahügel in zwei Tagen in einen Vorort von Albertville. Es blieb mir somit ein Tag, um die Startnummer zu holen und mich ein wenig auszuruhen.

Über das Rennen selbst möchte ich nicht zu viele Worte verlieren. Es war hart und lang, aber ich konnte mir meine Energie sehr gut einteilen und war bis ins Ziel gut unterwegs. Über meine Platzierung wusste ich während des Rennens nicht allzu viel. Mal hieß es, ich sei Vierte, mal Zweite. Ich war einfach froh, als ich irgendwann einmal keine Frau mehr vor oder hinter mir sah. So konnte ich mein Tempo beibehalten und musste nichts mehr probieren. Im Ziel erfuhr ich dann, dass ich das Rennen auf Rang drei beendete und die beste Fahrerin aus der Serie war. Natürlich finde ich es schön, dass ich es aufs Podium geschafft habe, aber ich möchte auch anfügen, dass es lediglich ein Amateurrennen war. Klar, es nahmen über 16’000 Personen teil, aber im Schlussament ging es mir ums Training und nicht ums Resultat. Nun gilt es, die Taschen erneut zu schnüren und den Heimweg anzuvisieren.

Hörnli Trail SM und Qualilauf 2025

Die letzten Tage waren eine Achterbahn der Gefühle. Fast stündlich änderte ich meine Entscheidung, ob ich an diesem Rennen teilnehmen soll oder nicht. Dagegen sprach, dass mein linkes Bein nach wie vor unbrauchbar ist. Sprich, ich kann zwar laufen, aber das Fußgelenk fühlt sich versteift an und die Wade ist bis zum Knie taub. Schmerzhaft ist es nicht unbedingt oder zumindest nicht so, dass es nicht aushaltbar wäre. Einschränkend ist, dass die Kraftübertragung auf dem Bein nicht richtig funktioniert, was ich auch auf dem Velo spüre. Insgeheim rechnete ich damit, dass ich eine Stressfraktur am Wadenbein habe, da gewisse Stellen entlang des Knöchels sehr druckempfindlich sind. Dies konnte ich jedoch gestern bei meinem Arzt ausschließen – oder zumindest als unwahrscheinlich einstufen. Was genau das Problem ist, konnte mir der Sportarzt leider jedoch auch nicht sagen. Er meinte jedoch, ich solle den Lauf versuchen, um den Trainern zu signalisieren, dass ich es zumindest probiere. Thomas und Gabriel (die die WM-Selektionen machen) rieten mir jedoch vom Rennen ab, um die Beschwerden nicht noch zu verschlimmern. So war ich hin- und hergerissen und ein emotionales Wrack. Zum einen wollte ich es wirklich versuchen, um meine WM-Chancen halbwegs intakt zu halten, zum anderen fragte ich mich, wie ich mit diesem Bein gegen die besten Schweizerinnen mithalten möchte. Ich meine, es ist schon schwer genug, wenn man fit ist, aber wenn man das Ganze nur mit einem funktionsfähigen Bein machen möchte, ist das ein unmögliches Unterfangen.

Am Morgen des Renntages schaute ich mein vorbereitetes Rennmaterial an und dachte, vielleicht lasse ich es doch einfach bleiben. Weshalb drei Stunden Zug fahren, um ein Rennen zu laufen, wo du null Chance hast und vielleicht gar nicht das Ziel erreichst? Gleichzeitig wusste ich, dass ich es immer bereuen werde, wenn ich es nicht versucht habe. Ich machte mich also auf den Weg nach Fischingen. Beim Warm-up mit Flavia war mein Bein scheiße. Einmal mehr zweifelte ich an meinem Vorhaben, da ich jedoch mein Handgepäck bereits aufgegeben hatte und dieses im Ziel auf mich wartete, begab ich mich an die Startlinie. Es war sehr heiß.

Ich startete das Rennen und lief lange Zeit auf dem dritten Gesamtrang hinter Judith und Oria. Grundsätzlich gut, doch ich wusste, dass mein rechtes Bein den doppelten Load trägt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis mir die Kräfte ausgehen. Als Céline mich überholte, schaffte ich es, an ihr und Judith dranzubleiben. Doch ab Kilometer 6 musste ich im flacheren Teilstück abreißen lassen. Nach dem technischen Downhill kamen Therese und Aina von hinten. Auch sie musste ich vorbeiziehen lassen. Zum Glück kam jedoch keine weitere Frau mehr von hinten, sodass ich mit mir den Deal machte, dass ich es jetzt einfach noch ins Ziel bringen muss und nicht unbedingt noch schnell sein muss. Das Rennen endete somit auf dem sechsten Gesamtrang bei den Frauen. Ich bin sehr stolz auf dieses Resultat! Ich habe es versucht und ich habe es ins Ziel geschafft. Nun hoffe ich, möglichst bald herauszufinden, was meine Beschwerden auslöst. Glücklicherweise habe ich erst im August wieder einen Laufwettkampf geplant, sodass mir genügend Zeit bleibt, um das Problem zu lösen. Den Aletsch-Halbmarathon von nächster Woche habe ich von meiner ursprünglichen Rennplanung gestrichen, worüber ich sehr froh bin.

Berglauf Neirivue Moleson 2025

Wenn heute kein Qualilauf gewesen wäre, hätte man mich sicher nicht an der Startlinie angetroffen. Seit einer Woche habe ich Schmerzen an meiner linken Wadenaussenseite. Keine Ahnung, was das Problem ist. Es ist einfach letzten Sonntag aufgetreten und seither nicht mehr verschwunden. Meine Hoffnung war, dass es von alleine wieder verschwindet, aber auch die sechs lauffreien Tage und die Massage haben keine Besserung erbracht. Netterweise bekam ich ausserdem heute Morgen noch meine Periode, drei Tage früher als erwartet. Und für das Tüpfchen auf dem i waren wieder mal schwüle Temperaturen angesagt.

Das Warm-up verbrachte ich auf der Toilette, da ich sehr starke Bauchschmerzen hatte. Dies führte dann zu mehr oder weniger einem Kaltstart. Kalt war mir jedoch nie, da es gleich eine Teerstrasse hoch gegen den Moleson ging. Bis am Ende der Teerstrasse (circa Kilometer 3.5) lief ich Overall bei den Frauen auf Rang 3 hinter Maude und Christel. Kurz darauf überholten mich Céline und Nélie. Ich liess sie ohne Widerstand an mir vorbeiziehen. Als es dann auf den Single-Trail ging, welcher uns ein paar Tiefenmeter bescherte, überholte mich Axelle zusammen mit Aina und kurz davor auch noch Céline Jeannier (FRANZ). Ich befand mich somit nun auf Rang 8. Aina, die beiden Célines sowie Axelle hatte ich fast bis ins Ziel in Blickkontakt vor mir. Doch als es auf die letzten zwei steilen Kilometer ging, fingen meine Waden an, abwechselnd zu krampfen. Ich wusste, wenn ich jetzt ein wenig zu schnell laufe, dann werde ich komplett stillstehen. Es gab daher nichts anderes, als die letzten zwei Kilometer mehr schlecht als recht hochzuhumpeln. Im Ziel angekommen, zitterten meine Waden so stark, dass ich mich hinlegen musste und es eine Weile dauerte, bevor ich wieder stehen konnte. Solche Krämpfe kenne ich eigentlich nicht von mir. Es war zwar heiss, aber ich hatte 0,5 dl Flüssigkeit bei mir und ass 1,5 Gels. Wahrscheinlich wurden die Krämpfe durch meine „Wadenverletzung?“ ausgelöst. Ich hoffe, diese Beschwerden verschwinden wieder so überraschend, wie sie aufgetreten sind. Mit meinem achten Rang von heute bin ich natürlich alles andere als zufrieden, aber ich weiss, ich habe heute alles gegeben, was am heutigen Tag möglich war. Ob es für die WM-Quali gereicht hat, mag ich zu bezweifeln, aber hoffentlich kann ich bis zur WM noch zeigen, zu was ich eigentlich fähig bin, wenn ich mal nicht krank oder verletzt bin…

Berglauf Seelisberg 2025

Vor drei Jahren war ich das erste Mal an diesem Lauf. Damals wurde das Rennen verkürzt durchgeführt, da am Mittag schwere Gewitter angesagt waren. Seither schaffte ich es leider nicht mehr, an diesem Rennen zu starten. Zuerst hatte ich eine Stressfraktur und dann war es letztes Jahr zeitgleich mit der EM in Annecy. Auch dieses Jahr war ich mir bis kurz vor dem Start nicht sicher, ob ich tatsächlich teilnehmen kann oder nicht. Mein Fußgelenk ist leider immer noch stark geschwollen von den vielen Misstritten vor zwei Wochen in Noli. Zudem fühlte ich mich so halblebendig, da ich einen Schnupfen gepaart mit starker Pollenallergie hatte. Trotzdem startete ich. Emma Pooley, eine Weltklasseathletin, schrieb mir am Tag davor, dass sie ebenfalls am Rennen teilnehmen werde. Daher war für mich klar, dass es mit dem Sieg wohl schwierig werden würde.

Das Rennen startete unten bei der Rütliwiese und führte über 9,5 km und 1115 hm. Der Streckenrekord für Frauen und Männer wurde im Jahr 1997 mit einer Zeit von 57:35 min respektive 50:20 min bei den Männern aufgestellt. Natürlich hatte auch Emma diese Zeiten im Kopf und so startete sie erwartungsgemäß wie aus der Pistole geschossen. Ich versuchte gar nicht erst, mit ihr mitzugehen, sondern lief von Anfang an mein eigenes Tempo. Emma hatte ich dabei immer in Sichtkontakt vor mir. Im Flachteil in Seelisberg schaffte ich es, den Abstand zu ihr ein wenig zu verringern, aber ich konnte die Lücke nie schließen. So blieb es auch bis ins Ziel, wo ich 15 sec. hinter ihr die Ziellinie überquerte. Wir liefen beide eine Zeit von 1:03 h und ein paar Sekunden, also rund sechs Minuten langsamer als der fast 30-jährige Streckenrekord. Auch bei den Männern schaffte es lediglich ein Mann ganz knapp unter der 1-Stundenmarke ins Ziel. Beim gemeinsamen Auslaufen mit Emma über den Niederbauen Chulm diskutierten wir angeregt über diese Zeiten aus dem Jahr 1997. Wir sind uns beide einig, dass diese Zeiten sehr unrealistisch klingen – sprich, dass entweder die Strecke auf direkterem Weg ins Ziel geführt haben muss oder Doping im Spiel war. Wenn man die Rangliste aus dem Jahr 2019 ansieht, bemerkt man, dass in diesem Jahr einige Spitzenläufer am Start waren. So liefen sowohl Dominik Rolli, Stefan und Daniel Lustenberger als auch Tobias Renngli alle eine Zeit zwischen 53:53 min und 56:19 min, also nicht mal drei Minuten langsamer als der Frauenstreckenrekord… Höchst verdächtig das Ganze – klar, für Emma war es das erste Rennen nach 21-monatiger Verletzungspause und auch ich war halbkrank und verletzt, aber trotzdem, sechs Minuten langsamer als der Streckenrekord – das ist eine Weltreise.

Golden Trail Il Golfo dell Isola 26 km 2025

Nachdem ich letztes Jahr bei Sierre-Zinal mein erstes Rennen der Golden Trail Serie gelaufen bin, möchte ich dieses Jahr drei Rennen davon bestreiten. Das erste davon fand heute in Noli, Italien, statt. Die Strecke führte über 26,7 km und 2450 hm. Insgesamt galt es dabei, vier verschiedene Loops zu bewältigen, welche immer bei der Verpflegungsstation im Zielbereich zusammenliefen. Da ich mit Céline Aebi schon ein paar Tage im Voraus angereist bin, konnte ich einen Teil der Strecke im Vorfeld besichtigen. Ich wusste daher, dass es sehr heiß und steinig sein wird. Dies war auch der Grund, weshalb ich mich schlussendlich dafür entschied, mit dem Trailrucksack und nicht nur mit dem Belt zu starten.

Der Start ins Rennen war sehr schnell und bereits nach den ersten 600 m rutschte ich mit meinem Fußgelenk auf einem nassen Stein aus und vertrat mir den Fuß. Weiter ging es in den ersten Uphill. Ich war circa an 8. Position und schaffte es auch hier wieder, meinen Fuß zu vertrampen. Das kann ja heiter werden, dachte ich mir. Als dann der erste Uphill geschafft war, ging es rund 30 sec und schon vertrat ich mir schon wieder den gleichen Fuß, dieses Mal heftig. Dies obwohl ich meine beiden Füße im Vorfeld eingetaped hatte. Da ich jedoch unter dem Tape noch etwas gegen meine Blasen verwendete, war das Tape wohl zu wenig straff und die Konsequenz waren dann die Misstritte. An diesem Punkt, rund 4,5 km und 25 min ins Rennen, überlegte ich mir ernsthaft, das Rennen bereits aufzugeben. Ich wusste, dass ein weiterer Misstritt fatal wäre. Gleichzeitig wurde ich von circa vier Frauen überholt, was wenig motivierend war. Nach dem Motto „failure is when you stop trying“ passierte ich jedoch die erste Verpflegungsstation bei Kilometer 5,6 und machte mich auf auf die zweite Loop. Von nun an war für mich klar, dass ich irgendwie versuchen werde, das Rennen fertig zu laufen, auch wenn dies bedeutete, dass ich bei jedem flachen Stück oder im Downhill sehr viel Zeit verlieren würde, da ich den rechten Fuß kaum noch belasten konnte. Nachdem mich noch zwei weitere Läuferinnen überholten, fand ich eine Italienerin (Alice) und mit ihr bestritt ich die gesamte zweite Streckenhälfte. Wir waren uns im Tempo sehr ähnlich und motivierten uns gegenseitig. Es gelang uns sogar, noch eine Läuferin zu überholen. Gegen Ende der dritten Loop klagte Alice über Krämpfe. Sie blieb jedoch weiterhin bei mir. Als es dann auf die letzte Loop (2,6 km und 90 hm) ging, schaffte ich es, Alice zu distanzieren. Ich lief somit auf Rang 16 ins Ziel.

Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, dass ich das Rennen beenden konnte, aber ich ärgere mich auch sehr darüber, dass ich mit meinem vertrampelten Fuß bei weitem nicht meine volle Leistungsfähigkeit abrufen konnte. Aber immerhin hat das Ganze ein positives Outcome – ich werde die nächsten Tage wohl keinen Muskelkater von den Downhillabschnitten haben…

5 km Lausanne 2025

Ich kam mir ziemlich fehl am Platz vor, als ich heute im Elite-Zelt des 5-km-Laufs meine Startnummer entgegennahm. Um mich herum mehrheitlich afrikanische Läuferinnen und auch sonst wimmelte es nur so von Leuten. Dass ich heute nach Lausanne gereist bin, ist eher Zufall als Planung. Doch knapp vor einem Monat wurde ich vom Veranstalter angeschrieben und gefragt, ob ich nicht an ihrem Eliterennen starten wolle. Sie würden mir hierzu auch 150 CHF Startgage bezahlen. Nach langem Überlegen sagte ich dem Veranstalter zu, bereitete mich aber überhaupt nicht auf so ein schnelles Rennen vor. Erst ein paar Tage vor dem Rennen erfuhr ich dann, dass man für die 150 CHF eine Zeit unter 17:30 min laufen müsse. Da ich letztes Jahr beim Frauenlauf diese Zeit bereits einmal erreichte, dachte ich, es sollte möglich sein. Doch zwei Tage vor dem Rennen war ich insgesamt knapp 11 Stunden auf dem Velo, da ich eine gemütliche Arbeitswoche hatte und das Wetter sich von der besten Seite präsentierte – nicht gerade ideale Voraussetzungen, um darauf ein sehr schnelles Straßenrennen zu laufen…

Pünktlich auf den Rennstart wurde das Wetter in Lausanne richtig sonnig und durch den Regen von den Stunden davor war die Luft sehr tüppig. Also absolut nicht meine Lieblingsbedingungen. Das Rennen startete mit einem horrenden Tempo und man musste schauen, dass man von all den Läuferinnen und Läufern nicht gleich umgerannt wurde. Das Elitefeld startete zwar zuvorderst, aber gleich hinter uns nahmen Hunderte Amateure das Rennen auf sich. Die ersten zwei Kilometer fühlte ich mich noch recht okay, aber dann fing es an, weh zu tun. Meter für Meter kämpfte ich mich weiter und schaffte es noch, eine Frau zu überholen. Schlussendlich rettete ich mich auf den 8. Gesamtrang bei den Frauen ins Ziel und war hinter Oria Liaci zweitbeste Schweizerin mit einer Zeit von 16:59 min. Die 150 CHF Startgage hatte ich mir also geholt und hinzu gab es eine persönliche Bestzeit.

Teufelsschlucht Berglauf 2025

Der heutige Lauf war ursprünglich nicht in meinem Rennprogramm vorgesehen gewesen. Da mich der Veranstalter jedoch ein paar Wochen zuvor angefragt hatte und mir einen gratis Startplatz anbot, entschied ich mich, doch zu starten. Da ich das Up-and-Down-Rennen in Aigle vor drei Wochen mit zwei riesigen Blasen an beiden Fersen beendete, konnte ich zwei Wochen lang gar nicht laufen und auch das Fahrradfahren war äußerst schmerzhaft. Am Sonntag machte ich dann einen ersten Versuch, um mal wieder Laufschuhe anzuziehen. Das Fazit lautete: möglich, aber nicht angenehm. Dementsprechend war meine Laufform nicht gerade auf einem Topniveau, und ich wollte das heutige Rennen als gutes Training für die nächsten wichtigeren Wettkämpfe mitnehmen.

Aus der Startliste entnahm ich, dass sowohl Céline als auch Aina am Start sein werden. Da Céline jeweils gegen Rennende sehr schnell werden kann, war meine Renntaktik, auf die Zwischenwertung bei Kilometer 3,8 zu setzen, um dort die 100 CHF Prämie zu gewinnen. Beim Fahrradtraining vor dem Rennen merkte ich jedoch bereits, dass mein Körper relativ müde ist, da ich die letzten zwei Wochen rund 60 h im Sattel verbrachte. Auch das Einlaufen vor dem Start stimmte mich nicht allzu zuversichtlich für das Rennen. Doch als dann das Rennen losging, merkte ich, dass meine Beine zwar leer waren, ich mich jedoch mental sehr gut pushen konnte. So startete ich sehr schnell ins Rennen und konnte Céline und Aina relativ schnell hinter mir lassen. Die Zwischenwertung gewann ich somit konkurrenzlos. Nun galt es, noch 4,2 km und etwas mehr als 400 hm bis zum Ziel durchzuhalten. Ab Kilometer 6,5 sah ich, dass Céline von hinten immer näher kommt. Bei Kilometer 7 verabschiedete ich mich innerlich bereits vom Sieg. Doch irgendwie gelang es mir, das Tempo so zu setzen, dass Céline zwar stetig näher kam, mich jedoch nicht mehr einholen konnte. Somit gewann ich das Rennen vor Céline und Aina und lief bei den Männern in die Top 10. Ich bin sehr zufrieden mit diesem überraschenden Ergebnis und zuversichtlich, dass meine Form dieses Jahr nach vielen Krankheiten, Grippe und nun noch Blasen, doch noch kommen wird.

Up and Down Aigle 2025

Meine Motivation für das heutige Rennen war äußerst bescheiden. Zum einen wusste ich, dass ich physisch weit weg von meiner Bestform war, und zum anderen hatte ich schlechte Erinnerungen an das Rennen vom letzten Jahr. Hinzu kam, dass das Rennen erst am Nachmittag um 14:30 Uhr stattfand und somit der ganze Tag für eine Stunde Renndauer blockiert war. Da es jedoch das erste Selektionsrennen des Jahres für die WM im Herbst war, war es fast ein Muss, hier zu starten. Als Motivationsspritze nahm ich deshalb mein Rennvelo mit an den Start nach Aigle, mit dem Plan, nach dem Rennen entweder über Vevey oder über den Col de Mosses nach Bulle zu fahren und dort mit dem Zug nach Hause.

Bereits beim Einlaufen überlegte ich mir ernsthaft, einen Rückzieher vom Rennen zu machen und mich bereits aufs Fahrrad zu schwingen. Es stellte sich nämlich einfach kein gutes Gefühl in den Beinen ein, und auch mental war ich nicht wirklich bereit, um so ein Rennen gegen Top-Konkurrenz zu laufen. Da ich jedoch nun schon mal hier war, versuchte ich es trotzdem. Den Start ging ich relativ gemütlich an. Obwohl mir der Uphill des Rennens eigentlich sehr liegt, reihte ich mich im mittleren Frauenfeld ein – ich wusste, dass mir der Uphill heute nicht helfen würde, sondern mich sehr fordern würde. Hinter Céline beendete ich die erste Runde, bevor ich noch einmal die gleiche Strecke unter die Füße nahm. Von da an war endgültig fertig lustig bei mir. Ich kroch den Berg hinauf, und kurz vor der Ziellinie wurde ich im Downhill noch von Therese überholt. Es resultierte der siebte Gesamtrang mit fast drei Minuten Rückstand auf die Siegerin. Dass ich meine eigene Bestzeit von letztem Jahr um drei Minuten verbesserte, war hier nur ein kleines Trostpflaster. Ich war zwar einerseits sehr stolz auf mich, dass ich das Rennen beendet hatte und nicht einfach aufgab, aber mit dem Gefühl (physisch), welches ich während und bereits vor dem Rennen hatte, war ich gar nicht zufrieden. Im Ziel stellte ich außerdem noch fest, dass ich zwei riesengroße Blasen an beiden Fersen eingefangen hatte. Nichtsdestotrotz schwang ich mich unmittelbar nach Rennende auf den Sattel und nahm den Col de Mosses unter die Räder. Mit viel Gegenwind ging es dann weiter bis nach Bulle, wo ein langer „Arbeitstag“ sein Ende nahm.

Trainingsrennen Hindelbank 2025

Da es mir seit drei Tagen endlich wieder besser ging, nachdem ich eine Woche lang Grippe hatte und im Anschluss eine stark eingeschränkte Lungenfunktion und starken Husten erlitt, startete ich heute beim Trainingsrennen Hindelbank mit dem Rennvelo. Bereits letztes Jahr nahm ich an diesen Trainingsrennen teil und gewann dort sogar die Gesamtwertung. Am Start waren sieben Frauen und ich kannte nur eine davon – Jasmin Liechti. Sie war letztes Jahr U23-Vizeweltmeisterin im Zeitfahren, also kein No-Name. Bereits nach rund 500 m attackierte Jasmin unser kleines Frauenfeld. Ich war die einzige Fahrerin, welche auf ihren Angriff reagierte, und so zogen wir sogleich dem Feld davon. Ein paar Kilometer später schaffte es eine weitere Frau vom Feld, zu uns aufzuschließen. Sie konnte uns jedoch nur wenig Unterstützung bieten und ließ viele Ablösungen aus. So entschied Jasmin, das Tempo noch einmal mit einem starken Antritt zu verschärfen, und von nun an waren wir nur noch zu zweit unterwegs. Wir harmonierten wunderbar und konnten den Abstand zu unseren Verfolgern stetig ausbauen. Als es dann in den Schlussaufstieg kam, war ich vorne und Jasmin hinten. Ich versuchte zuerst, sie abzuhängen, aber auf der fast flachen Zielgerade gelang es Jasmin, mich zu überholen und so den Sieg einzufahren. Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden mit dem Rennen. Es war die erste intensive Belastung in 2,5 Wochen und meine Lunge hatte mir überhaupt keine Schwierigkeiten gemacht. Einzig die Beine waren ziemlich gefordert und so war es insbesondere zu Rennbeginn sehr schwer, da sich die Beine schnell mit Laktat übersäuerten und es einige Zeit brauchte, um mich davon zu erholen. Jetzt habe ich noch eine Woche Zeit, um die Form weiter zu verbessern und an meine Leistung von vor der Grippe heranzukommen. In einer Woche gilt es nämlich ernst, am ersten Selektionsrennen des Jahres in Aigle.

Cross SM 2025

Da die letzten beiden Crossläufe in Luzern und Düdingen ohne Fussprobleme überstanden wurden, entschied ich mich, an der Cross-SM zu starten. Diese fand dieses Jahr fast vor meiner Haustür in Wankdorf statt. Meine ganze Familie, mein Freund sowie ein Kollege kamen, um mich beim Rennen zu unterstützen und anzufeuern. Es stellte sich dann auch schon sehr bald fest, dass ich jede Unterstützung brauchen konnte. Ich zog einen miesen Tag und meine Beine waren von Beginn des Rennens an komplett leer. Die ersten zwei flachen Runden versuchte ich noch, mit der Spitzengruppe, angeführt von Judith, mitzuhalten, aber nach einem Kilometer gab ich das Unterfangen auf und liess mich zurückfallen. Eine Runde hielt ich mich noch im Schatten von Céline auf, bis auch dies nicht mehr ging. Ich wurde von Therese überholt und konnte nichts mehr machen, nicht einmal 100 m schaffte ich es, in ihrem Windschatten zu bleiben, und wir waren noch nicht einmal bei Rennhälfte. Ich war so kurz davor, das Rennen aufzugeben. Ich sah einfach keinen Sinn mehr, mit diesen Beinen weiterzulaufen, aber ich tat es schliesslich doch und so blieb mir der fünfte Gesamtrang. Ein Rennen zum Abhaken und hoffentlich läuft es bei den nächsten Rennen wieder runder.

Cross Luzärn 2025

Seit dem Carrera Crit im Herbst 2024 war ich bei jedem einzelnen Rennen, an welchem ich startete, entweder im Voraus oder sogar noch am Wettkampfstag krank. Man könnte meinen, dass ich langsam gegen alles immun sein sollte, aber dem scheint nicht so. So verbrachte ich auch die letzten sechs Tage nur halblebig, da ich eine schwere Erkältung eingefangen hatte. Trotzdem ging es mir mittlerweile so gut, dass ich das Gefühl hatte, den heutigen Einsatz am Luzärner Cross zu versuchen. Da es über Nacht geschneit hatte, erwartete uns eine extrem schlammige Strecke. Knöcheltief sanken wir mit unseren Nagelschuhen im Schlamm/Schnee ein. Ein schnelles Vorwärtskommen war fast unmöglich, was mir jedoch entgegenkam, da mein Körper sowieso nicht sein volles Potenzial ausschöpfen konnte.

Die erste Rennhälfte schaffte ich es noch, Céline Aebi vom Leib zu halten, doch ich wusste, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sein würde, da ich nicht wirklich schnell unterwegs war. Als Céline mich dann auf der vierten von sechs Runden überholte, blieb ich zuerst noch eine Runde dicht hinter ihr. Später ließ ich sie dann davonziehen. Mein zweiter Platz war ungefährdet und ich wusste, dass der Sieg heute in meinem Zustand unmöglich sein würde. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Rennen; dachte ich am Abend davor noch, dass ich das Rennen gar nicht erst starten könne, so schlecht fühlte ich mich. Mit dem Gefühl ein gutes Trainingsrennen absolviert zu haben, schwang ich mich wieder auf mein Rennvelo und fuhr die 35 km zurück nach Giswil.

Cross Düdingen 2025

Neues Jahr, neues Glück. Der heutige Cross-Lauf über 5.3 km nutzte ich als Test, um anschliessend entscheiden zu können, ob ich noch weitere Cross-Rennen in diesem Jahr laufen möchte. In der Vergangenheit hatte ich immer Mühe die Cross-Läufe körperlich zu verarbeiten, weshalb ich dieses Jahr kein unnötiges Risiko eingehen wollte. Spezielle Vorbereitung für dieses Rennen gab es nicht. Ich hoffte einfach, dass ich das Rennen in meinen Trailschuhen und nicht in den Nagelschuhen laufen kann, da diese mehr gedämpft sind. Da es jedoch über Nacht geschneit hatte waren schwanden meine Hoffnungen. Ich packte deshalb auch meine Nagelschuhe ins Gepäck und fuhr die 35 km mit meinem Rennvelo zum Start des Rennens.

In der Umkleidekabine tauschte ich mich mit einer Athletin aus, die zuvor den Kurzcross gelaufen war. Sie hat mir dann gesagt, dass es unmöglich sei den Parkour mit Trailschuhen zu laufen und dass ich unbedingt die langen Nägel (12mm) montieren sollte. Glücklicherweise hatte ich die langen Nägel dabei und konnte so noch kurz meine Schuhe umpräparieren – gelaufen war ich mit diesen Nägeln noch nie.

Wir starteten das Rennen zusammen mit den Herren U18. Als stärkste Konkurrentin von mir war Céline Aebi am Start, die anderen Frauen kannte ich mehrheitlich nicht. Der Start war erwartungsgemäss ziemlich schnell und schon nach wenigen Sekunden war ein U18 Mann vor mir am Boden, da er auf dem Matsch ausrutschte. Céline sowie eine andere Frau machten ziemlich Tempo und so versuchte ich mit ihnen mitzugehen. Nach einer halben Runde war Céline vorne und ich direkt hinter ihr. Das Tempo von ihr schien mir jedoch etwas zu langsam, weshalb ich sie überholte. Von nun an war ich an der Spitze von den Frauen und im wechselnden Abstand von 5-10 Sekunden Céline. Auf der letzten Runde dachte ich, das Céline immer näher kommt. Ich versuchte daher selbst auch schneller zu werden bevor Céline die Lücke zu mir schliessen konnte. Dies gelang mir und so konnte ich mit einem Vorsprung von 10 Sekunden gewinnen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dieser Leistung. Ich hatte seit dem Steinhözlilauf kein einziges intensives Training oder Rennen mehr gemacht und war seit ein paar Tagen leicht verschnupft. Die Saison mit einem Sieg zu starten war eine sehr positive Überraschung und erhöht die Chancen, dass ich dieses Jahr die Heim-SM in Bern laufen werde.

2024

Steinhölzlilauf 2024

Das letzte Rennen im Jahr 2024 war der Steinhölzlilauf. Ein Rennen, welches ich bereits letztes Jahr bestritt und nur wenige Kilometer von meiner Wohnung in Zollikofen stattfindet. Das Rennen führt über 10.5 Kilometer auf einem hügligen Parkour durch Wald und über asphaltierte Wege. Nachdem ich das Rennen letztes Jahr gewinnen durfte, konnte ich dieses Jahr nicht mit den schnellsten Frauen mithalten. Zwar schaffte ich es die ersten 8.3 km mit der späteren Siegerin und zweitplatzierten Addisalem Belay und Simona Aebersold mitzuhalten aber ich wusste eigentlich schon am Start, dass heute höchstens Rang drei möglich sein wird. Meine Vorbereitung für dieses Rennen war gleich Null und so hatten meine Beine sehr mit der Schnelligkeit zu kämpfen. Physisch fand ich es gar nicht mal so hart aber meine Beine konnten irgendwann einmal einfach nicht mehr schneller laufen und so musste ich das Spitzenduo ziehen lassen. Ich lief auf den ungefährdeten dritten Rang. Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden mit meiner Leistung und insbesondere mit der ganzen Saison und freue mich aufs 2025.

SM Gantrischtrail 2024

Seit längerer Zeit liebäugelte ich mit einer Teilnahme an der Schweizermeisterschaft Trail über 35 km und 1600 hm. Doch die letzten paar Wochen machten eine Planung oder konkrete Vorbereitung für dieses Rennen unmöglich. Seit Mitte September war ich im Schnitt gleich viele Tage gesund wie krank. Immer wieder erwischte ich einen Schnupfen, der nie so schlimm war, dass ich nicht trainieren konnte aber gleichzeitig sehr kräftezerrend war und nie ein gutes Körpergefühl erlaubte. Eine Woche vor dem Gantrischtrail merkte ich, dass sich erneut ein Schnupfen ankündigte. Bis drei Tage vor dem Rennen konnte ich daher wieder nicht richtig trainieren und fühlte mich sehr schlapp. Eine Teilnahme am Rennen war zu diesem Zeitpunkt undenkbar und ich hatte mich gedanklich schon vom Rennen verabschiedet. Doch dann am Vortag des Rennens fühlte ich mich plötzlich viel besser und ich entschied mich für die Rennanmeldung.

Als Wettkampfziel setzte ich mir den Erfahrungsgewinn über die bisher längste Renndistanz die ich je gelaufen bin. Rangmässig machte ich mir keine grossen Gedanken. Ich wusste jedoch, dass wenn ich es schaffe bis ins Ziel zu kommen auch ein relativ gutes Ergebnis drin liegen sollte, da nicht allzu viele starke Frauen am Start waren. Als direkte Konkurrenz schätzte ich nur Mirjam und Rea ein. Der Start verlief dann relativ gut und abgesehen von meinen schmerzhaften Waden, die mir seit ein paar Tagen sehr zu schaffen machten, fühlte ich mich gut. Dann bei circa Kilometer 3-4 übernahm Rea die Spitze, gefolgt von mir und weiter hinten Mirjam. Ich entschied mich mein eigenes Tempo zu laufen und hatte Gesellschaft von zwei anderen Männern. Kurz vor der ersten Verpflegungsstation war die Streckenmarkierung leider sehr verwirrend, so dass wir vom Weg abkamen und es eine Weile ging, bevor wir entschieden wieder umzukehren und den richtigen Weg fanden. Das ganze Unterfangen kostete uns circa 70 sec. und Mirjam hatte in der Zwischenzeit den Platz hinter Rea eingenommen, da sie richtig lief. Es startete eine Aufholjagd zurück auf Platz 2 in der Gesamtwertung der Frauen. Dies gelang mir später auch und von nun an baute ich jeweils in den Anstiegen den Abstand zu Mirjam aus und in den Downhills schloss sie die Lücken wieder.

Irgendwann war es so weit und die letzte Verpflegungsstation war endlich in Sicht. Die Zuschauer hatten mir kurz davor schon gesagt, dass Rea nur noch 20 sec vor mir sei und 10 km vor dem Ziel hatte ich sie schliesslich auch im Blickfeld. Doch leider waren meine Waden komplett am Ende und kurz vor einem richtig üblen Krampf. Es gelang mir daher nicht die Lücke zu Rea zu schliessen und auch Mirjam war mir dich auf den Fersen. Auf den letzten drei Kilometern schaffte es Mirjam mich zu überholen und auf dem letzten Kilometer vor der Ziellinie musste ich von ihr abreissen lassen. Es resultierte der dritte Rang an meiner ersten Trail Schweizermeisterschaft. Im Grossen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit diesem Resultat, dachte ich doch bis wenige Stunden vor dem Rennen, dass ich gar nicht erst starten würde. Aber in Anbetracht des Rennverlaufs ärgerte ich mich doch sehr, dass ich mir den zweiten Platz wegen dem Umweg nehmen liess und wer weiss, was mit einer optimalen Rennvorbereitung möglich gewesen wäre.

GTWSF long race 2024

100 mal bin ich heute gestorben, 100 mal habe ich weitergekämpft. Ein Tag wo mich sowohl physisch als auch mental an meine Grenzen brachte. Mit Muskelkater ein Rennen zu starten, wo sich die besten Athletinnen der Welt messen werden und technisch sehr anspruchsvoll ist, ist alleine bereits schon eine grosse Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass ich komplett leere Beine hatte und das Gefühlt verspürte nicht vom Fleck zu kommen. So versuchte ich beim Start gar nicht erst vorne zu starten und reihte mich irgendwo um Rang 40 ein. Nach den ersten zwei Startloops ging es in den langen Aufstieg, welcher ich bereits von meinem Reconrun kannte. Eigentlich liegt mir dieser Anstieg, da er relativ lange und steil ist. Heute jedoch konnte ich nicht viel mehr machen, als mich in der Schlange einzureihen und einen Fuss vor den andern zu setzen. Weiter ging es mit einem langen Downhill wo ich Rea ziehen lassen musste und von Theres, Mirjam und vielen weiteren Frauen überholt wurde. Gegen Ende dieses Downhills, als es auf den flowigeren Teil wechselte, hatte ich Theres und Mirjam plötzlich wieder im Blickfeld und konnte mich erneut motivieren weiterzukämpfen. Wenig später überholte ich beide und auch noch weitere Läuferinnen. Mit Theres verbrachte ich die nächsten rund 50 Minuten und gemeinsam überholten wir noch ein paar Läuferinnen, darunter Romane. Als es in den Schlussdownhill ging war ich erneut an einem Tiefpunkt und hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich unter mir nachgeben würden. Theres musste ich ziehen lassen und kurz vor dem Ziel überholte mich noch eine weitere Läuferin. Es resultierte der 26. Gesamtrang und vierte Platz in der Kategorie open. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich dieses Rennen heute zu Ende gelaufen bin, war mir eigentlich gar nicht danach. Jetzt ist Erholung angesagt und evtl. geht es gleich in die Saisonpause – mal schauen, wie mir die nächsten Tage ist.

GTWSF Prolog 2024

Die besten 30 Athletinnen und Athleten der Golden Trail Series qualifizierten sich für das Finale in Locarno (Prolog plus 23-km-Strecke). Doch nicht nur die Eliteathleten, sondern auch Amateure haben die Chance sich gegen die Weltklasse zu messen. Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und so reiste ich ins Tessin. Bereits eine Woche vor dem Renntag besichtige einen Grossteil der langen Strecke (23km). Da erhoffte ich mir noch, dass es dann am Renntag nicht so nass und prekär sein würde. Schlussendlich half jedoch alles hoffen nichts, da es heute während dem Prolog-Rennen über 7 km und 400hm hoch und runter dauerhaft regnete.

Das Rennformat für heute sah einen Einzelstart vor und so wurden im Abstand von 30 sec. die Athleten auf die Strecke gelassen. Ich startete relativ früh ins Rennen, da ich in der open-Kategorie startete und die Elite-Athleten am Ende kamen. Mein Ziel für heute war es alles zu geben aber trotzdem sicher und gesund ins Ziel zu kommen. Dies gelang mir sehr gut auch wenn das Endergebnis nicht zu einem Glanzresultat zählt. Ich beendete das Rennen auf Rang 35 von 89 Teilnehmerinnen und in der Open-Kategorie belegte ich den Rang 7. Mit einer besseren Downhill-Technik wären sicher 10-15 Plätze weiter vorne möglich gewesen aber auf dem steilen Abhang war mir überhaupt nicht wohl, so dass ich dort sehr viel Zeit verlor. Nun gilt es morgen gut auszuruhen, um dann am Samstag beim Rennen über 23km noch einmal alles zu geben.

Carrera Crit (fixed-gear) 2024

Ziemlich spontan machte ich am Sonntag noch einmal ein Rennen auf meinem Fixie-Velo. Per Zufall kam ich ein paar Monate vor dem Rennen mit den Veranstaltern in Kontakt und als diese mir erzählten, dass sie ein Velorennen auf einer Kartbahn organisieren, überzeugte ich sie davon auch eine Fixie-Kategorie im Programm aufzunehmen. Leider waren jedoch nicht allzu viele Fahrer am Start, da die Veranstalter nicht gross Werbung für ihren Event machten. Trotzdem waren wir rund neun Fahrer und Fahrerinnen in der Fixed-gear Kategorie am Start, darunter zwei Frauen.

Als das Startsignal kam, hatte ich einen miserablen Start und musste deshalb die nächsten zwei Runden eine Aufholjagdt machen und Platz für Platz nach vorne kämpfen. Da das Rennen als Punktefahren gefahren wurde, war dies nicht allzu toll, da ich so die ersten Wertungen keine Punkte kassieren konnte. Schliesslich fand ich mich jedoch in der Spitzenvierergruppe wieder und konnte ein paar Punkte sammeln. Kurz darauf war das Rennen dann jedoch schon wieder zu Ende, da nur 20 Runden auf der Kartbahn gefahren wurden. Ich beendete somit das Rennen auf Rang vier und war die beste Frau.

Es war ein mega cooler Event auch wenn ich leider nach dem Rennen erste Anzeichen einer Erkältung zeigte. Ich hoffe dass nächstes Jahr mehr Fahrer und Fahrerinnen am Start sein werden, denn das Fahrer auf der Kartbahn war mega lässig.

Trailrun Huttwil 2024

Da ich heute Nachmittag sowieso beruflich in Langenthal unterwegs war, entschied ich mich am Abend noch beim Trailrun in Huttwil zu starten. Der Trail Lauf fand auf der sonst mit Cross-country bikes gefahren Strecke der ÖKK Bike Revolution statt. Da es am Vortag sowie am Renntag sehr viel geregnet und zum Teil sogar geschneit hatte, erwartete uns eine äusserst schlammige und matschige Rennstrecke. Als ich die Strecke sah, bereute ich gleich, dass ich mich für das Rennen angemeldet hatte. Die Strecke sah absolut unpassierbar aus. Wie man bei diesen Verhältnissen den Rockgarden, Sprünge und andere Hindernisse bewältigen sollte, war mir ein grosses Rätsel. Erschwerend kam hinzu, dass ich sehr schlechte Schuhe dabei hatte. Ich hatte nämlich die Trailschuhe von meiner Schwester dabei, da ich ihr diese nach dem Rennen zurück nach Obwalden bringen wollte. Da ich tags drauf plante mit dem Velo wieder zurück nach Bern zu fahren, wollte ich nicht noch mehr Schuhe als Gepäck dabei haben und liess deshalb meine eigenen Schuhe in Zollikofen. Sehr tolle Voraussetzungen also für die heutigen Bedingungen…

Als Konkurrentin hatte ich Céline Aebi am Start. Sie kannte das Rennen bereits aus dem letzten Jahr. Auch sie war nicht allzu erfreut über den Zustand der Strecke und wir sagten uns, dass wir es heil ins Ziel schaffen wollen und nicht zu viel Risiko eingehen würden. Gesagt ist dann jedoch einfacher als getan. Den Rockgarden konnte man gar nicht sicher bewältigen und so waren wir beide innert kürzester Zeit auf unseren Hosenfüdli unterwegs und von oben bis unten mit Schlamm bedeckt. Nach Rennhälfte waren wir immer noch Kopf an Kopf unterwegs. In der zweiten Runde schaffte ich es dann den Abstand zu Céline stetig zu vergrössern und konnte mit einem Abstand von 20 sec souverän gewinnen. Ich bin heilfroh, dass ich dieses Rennen ohne Sturz überstanden habe. Es war definitiv das technisch anspruchsvollste Rennen, welches ich je gelaufen war. Es erinnerte mich eher an einen Crosslauf, als an einen Trail Lauf, einfach dass ich viel schlechtere Schuhe anhatte.

Harder run 2024

4.4 km und etwas über 700 hm galt es heute zu bewältigen. So weit ich mich erinnere, ist dies die kürzeste Renndistanz, welche ich je gelaufen bin. Hoch oben, mit Aussicht auf den Brienzer- und Thunersee, lag das heutige Ziel. Erfreulicherweise durfte ich das Rennen zusammen mit meiner Schwester in Angriff nehmen. Doch wir sahen uns nur am Start. Anschliessend startete sie eher verhalten, währenddessen ich versuchte mit den Männern mitzuhalten. Dieses Unterfangen musste ich jedoch nach dem ersten flachen Kilometer gleich wieder begraben. Fortan lief ich ein einsames Rennen. Hinter mir machte ich zwar noch einen Mann aus, aber das war es dann auch schon. Die Strecke kannte ich bereits, da ich vor ein paar Wochen bei strömendem Regen eine Streckenbesichtigung gemacht hatte. Ich konnte mir daher meine Energiereserven gut einteilen und lief in einem konstanten Tempo den Berg hinauf. Komischerweise verspürte ich währenddem ganzen Rennen Seitenstechen, so dass ich nicht ganz ans Limit gehen konnte. Trotzdem erreichte ich das Ziel in 35 min und lag somit exakt in der von mir angepeilten Zielzeit. Mit einem Vorsprung von über 2 Minuten und auf dem 6. Gesamtrang (Männer + Frauen) durfte ich das Rennen souverän gewinnen.

Matterhorn Ultraks Active 2024

Da ich vor zwei Wochen bei Sierre-Zinal auf den letzten zwei Kilometern einen Misstritt machte, war ich bis kurz vor dem heutigen Rennen unentschlossen, ob ein Start 1) möglich, 2) sinnvoll ist. Doch beginnen wir von vorne. 10 Tage nach Sierre-Zinal beschloss ich letztendlich einen Arzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass mein Fuss nicht doch gebrochen ist. Ich hatte ziemliche Schmerzen und es wurde nicht wirklich besser. Jeder Schritt war sehr schmerzhaft für meinen Fuss. Der Arzt konnte jedoch nichts beunruhigendes feststellen und äusserte die Vermutung, dass meine Sehne durch den Misstritt elongiert wurde und deshalb so schmerzhaft sei. Der Arzt gab mir das okay, um das Lauftraining wieder aufzunehmen, riet mir jedoch, von einem Start beim Matterhon Ultraks über 19 km aufgrund der Tiefenmeter, ab. Doch mein Fuss machte einige Fortschritte seit dem Arztbesuch und die Schmerzen wurden erträglicher auch wenn sie nach wie vor konstant präsent waren.

Zwei Tage vor dem Rennen machte ich einen Trainingslauf über 7 km. Das Fazit war sehr ernüchternd und ich tendierte wieder dazu, am Sonntag nicht zu starten. Da ich jedoch bereits die Unterkunft in Zermatt gebucht hatte überlegte ich mir einen Plan B, falls Plan A – Start beim Rennen in Zermatt – nicht möglich sein sollte. Doch der Plan B stellte sich als wenig attraktiv heraus: Mit dem Velo über den Grimsel nach Zermatt und von Zermatt über den Col du Sanetsch wieder zurück nach Bern. Das wären dann doch ziemlich viele Kilometer und Höhenmeter geworden. Ein 19 km Rennen zu Fuss schien da die einfachere Alternative ;).

Ich startete also das Rennen am Sonntag. Bereits beim Einlaufen bemerkte ich, dass es wohl ein extrem hartes Rennen werden würde, da ich absolut keine Energie verspürte. Erfreulicherweise waren jedoch meine Fussschmerzen gut aushaltbar. Beim ersten Anstieg hoch nach Sunnegga konnte ich lange mit dem zweit- und drittplatzierten Mann mithalten. Doch beim flowigen Zwischenstück musste ich abreissen lassen und wurde noch von vier weiteren Männern überholt. Ich war sehr am kämpfen mit meinen Beinen. Am Liebsten hätte ich mich einfach hingelegen und keinen weiteren Schritt mehr getan. Doch ich rannte weiter. Weder vor- noch hinter mir konnte ich einen anderen Läufer oder eine Läuferin ausmachen. Schlussendlich erreichte ich das Ziel als achte Läuferin Overall und konnte bei den Frauen mit über sechs Minuten Vorsprung gewinnen. Der Fuss hat die Strapazen gut überstanden nur meine Beine brauchen wohl ein paar ruhige Tage. Ich bin froh, dass ich mich für das Rennen entschieden hatte.

Zuricrit 2024

Das spektakulärste Rennen des Jahres stand an – das ZuriCrit. Bereits zum vierten Mal nahm ich bei diesem Rennen auf dem Fixie-Velo, einem Velo ohne Bremsen und Starrlauf, teil. Leider war dieses Jahr meine Schwester nicht mit von der Partei, da sie sich nach ihrem Peruabenteuer noch nicht erholt hatte. Dafür waren mit Michelle De Graf, Tamara De Graf, Francisca Campos und Selva Francesca namhafte Namen am Start.

Das Quali-Rennen der Frauen startete sehr gemütlich und so attackierte ich in der dritten Runde und konnte von Runde zu Runde den Abstand vergrössern und einen ungefährdeten Quali-Sieg feiern. Das Hauptfinale gestaltete sich als eine schwierigere Angelegenheit. Trotz mehrmaligen Versuchen gelang es mir nicht, eine genügend grosse Lücke zu meinen Gegnerinnen auf zu tun. Schliesslich fand ich mich damit ab, dass es wohl zu einem Sprint zwischen mir und meinen drei Gegnerinnen in der Spitzengruppe kommen würde. Als nicht gerade Sprintspezialistin war das keine allzu gute Ausgangslage für mich aber mehr lag an diesem Abend nicht drin. Seit Sierre-Zinal kämpfe ich nach wie vor mit immer wieder auftretender Übelkeit und so auch an diesem Abend. Den finalen Schlusssprint beendete ich auf Rang 3, hinter Corinna Ryf und Moan Kray. Es war ein sehr cooles Rennen mit atemberaubender Kulisse und Fans – vielen Dank ZuriCrit.

Sierre-Zinal 2024

Als ich mich vor etwas über 100 Tagen für dieses Rennen angemeldet hatte, konnte ich nicht einmal laufen. Einmal mehr hatte ich einen Bänderriss erlitten. Mein Ziel für dieses Rennen war deshalb von Anfang an das Ziel und nicht ein Topresultat. Noch nie zuvor war ich die geforderte Renndistanz von 31 km gelaufen. Alle Kilometer weiter als ein Halbmarathon waren komplett Neuland für mich.

Am Abend zuvor reiste ich nach Zinal an, da ich dort zusammen mit meinen Eltern übernachtete. Am Morgen des Rennen versuchte ich während Dreiviertelstunde etwas zu essen – ein hoffnungsloses Unterfangen. Nicht einmal den Kaffee konnte ich trinken. Es war mir kotzübel. Die wenigen Bissen die ich runterbrachte musste ich kurz darauf wieder von mir geben. Wie ich nüchtern über 3h bei 30 Grad laufen sollte war mir ein grosses Rätsel. Zudem musste ich noch eine einstündige Busfahrt über eine kurvige Strasse hinter mich bringen, um überhaupt an den Start in Sierre zu kommen – ein Alptraum. Kurz war ich mir wirklich nicht sicher, ob ein Start unter diesen Bedingungen sinnvoll ist. Aber ich wusste auch, dass ich unter schlechten Voraussetzungen ins Ziel kommen kann, wenn ich möchte. Der Körper ist nur die halbe Miete, der Rest entscheidet der Kopf.

Nach der Busfahrt machte ich ein superkurzes Warm-up von 1.5 km. Erstaunlicherweise war mir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr übel und ich konnte einen Gel sowie ein paar Bissen von einem Energieriegel zu mir nehmen. Ich wickelte mich mit Cool-down ein, machte mich platschnass und begab mich an den Start der Elite-Läuferinnen. Gleich von Beginn an fühlte ich mich recht gut und ich konnte ein schnelles und konstantes Tempo anlaufen. Während der ersten Stunde ging es steil den Berg hinauf und ich fühlte mich gut. Ohne am Limit zu sein konnte ich einige Plätze gutmachen. Anschliessend kam ein coupiertes Teilstück bis zum Weisshorn. Meine Flüssigkeitsreserven neigten sich dem Ende zu und wie auch meine Energie. Ich wurde von 2-3 Frauen überholt, darunter auch Oria Liaci (sie wurde später beste Schweizerin auf Platz 8). Glücklicherweise bekam ich bei der Verpflegungsstation am Weisshorn einen neuen Wasserbeutel von meinem Vater. Jetzt wusste ich, dass ich es ins Ziel schaffen sollte, den die Höhenmeter waren geschafft. Es war jedoch noch ein langer Weg. Bei der letzten Verpflegungsstation merkte ich, dass hinter mir eine Frau immer näher kommt. Bald darauf sah ich, dass es die Schweizerin Theres Lebouf ist. Ich liess sie an mir vorbeiziehen, da ich mit ihrem Downhillspeed nicht mithalten konnte. Sie war jedoch die einzige Frau, die mich noch überholte. So erreichte ich, nachdem ich auf dem letzten Kilometer noch einen Misstritt machte, das Ziel auf Rang 15. Ich wurde drittbeste Schweizerin nach Oria und Theres und bin überglücklich mit meinem Rennen. Im Ziel stellte ich ausserdem fest, dass der Grund für meine morgendliche Übelkeit wahrscheinlich mein Zyklus war, da im Verlauf des Nachmittags meine Periode einsetzte. Glücklicherweise jedoch erst nach dem Zieleinlauf.

Radrace fixed-42 2024

Ganz ehrlich ich bin zu frustriert von diesem Rennen, um einen Bericht darüber zu schreiben. Eines ist jedoch klar, nach der dritten Teilnahme wird es endgültig keine weitere mehr geben. Weder die Strecke noch die Organisation hat sich nämlich seit meiner ersten Teilnehme verbessert. Im Gegenteil, die Strecke war bei meiner ersten Teilnahme noch ein wenig besser und jetzt ist sie einfach nur noch todlangweilig und hat nichts mit fixed-gear racing zu tun. Viel mehr als gerade aus fahren musst du nämlich nicht können.

L’Étape du Tour de France 2024

Die 21. Etappe der Tour de France 2024 führt dieses Jahr von Nizza über drei Alpenpässe bis auf den Col de la Couillole. Diese 138 km und 4’598 hm galt es heute auch für mich im Rahmen der l’Étape du Tour de France – einem Amateurrennen – zu bewältigen. Diesen Startplatz hatte ich letztes Jahr gewonnen, als ich bei der l’Étape Switzerland siegte. Zusammen mit einer Kollegin, welche letztes Jahr ebenfalls ein Startplatz gewann, begab ich mich nach Nizza. Es erwarteten uns sommerliche Temperaturen mit 30 Grad. Glücklicherweise starteten wir das Rennen jedoch bereits am Morgen um 07:00 Uhr, so dass die Hitze noch nicht ganz so schlimm war. Trotzdem kühlte ich mich vor dem Rennen so gut wie möglich mit Wasser, Kaltduschen und Cool-Down ab.

Ich startete im ersten Startblock mit 1’000 Fahrern*innen. Hinter uns kamen weitere 16 Startfelder à 1’000 Fahrern*innen. Dementsprechend war der Start sehr hektisch. Es war ein konstantes Stop-and-Go während den ersten 20 km. Dann erfolgte der erste Anstieg und das Feld zog sich in die Länge. Stück für Stück arbeitete ich mich Position für Position nach vorne. Insgesamt überholte ich dabei auch circa fünf Frauen. Da ich jedoch absolut keine Ahnung hatte wie viele Frauen überhaupt gestartet waren und an welcher Position ich mich befinde, blieb ich bis ins Ziel ahnungslos was mein Ranking anbelangte. Meine Beine drehten am Anfang nicht wirklich gut aber nach circa 90 Minuten fing ich an mich besser zu fühlen. Dann nach der Abfahrt des zweiten Bergs bei circa Rennhälfte hatte ich plötzlich einen Krampf an beiden Oberschenkeln. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Es war als ob meine Beine versteinerten. Prima dachte ich. Wie soll ich so noch 2’000 hm und 60 km bewältigen? Ich schaltete auf das kleine Kettenblatt und fuhr gang ganz langsam weiter. Glücklicherweise kam bald darauf eine Verpflegungsstation. Ich fühlte meine Bidons und ass eine Handvoll Chips (Salz sollte bekanntlich helfen bei Krämpfen). Nach dieser Verpflegungsstation wurde ich von zwei Frauen eingeholt. Darunter auch Gladys Verhulst-Wild – einer Profiradfahrerin für FDJ. Ich fühlte mich zu wenig stark, um an ihrem Hinterrad zu bleiben. So kurz nach der Verpflegungsstation wusste ich nämlich noch nicht, ob mein Krampf überstanden war oder nicht. Die andere Frau konnte jedoch auch nicht mehr mitziehen und so befand ich mich mehr oder weniger alleine auf der Strecke wieder. Mit der Zeit kamen jedoch ein paar Männer von hinten zu mir aufgeschlossen und auch ich konnte Männer vor mir einholen. So kämpfte ich mich langsam aber stetig bis ins Ziel. Im Ziel erfuhr ich dann, dass ich insgesamt zweitbeste Frau war hinder der Profifahrerin Gladys und dass ich die Championship gewonnen hatte. Was für ein Tag – nie mehr wieder ;).

Anschliessend fuhr ich während den nächsten sechs Tagen mit dem Rennvelo und allem Gepäck zurück in die Schweiz (die Pokale und Blumen liess ich beim Veranstalter). Es war wahnsinnig schön und ich hatte dabei auch wunderbare Begleitung. Danke Andrea und Simi.

Aletsch Halbmarathon 2024

Mein zweiter Halbmarathon (nach dem Jungfrau-Halbmarathon 2023) stand heute auf dem Programm. Der Start war auf 1900hm und das Ziel fast auf 2700hm, dazwischen galt es 21.1 km zu bewältigen. Beim Einlaufen vor dem Start fühlte ich mich richtig miserabel. Mir war kotzübel. Das kann ja mal wieder heiter werden dachte ich. Trotzdem ging ich an den Start. Eher gemütlich startete ich ins Rennen und war im Overall mit den Männern um den Rang 30 herum unterwegs und erste Frau. Nach circa 15 Rennminuten fing ich langsam an mich besser zu fühlen und das Rennen ein wenig zu geniessen. Die Strecke war wirklich unglaublich schön und sehr flowig. Dann bei Kilometer 17 wurde ich unerwartet von einer anderen Frau überholt (später stellte sich heraus, dass es Alexandra Wallimann war). Ich konnte zuerst nicht einordnen wer sie war aber ich bemerkte, dass sie einen sehr schönen Laufstil hatte und ein sehr schnelles Tempo lief. Ich versuchte daher gar nicht erst an ihr dran zu bleiben sondern liess sie vorerst ziehen. Mental war das ein schwieriger Moment. Meine Beine fühlten sich zu diesem Zeitpunkt sehr schwer an und auch verspürte ich wieder Übelkeit. Da ich jedoch wusste, dass der Tagessieger und die Tagessiegerin eine Prämie von 1500 CHF bekommen, gab ich noch nicht auf. Zwei Kilometer später war ich wieder bei ihr dran und überholte sie. Ein sehr gewagtes Manöver fühlte ich mich eigentlich nicht gut. Doch die Taktik ging auf und ich vergrösserte sogar meinen Abstand. Schlussendlich konnte ich mit über einer Minute Vorsprung einen ungefährdeten Sieg feiern.

Berglauf Bannalp 2024

Mein letztes Lauftraining habe ich eine Woche zuvor am Frauenlauf in Bern absolviert. Seither war ich über 20h im Sattel gewesen und habe das Laufen ein wenig vernachlässigt. Optimale Bedingungen um heute auf 11 km über 1100 hm zu absolvieren.

Beim Start bemerkte ich, dass es kaum Frauen an der Startlinie hatte und ich wohl eher keine Konkurrenz habe. Mein Ziel für heute war deshalb mein Streckenrekord von vor zwei Jahren zu unterbieten. Bereits zu Beginn merkte ich jedoch, dass ich nicht mit den ersten Männern mithalten konnte. Ich lief daher ein einsames Rennen an siebter Gesamtposition. Später erhielt ich noch ein wenig Gesellschaft von hinten aber er musste ein paar Kilometer darauffolgend wieder abreissen lassen. Oben auf der Fläche beim Bannalpsee angekommen merkte ich, dass es schwierig wenn nicht unmöglich werden würde, meinen Streckenrekord zu unterbieten. Ich versuchte es trotzdem und lief immerhin auf den letzten zwei Kilometern eine neue Bestzeit. Für eine Gesamtstrecken-Neuzeit waren die Bedingungen jedoch durch die vielen Regenfälle in den Vortagen zu matschig und meine Beine zu müde. Schlussendlich lief ich sechs Sekunden langsamer als mein eigener Streckenrekord und behielt den siebten Gesamtrang.

Frauenlauf Bern 2024

Mit dem Frauenlauf hat meine Laufkarriere begonnen. Es ist der Lauf bei dem ich das erste Mal auf einem Podium stand und es ist auch jener Lauf, der fast ein Ende an meine Sportlerkarriere setzte. Aber beginnen wir der Reihe nach.

Währenddem Gymnasium konnte man als Sportwahlfach beim Frauenlauf Bern teilnehmen. 2014 startete ich also mit meinen Mitschülerinnen beim 5-km Lauf in Bern. Spezifische Vorbereitung gab es keine. Wir starteten irgendwo in der riesigen Menschenmasse und kamen alle irgendwann ins Ziel. Ziemlich verwundert erfuhr ich dann im Zug auf der Heimfahrt von meiner Sportlehrerin, dass ich den 11. Rang belegt hatte (Rangliste 2014). Ein Jahr darauf 2015 meldete ich mich für den 10-km Lauf an. Erstaunlicherweise lief ich bei dieser Distanzpremiere bei den Juniorinnen auf den 3. Gesamtrang (Rangliste 2015). 2017 ging ich erneut an den Start. Ich konnte ein sehr gutes Rennen zeigen. Bei Kilometer 5 war ich in meiner Kategorie W20 auf dem 4. Zwischenrang (Rangliste 2017). Dann wenige Meter vor der Ziellinie machte mein Körper nicht mehr mit – ich synkopierte und erwachte im Krankenwagen. Das war eine sehr schwierige Zeit. Ich und die Ärzte wussten nicht, weshalb es passierte. Da keine Herzanomalie ausser einem Sportlerherz festgestellt werden konnte, wurden zuerst keine weiteren Schritte eingeleitet. Doch es passierte noch zwei weitere Male im gleichen Jahr. Diese ereigneten sich jedoch während Velorennen. Was nun? Einen Herzschrittmacher zu implantieren stand lange Zeit zur Debatte. Im Alter von 20 Jahren nicht unbedingt das, was man möchte. Mit dem Sport aufhören? Aber ich war mittlerweile sehr angetan vom Sport, insbesondere vom Rennvelofahren. Ich entschied mich gegen einen Herzschrittmacher, engagierte einen Trainer und arbeitete an meiner Grundlagenausdauer, um nicht mehr über lange Zeiträume eine so hohe Herzfrequenz zu haben. Seither war ich nie mehr an den Frauenlauf zurückgekehrt.

Dieses Jahr entschied ich mich erneut an den Start zu gehen, denn ich erhielt eine Einladung für den Elite-Start über 5km. Ohne Erwartung, ohne spezifische Vorbereitung, ohne einen anderen 5-km Lauf in den Beinen zu haben seit 2014 und ohne Tapering begab ich mich an die Startlinie. Gleich von Beginn weg fühlte ich mich relativ gut und reihte mich in einer Vierergruppe mit Fabienne Vonlanthen, Andrea Meier und Leona Turi ein. Vor uns mit einem Abstand waren zwei Äthiopierinnen und Elena Eigenberger. Von hinten kam Selina Ummel und gegen Kilometer 4 verschärfte Fabienne das Tempo und näherte sich den Äthiopierinnen. Ich konnte zuerst Andrea und Leona sowie auf den letzten 200m Selina abhängen. Ich platzierte mich schlussendlich auf dem 5. Gesamtrang und war somit drittbeste Schweizerin hinter Elena und Fabienne! Was für eine Rückkehr :).

Europameisterschaft uphill 2024

Das erste Mal durfte ich an einer Europameisterschaft teilnehmen und somit nach Thailand 2022 meinen zweiten internationalen Einsatz mit dem Schweizer Nationalteam laufen. Die Reise führte nach Annecy, Frankreich. Obwohl es nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt lag, hatte ich die Strecke im Vorfeld nicht angeschaut. Dies, da ich meine Lauftrainings gut planen muss, um nicht eine erneute Verletzung zu riskieren. Einer Streckenbesichtigung zog ich eine gute Vorbereitung zu Hause mit viel Erholungszeit und ohne Stress vor.

Vor Ort konnte ich einen Tag vor dem Rennen jedoch noch die letzten drei Kilometer besichtigen. Mit einem guten Gefühl ging ich heute also an die Startlinie. Das gute Gefühl war vor allem dem Wetter geschuldet, da es regnete und sehr kühl war – also genau meine Wunschbedingungen. Der Start ging gleich quer durch Schlammfelder und dann den Berg herauf. Schnell merkte ich, dass ich zwar wie meine Konkurrentinnen Mühe hatte auf dem rutschigen Untergrund aber dies nicht allzu schlimm fand. Relativ schnell machte ich deshalb im ersten steilen Uphill einige Positionen gut. Nach der Verpflegung bei Kilometer 3.8 befand ich mich ein wenig im Nirgendwo. Vor mir war niemand zu sehen und auch direkt hinter mir war niemand zu vernehmen. Ich hoffte, dass ich noch auf der Strecke war und rannte weiter. Ich fühlte mich gut aber mental war ich irgendwie nicht bereit voll ans Limit zu gehen. Dann im letzten Kilometer machte ich noch zwei Konkurrentinnen vor mir aus. Ich konnte sie überholen wurde aber auch noch von einer Französin, welche von hinten kam und der soeben überholten Rumänin zurück überholt. Es resultierte der 11. Schlussrang und im Team gewannen wir Bronze! Ich bin im Grossen und Ganzen sehr zufrieden mit meinem Rennen auch wenn man im Nachhinein oft das Gefühl hat, es wäre vielleicht noch mehr drin gelegen.

Superkool Crit Erfurt (fixed-gear) 2024

Wie immer war ich in den letzten Wochen und Monaten sehr fleissig auf dem Fixie-Velo unterwegs gewesen, so dass ich guter Dinge zum Start des heutigen Rennens gehen konnte (…). Nein, natürlich nicht. Seit dem ZuriCrit im August 2023 hatte ich das Fixie nur noch für ein Fotoshooting gebraucht und ansonsten war ich nie mehr auf diesem speziellen Velo mit Starrlauf und ohne Bremsen unterwegs gewesen. Da ich heute jedoch nur zum Spass an der Startlinie stand und das Fahrerfeld auch nur aus vier Frauen bestand, darunter auch meine Schwester, war ich sehr gelassen. Der Start war mir gelungen und Marina übernahm gleich die Führung, dahinter meine Schwester, ich und mit ein wenig Abstand Jasmin. Durch eine Tempoverschärfung konnten wir Jasmin abschütteln. Ich übernahm danach die Führung. Wenig später musste Marina abhängen lassen und nur noch meine Schwester klebte am Hinterrad. Da wir jedoch Rang 1 und 2 anstrebten, war das kein Problem. Wir fuhren bis am Ende zusammen und ich überquerte die Ziellinie ein paar Sekunden vor ihr. Es war einmal mehr ein mega cooler Event und wohl das einzige Rennen, wo ich auf der Startnummer abgedruckt sein werde.

Teufelsschlucht-Berglauf, Schweizermeisterschaft Berglauf 2024

Meine Trainingsstatistik besagt, dass ich dieses Jahr bereits über 270 Stunden auf dem Velo (>7200 km) und nicht einmal 30 Stunden zu Fuss (300 km) trainiert habe. Da stellt man sich manchmal schon die Frage, weshalb man überhaupt versucht zu Fuss schnell zu sein und Wettkämpfe zu bestreiten, trainieren tue ich es ja nicht wirklich – was jedoch nicht am Willen sondern an meinem fragilen Laufkörper liegt. Diese Sinnesfrage stelle ich mir also immer wieder. So auch beim heutigen Rennen. Dank einer grosszügigen Ladung Muskelkater vom letzten Rennen in Aigle, konnte ich seither kein einziges Lauftraining mehr absolvieren. Wie es um meine Laufform stand, war somit ein grosses Fragezeichen.

Die Strecke führte über 8 km und 500 hm von Hägendorf auf den Allerheiligenberg. Die erste Rennhälfte war fast komplett flach und lediglich die zweite Hälfte ging den Berg hoch. Die Stecke kannte ich vor dem Rennen nicht und daher war es sehr schwierig sich für das geeignete Schuhwerk zu entscheiden – Trail- oder Strassenschuhe? Ich entschied mich für die Strassenschuhe, bemerkte jedoch, dass viele andere Läufer*innen wie Judith Wyder, Céline Aebi und Cédric Lehmann sich für die Trailschuhe entschieden hatten. Ich liess mich davon jedoch nicht allzu fest verunsichern und nahm das Rennen in Angriff. Da das Rennen als einziger Selektionswettkampf für die Uphill Europameisterschaft in Annecy galt und gleichzeitig auch die Schweizermeisterschaft im Berglauf war, wusste ich, dass ich heute alles geben muss, um eine Chance für eine Selektion zu haben.

Beim Massenstart Rennen mit allen Frauen und Männern ging auch gleich die Post ab und der erste Kilometer wurde in einem sehr schnellen Tempo abgespult. Gleich von Beginn an musste ich mindestens fünf, sechs Frauen ziehen lassen. Relativ schnell fand ich jedoch meinen Rhythmus und konnte den Abstand zu Judith Wyder, der einzigen Frau, welche ich vor mir im Blickfeld hatte, stetig verkleinern. Ungefähr bei Kilometer 6.5 merkte ich, dass von hinten Céline Aebi immer näher kommt, gleichzeitig konnte ich eine andere Frau vor mir (Oria Liaci) überholen. Céline musste ich leider an mir vorbeiziehen lassen, da sie gegen Rennende immer ein sehr schnelles Tempo laufen kann. Dafür hatte ich den Kampf gegen Judith noch nicht aufgegeben. Schlussendlich kam es zu einem Zielsprint und Fotofinish zwischen uns beiden. Im Ziel war lange Zeit nicht klar, wie jetzt die endgültige Rangliste aussieht, da es immer wieder zu Änderungen kam. Somit erfuhr ich erst bei der Rangverkündigung wie das Endresultat aussah. Céline wurde Schweizermeisterin, gefolgt von Nicole Egger. Judith und ich gewannen beide Bronze! Ich bin sehr zufrieden mit meiner Laufleistung am heutigen Tag auch wenn das Rennen für meinen Geschmack deutlich zu wenig Höhenmeter aufwies. Fingers crossed, dass es für die EM-Selektion gereicht hat!

Up and Down Aigle 2024

Optimismus ist gut – Realismus ist besser. Das die heutigen 11 km und 880 hm eine grosse Herausforderung sein werden, war keine Überraschung. Dies zum Einen, da es der einzige Selektionswettkampf für die Up and Down EM ist und zum Anderen, durch die nassen und rutschigen Untergrundbedingungen. Zusätzlich fühlte ich mich seit zwei Tagen ein wenig kränklich und versuchte durch Teetrinken und Echinaforce eine Erkältung zu vermeiden.

Der Start lief ganz okay für mich und ich konnte mich im ersten Aufstieg relativ einfach von den anderen Frauen absetzen. Diesen Vorsprung behielt ich bis fast Ende des Downhills der ersten Runde. Hier überholte mich dann Rea Iseli und später Céline Aebi. Am Ende des Downhills befand ich mich in einer Gruppe mit Flavia, Oria und Romane. Im Uphill konnte ich noch einmal eine gute Pace laufen und hatte Rea wieder im Sichtfeld, doch da ich wusste, dass noch einmal der gleiche schwierige Downhill kommen würde, tat ich mir schwer noch einmal alles zu geben. In den Downhill startete ich in 5. Position und wurde gegen Ende noch von Romane überholt. Zu diesem Zeitpunkt versuchte ich das Rennen nur noch sturzfrei ins Ziel zu bringen und konnte mich physisch nicht mehr ans Limit pushen, da es einfach viel zu technisch für mich war. Es resultiere also der 6. Gesamtrang. Nicht was ich mir erhofft habe aber das womit ich insgeheim gerechnet habe. Nun gilt es die anbahnende Erkältung in den Griff zu kriegen und am Freitag beim Teufelsschlucht Berglauf noch einmal alles zu geben.

Thorbergtrail 2024

Noch nicht wirklich erholt vom Kerzerslauf sowie dem Leistungstest am Montag machte ich mich heute auf den Weg zum Thorbergtrail. Ein Rennen mit hügeligen 500hm auf 13km versprach ein interessantes Rennen zu werden. Mit Céline Aebi und Flavia Stutz war das Rennen sehr gut besetzt. Trotz Muskelkater in meinen Hamstrings konnte ich die ersten 7km gut mit dem Tempo von Céline und Flavia mithalten. Die erste Frau, Denisova Thor Anastasia, hatten wir jedoch gleich von Beginn weg aus den Augen verloren, da sie nur so davon zu fliegen schien. Nach 8 km kam ein technischer Downhill und ich wollte dort mit meinen zugetapten Fussknöcheln nichts riskieren, weshalb ich eine grosse Lücke aufgehen liess. Diese Lücke konnte ich im nächsten Uphill fast wieder schliessen aber leider gab es später noch einmal einen Downhill. Ich musste mich daher heute mit dem 4. Gesamtrang begnügen. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner Leistung, war es doch das erste Training auf Trails seit Langem. Nun bleibt noch knapp ein Monat, um für die Selektionsrennen der EM in Form zu kommen. Fingers crossed.

Frühlingsrennen Hindelbank 2024

Nicht ganz unerwartet wachte ich am Tag nach dem Kerzerslauf mit schlimmem Muskelkater auf. Aus dem Bett zu steigen war plötzlich nicht mehr ganz so einfach zu bewerkstelligen, geschweige denn auf die Toilette zu gehen und dabei unfreiwillig in eine squatähnliche Position gehen zu müssen. Theoretisch wäre es also ein guter Tag gewesen, um nichts machen zu müssen aber es kam anders. Da mein Freund sich dazu entschlossen hatte am heutigen Frühlingsrennen in Hindelbank zu starten (Rennvelo) und ich natürlich nicht einfach nur zuschauen wollte, begab ich mich also mit brutalem Muskelkater in den Oberschenkeln, an die Startlinie meines nächsten Rennens.

5 sec vor dem Start erfuhren wir Frauen, dass wir leider kein eigenes Startfeld haben werden, sondern mit den Herren B starten müssen. Ohne gross Möglichkeiten zu haben für eine Einsprache, machen wir zehn Frauen uns auf den Weg, um mit den Herren den Parkour unter die Räder zu nehmen. Meine Beine waren alles andere als in guter Verfassung aber trotzdem versuchte ich möglichst vorne im Feld zu fahren und ging bei fast jeder Attacke der Männer mit, in der Hoffnung, dass eine dieser Attacken wegkommt und es nicht auf einen Zielsprint rauslaufen wird. Leider jedoch waren meine Bemühungen umsonst – es kam zu einem Zielsprint. Da natürlich alle Männer auch jene, welche um Rang 10 und mehr fuhren, unbedingt sprinten wollten, hatten wir Frauen kaum Platz auf der schmalen Zielgerade, um den Sieg heimzufahren. Irgendwie schaffte ich es jedoch mich Position für Position nach vorne zu bringen und gewann so das Rennen souverän. Was für ein Wochenende …

Kerzerslauf 2024

Da ich weder an der Cross-SM noch am 10-km Lauf in Payerne laufen konnte, entschied ich mich am Montag kurzfristig dazu am 15-km Lauf in Kerzers zu starten. Mit weniger als 20 h Lauftraining zu verzeichnen in diesem Jahr, wusste ich, dass mich am Renntag eine grosse Herausforderung erwarten wird. Mit vielen Velokilometern in den müden Beinen und einem getapten Knöchel (vor vier Wochen verstaucht), machte ich mich an den Start. Mein Ziel war es ein gutes Training zu laufen und zu schauen, ob ich überhaupt noch in der Lage bin 15-km zu laufen.

Gleich von Beginn an reihte ich mich in einer dreier Gruppe mit Céline Aebi und Theres Lebouf ein. Die drei Afrikanerinnen liessen wir gehen, wussten wir doch, dass wir mit ihnen nicht mithalten können. Bis Kilometer 8 fühlte ich mich einigermassen okay und konnte gut mit der Pace von Céline und Theres mithalten. Doch dann kam ein kurzer Anstieg und meine Beine blockierten komplett. Ich musste eine Lücke zu Céline aufgehen lassen und hoffen, dass ich nicht einen Krampf entwickeln würde. Auch Theres musste abreissen lassen. Von nun an galt es für mich einfach nur noch zu überleben. Ich konnte nicht mehr pushen, da meine Beine komplett zu waren aber gleichzeitig wollte ich den fünften Zwischenrang ins Ziel bringen. Es war eine grosse Herausforderung aber ich schaffte es. Ich bin sehr zufrieden als zweitbeste Schweizerin und fünftbeste Elite-Läuferin die 15 km gelaufen zu haben.

Frühlingsrennen Hindelbank 2024

Manchmal kommt es anders als gedacht. Da ich an meinem letzten Ferientag in Italien vor zehn Tagen einmal mehr einen Misstritt gemacht habe, dieses mal jedoch mit links, war eine Teilnahme an der Cross-SM oder am 10-km Lauf Payerne auszuschliessen. Kurzentschlossen entschied ich mich daher für eine Teilnahme am Frühlingsrennen Hindelbank (Rennvelo). Ich fahre nun seit vier Jahren ohne Rennvelolizenz und hatte mich eigentlich auch langfristig gegen Rennvelorennen entschieden. Mangels Alternative entschied ich mich jedoch ein erstes Mal an dieser Rennserie in Hindelbank zu starten. Eigentlich hätte ich in der Kategorie Frauen B starten sollen, da ich ja eben keine Rennlizenz mehr habe. Der Veranstalter war jedoch gnädig mit mir und so durfte ich trotzdem in der Kategorie Frauen A starten. Das Frauen-A Feld bestand aus etwas mehr als zehn Fahrerinnen darunter auch solche die auf den Profiradsport setzen oder setzen möchten. Mein Ziel war es ein möglichst hartes Rennen zu haben für einen optimalen Trainingsreiz. Bereits in der ersten von drei Runden attackierte ich daher das Feld. Bald jedoch wurde ich wieder eingeholt. Anfangs zweite Runde kam ich noch einmal alleine vom Feld weg und bekam kurz darauf Gesellschaft von einer weiteren Fahrerin. Zu zweit jagten wir nun dem Feld davon. Die Ablösungen meines Gspändli wurden jedoch immer kürzer und ich merkte, dass bei ihr die Luft raus war und so musste ich sie Ende der zweiten Runde abhängen und alleine weiterfahren. Die ganze letzte Runde (16 km) fuhr ich also ganz alleine und gewann so schliesslich mit fast einer halben Minute Vorsprung vor den nächsten Fahrerinnen, welche mit Hilfe der Elite Männer die Lücke zu mir fast schliessen konnten… !

Innerschweizer Crossmeisterschaft Gettnau 2024

Ich habe das Gefühl, es tönt immer sehr negativ oder überrascht/unvorbereitet, wenn ich einen Rennbericht verfasse aber ob ihr mir es glaubt oder nicht, so fühlt es sich sehr oft an. Leider erkrankte ich über Neujahr ein drittes Mal an Covid und kurz darauf erwischte mich noch eine heftige Erkältungsgrippe so dass ich die ersten beiden geplanten Wettkämpfe in diesem Jahr (Cross Düdingen, STB Cross) ausfallen lassen musste.

Nicht ganz 24h vor dem Rennen in Gettnau entschloss ich mich dazu, an diesem Rennen meine Saison 2024 zu starten. Die Entscheidung fiel mir alles andere als leicht, da gleichzeitig der Kaderzusammenzug mit dem Berg- und Trailrunning Team in Magglingen stattfand. Schlussendlich entschied ich mich jedoch für den Cross, da es gut sein kann, das dies mein einziger Cross in diesem Jahr sein wird – in Luzern bin ich im Trainingslager und die Cross-Schweizermeisterschaft ist noch nicht fix geplant. 10 min vor dem Start zog ich mir das erste Mal seit der Cross-Schweizermeisterschaft im März 2023 wieder die Cross-Schuhe an. Ich werde wohl nie glücklich mit diesen Nagelschuhen und werde sie sicher auch nie elegant laufen können aber auf jeden Fall haben sie mich ins Ziel getragen. Ich gewann das Rennen über 5 km souverän vor der Zweitplatzierten Triathletin Jolanda Annen. Ich setzte mich fast von Beginn weg vorne allein an die Spitze und konnte ein konstantes Tempo bis zur Ziellinie durchhalten. Ich bin glücklich über meine Performance auch wenn es für mich nur ein Trainingslauf war und ich mich definitiv alles andere als dafür vorbereitet hatte.

2023

Steinhölzlilauf 2023

Es war lange ungewiss, ob ich am heutigen Rennen am Start stehen werde oder nicht. Leider hatte ich im Oktober beim Wandern erneut einen Misstritt, mit meinem ohnehin schon angeschlagenen Fuss, gemacht, so dass ich fünf Wochen mit dem Laufen pausieren musste. Zum Glück war nichts gezerrt oder gebrochen gewesen aber die Schwellung machte mir wochenlang zu schaffen. Da der Lauf jedoch sehr nahe von meinem zweiten Wohnort in Bern stattfand und es sogar noch 100 CHF Startgage gab, versuchte ich mein Glück. Es war das erste Mal, dass ich beim Steinhölzlilauf startete. Da es die letzten zwei Tage sehr viel Schneefall gab, war die hügelige Strecke sehr anspruchsvoll. Teils waren die Streckenabschnitte schneefrei, wohingegen andere eisig glatt waren. Schon beim Einlaufen merkte ich, dass meine Beine müde waren und auch mein Bauch fühlte sich komisch an. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich auf an den Start. Das Tempo wurde gleich zu Beginn von den Männern bestimmt. Ich hatte absolut keine Chance mit ihnen mitzugehen, reihte mich jedoch als erste Frau ein. Diese Position konnte ich bis ins Ziel verteidigen auch wenn mein Vorsprung auf die zweitschnellste Frau von anfangs 30 sec auf 15 sec im Ziel schrumpften.

Dieser Lauf hat sehr viel Energie gekostet, da die eisigen Temperaturen eine grosse Herausforderung für die Lungen darstellten. Auch war es nicht einfach vom Grundlagentraining nach der Saisonpause ins hochintensive zu wechseln. Ich bin jedoch sehr glücklich, dass ich einen weiteren Sieg feiern konnte auch wenn mir diese Saison einige Steine in den Weg gelegt worden sind.

Berglauf Hasle 2023

Der wohl letzte Berglauf in diesem Jahr stand heute auf dem Programm und zwar der Hasle Bergauf. Mit diesem Lauf hatte ich noch eine Rechnung zu begleichen, denn letztes Jahr war ich Teil der Spitzengruppe gewesen, welche einen 4km langen Umweg gemacht hatte, da die Strecke nicht gut genug signalisiert gewesen war. Heute also war das Ziel, auf der Strecke zu bleiben und im Idealfall zu gewinnen, den 10-Jahresschnitt zu unterbieten oder bestenfalls sogar einen neuen Streckenrekord zu laufen. Ja meinen Zielen und Ideen für heute waren keine Grenzen gesetzt :).

Am Start reihte ich mich gleich in vierter Position hinter den führenden drei Männern ein. Hinter uns war sogleich eine Lücke aufgegangen. Ich fühlte mich gut und konnte bald einen Mann einholen und wenig später schloss ich zum zweiten Mann auf. Mit ihm lief ich bis nach Heiligkreuz. Ab dort war ich alleine unterwegs. Vor mir mit etwa 30 sec Abstand der erste Mann und weit hinter mir der Rest des Startfelds. Auf den letzten zwei Kilometern merkte ich, dass ein neuer Streckenrekord drin liegen sollte. Ich mobilisierte noch einmal all meine Kräfte und konnte gegen den Schluss das Tempo noch steigern. Somit beendete ich das Rennen in zweiter Position hinter dem führenden ersten Mann, unterbot den 10-Jahresschnitt für die 200 CHF Prämie und knackte den 20-jährigen Streckenrekord der Frauen um 1 Minute. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Rennen und umso mehr, wenn man bedenkt, dass ich nicht ein einziges Intervall oder spezifisches Training im Vorfeld für diesen Wettkampf absolviert habe, sondern im Gegenteil, am Tag und Vortag davor noch 3,5 h auf dem Velo sass (und natürlich fuhr ich mit dem Velo nach dem Rennen auch wieder zurück nach Bern …).

Cirque Series Engelberg (Traillauf) 2023

Nachdem ich letztes Jahr bei der Erstaustragung des Rennens das Gefühl hatte, ich sei nicht stark genug, um an diesem Rennen konkurrenzfähig zu sein und deshalb auf einen Start verzichtete, entschied ich mich dieses Jahr mit deutlich schlechteren Voraussetzungen für einen Start. Es erwarteten mich rund 6-7 Grad, 15 km und knapp 1000 m rauf und runter. Zudem machte ich am Start einige starke Läuferinnen aus, unter anderem auch eine Kenianerin.

Währenddem Einlaufen spürte ich meine müden Waden sowie einen komischen Magen. Das kann heiter werden, dachte ich. Als dann der Startschuss fiel, wurde sofort ein horrendes Tempo an den Tag gelegt. Der erste Kilometer war mit 11 hm ziemlich flach doch ich konnte weder mit den Männern noch mit den ersten zwei Frauen mithalten, sondern war mit einem kleinen Abstand zu ihnen alleine unterwegs. Später bei der Analyse zeigte sich, dass ich für diesen ersten Kilometer eine Zeit von 03:26 min lief. Also alles andere als langsam, die anderen waren einfach übermenschlich schnell gestartet… Schnell zeigte sich jedoch, dass ich alles richtig gemacht habe. Am Ende dieses ersten Kilometers, als es in den Berg rein ging, überholte ich eine Frau sowie nach wie nach ein Mann nach dem anderen. Nachdem der erste Drittel des Anstiegs geschafft war, überholte ich auch noch die andere Frau und konnte einige Minuten mit einem anderen Mann mitlaufen, bis ich diesen ebenfalls abhängte. Fortan war ich alleine unterwegs. Ich lief ein komfortables Tempo aber versuchte natürlich auch so viel Zeit wie möglich auf meine Mitkonkurrentinnen gut zu machen. Ich wusste nämlich, dass der Downhill sehr technisch sein wird. Da ich dieses Jahr nicht ein einziges Downhill-Training machen konnte und erst letztes Jahr damit gestartet hatte auch berg-runter zu laufen, stiess ich an meine Grenzen. Der Downhill war eine einzige Rutschpartie, führte über Steine, Wiesen und Wurzeln und bei jedem Fusstritt musste man damit rechnen wegzurutschen. Gleich zu Beginn des Downhills überholte mich der Mann, welchen ich beim Uphill noch abgehängt hatte. Kurz versuchte ich mit ihm mitzuhalten aber ich hatte absolut keine Chance, viel zu gross war meine Angst zu stürzen oder mir wieder den Fuss zu verletzen durch einen Misstritt. Ziemlich unelegant machte ich mich also alleine auf den Weg talwärts und schaffte es irgendwie heil die Ziellinie zu überqueren. Mit einem Vorsprung von fast 4 Minuten durfte ich als erste Frau und als acht schnellste Läuferin des Tages den Sieg geniessen. Einmal mehr habe ich keine Ahnung, wie mein Körper eine solche Leistung an den Tag legen konnte aber ich bin ihm extrem dankbar dafür.

Jungfrau Halbmarathon 2023

Ein Tag, ja sogar ein halbes Jahr voller Emotionen kamen heute zusammen, als ich die Ziellinie meines ersten Halbmarathons als Siegerin überschritt. Doch beginnen wir ganz Vorne, sprich im Winter 2023. Per Zufall erfuhr ich, dass es dieses Jahr aufgrund des Jubiläums einen Jungfrau-Halbmarathon nebst dem üblichen Marathon gibt. Meine Form war gut und bestärkt durch meine letztjährigen Resultate, meldete ich mich für den Lauf an. Damals wusste ich noch nicht, dass ich aufgrund von Verletzungspech von März bis Juli keinen einzigen Laufkilometer werde trainieren können…

Mit gerade Mal 132 Laufkilometern in den Beinen seit März, viele davon lediglich im Wander- oder Spaziergangtempo, machte ich mich heute also an den Start des Jungfrau-Halbmarathons. Die Frauen starteten 5 Minuten vor den Männern und gleich von Beginn an setzte ich mich alleine an die Spitze. Den Lead behielt ich jedoch nur für sehr kurze Zeit, da ich bereits nach 400 m nicht mehr auf der Strecke war, da die Polizisten, welche an der Kreuzung standen, es für nicht nötig hielten, mir den richtigen Weg zu zeigen. Ein Blick zurück bestätigte mir dann, dass der Rest des Feldes in die andere Richtung abgebogen war, als ich. Ich änderte also meine Richtung wieder und rollte das Feld von hinten wieder auf und zog auch gleich wieder an ihnen vorbei. Voller Adrenalin spulte ich die zwei Kilometer alleine ab, bis die Strecke in die Originalstrecke des Halbmarathons überging. Von hier an waren zig Läufer- und Läuferinnen auf der Strecke anzutreffen, welche 110 min vor dem Halbmarathon-Start in Interlaken gestartet waren. Ein Abkommen von der Stecke war nun kein Problem mehr und es war sehr motivierend an den schon etwas müderen Läufern auf der Marathonstrecke vorbeizuziehen. Nach 50 min holte mich dann auch die ersten paar Männer von der Halbmarathonstrecke ein aber abgesehen von diesen, würde ich von niemanden mehr eingeholt. Ich beendete daher meinen ersten Halbmarathon als Siegerin und lief auch bei den Männern Overall in die top 7. Ein unvergessliches Erlebnis!

ZuriCrit 2023

Super Timing, wenn du dich genau einen Tag vor dem einseitigen Bericht über dich und dein Fixie in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) in der Notfallstation wiederfindest. Leider hatte ich am Samstag auf einer Trainingsrundfahrt mit dem Rennvelo einen unglücklichen Sturz erlitten und mir dabei nebst diversen Schürfwunden eine heftige Verletzung an der Hand zugezogen. Da ich den Ringfinger der rechten Hand nicht mehr richtig bewegen konnte und die ganze Hand weh tat, liess ich mich in der Notfallstation abchecken. Nach dem Röntgen hiess es dann, dass ich mir den kleinen Finger gebrochen habe. Wieso sich jedoch der Ringfinger nicht mehr richtig bewegen liess, blieb ungelöst. Mit einem super unpraktischen Gips, der mir bis zum Ellenbogen reichte, verliess ich am Samstagabend den Notfall…

Bis am Mittwoch trainierte ich sehr eingeschränkt und unter Handschmerzen auf dem Rennvelo weiter. Ich konnte einfach nur flach fahren, mich nicht abstützen oder stehend fahren und nur Vorne bremsen aber es liess sich einigermassen machen. Am Mittwoch kam dann der Anruf aus dem Notfall, dass mein Finger doch nicht gebrochen sei und ich den Gips nicht mehr tragen müsse. Auf Grund der langen Immobilisation der ganzen Hand konnte ich ausser dem Daumen gar keinen Finger mehr bewegen, als ich den Gips auszog. Die Schmerzen waren seit dem Sturz nicht viel besser geworden und auch der Ringfinger liess sich nicht besser bewegen. Am Freitag bekam ich endlich den Termin beim Handchirurgen. Auch dort hiess es, dass nichts gebrochen oder gerissen sei. Wieso ich jedoch so starke Schmerzen habe, blieb ungeklärt. Zur Entlastung des Ringfingers bekam ich eine Fingerringschiene. Wie ich 24h später das ZuriCrit bestreiten sollte, war mir ein grosses Rätsel. Völlig verzweifelt kaufte ich mir darauf in der Apotheke eine Handschiene, mit der Idee, dass ich mich auf der Schiene abstützen könnte, wenn dies mit der Hand nicht mehr möglich war. Auf einer kurzen Rennvelotour testete ich die Schiene. Bremsen ging immer noch nicht wirklich und aufstehen war schmerzhaft und unelegant aber immerhin möglich. Da ich am ZuriCrit nicht bremsen oder schalten muss, entschloss ich den Start immerhin zu versuchen.

Der Rest ist schnell erzählt. Streckenbesichtigung mit meiner Schiene war bei jeder Bodenwelle und Bodenschwelle sehr schmerzhaft und aufstehen war auch nicht toll, so dass ich dort mehr oder weniger einhändig fuhr. Beim Qualirennen war ich so vollgepumpt mit Adrenalin, dass ich meine Hand kaum wahrnahm und den dritten Platz einfahren konnte. Ich wusste nun, dass ein Podiumsplatz trotz Verletzung möglich sein könnte. Der Start des Finals lief gut und bald schon setzte sich eine rund 10-köpfige Gruppe ab. Die restlichen 15-Fahrerinnen schieden langsam aber kontinuierlich aus, da überrundete Fahrerinnen die Strecke verlassen mussten. Ich und drei weitere Fahrerinnen machten Vorne Tempo, währendem der Rest hinter uns passiv mitfuhr. Leider schaffte es jedoch keine von uns, sich von der Gruppe abzusetzen. Unglücklicherweise gab es dann auf den letzten sieben Runden einen Sturz, da überrundete Fahrerinnen sich nicht geschlagen geben wollten und uns keinen Platz liessen, um sie zu überholen. Dies resultierte dann im unnötigen Crash von meiner Schwester und Paola, da sie nirgends mehr hinfahren konnten da sie die überrundeten Fahrerinnen ausbremsten. Unsere Spitzengruppe war durch diesen Zwischenfall auf sechs Fahrerinnen geschrumpft. Meine Energie erreichte auch langsam aber sicher das Ende, so dass ich sehr erfreut war, als ich merkte, dass ich mich nur noch einer dreier Gruppe befand und die restlichen drei Fahrerinnen abreissen lassen mussten. Und dann war das Rennen plötzlich zu Ende, ohne dass ich gemerkt hatte, dass wir schon in der letzten Runde waren. Dies resultierte daher mit dem dritten Rang für mich! Ich bin überglücklich über meine Leistung trotz alles andere als guten Voraussetzungen und einem top besetzten Frauenfeld. Danke ZüriCrit!

Bilder by https://www.drewkaplanphotography.com/?l=de

Rugghubel Berglauf 2023

Schweren Herzens entschied ich mich gegen die Teilnahme an der Berglauf Schweizermeisterschaft am Nationalfeiertag der Schweiz. Dies, da ich seit meiner ersten Verletzung im März lediglich rund drei Stunden zu Fuss trainiert habe und die Strecke über 300 Tiefenmeter beinhaltet hätte – ein zu grosses Risiko. Klar war jedoch, dass ich es dafür am Rugghubel Berglauf versuchen möchte, welcher ein paar Tage später anstand. Aufgrund sehr schlechtem und kaltem Wetter wurde die Strecke am Vorabend von 9 km und 1250 hm auf 8 km und 890 hm verkürzt. Ich war definitiv nicht unglücklich über diese Streckenanpassung und freute mich sehr wieder einmal an der Startlinie zu stehen.

Der Start gelang mir ganz okay und ich war als einzige Frau im ersten Männersplit dabei. Bewusst rannte ich jedoch nicht ganz am Limit und reihte mich später in einer zweier Gruppe ein. Bei der ersten Verpflegungsstation sah ich, dass weiter unten eine sehr schlanke Frau immer näher kommt. Ich wusste jedoch nicht wer sie ist, und nahm an, dass sie mich nicht mehr einholen würde. Beim zweiten Verpflegungsposten liess ich die Männergruppe vor mir gehen und machte mich alleine auf den Weg ins Ziel. Die andere Frau hatte ich nie mehr im Blickfeld gehabt. Die letzten zwei Kilometer schliesslich führten dem Hang entlang relativ flach zur Brunnihütte. Ich lief hier relativ gemütlich, da ich nicht riskieren wollte auf den nassen Steinen auszurutschen oder den Fuss zu verstauchen. Auf der Schlussgerade gab ich noch einmal alles, einfach weil ich dachte, es sei ein gutes Training. Nie hatte ich damit gerechnet, dass die andere Frau mir bis auf 15 sec näher gerückt war und somit zweite wurde…

Fixed-gear Weltmeisterschaften Berlin 2023

Das Abenteuer Berlin stand heute auf dem Programm. Heisst konkret, ganz viel Zugfahren für ganz kurz Rennen fahren. Aber es war die inoffizielle fixed-gear Weltmeisterschaft und mein ganzes Team war mit am Start. Die Frauen starteten 3 min nach den Männern. Zu meinem Pech wurde die bereits sehr langweilige Strecke von letztem Jahr noch langweiliger gemacht und führte fast nur noch über gerade Autobahnstrassen. Dafür jedoch hatte ich dieses Jahr eine Teamkollegin, Amanda, mit dabei.

Mein Ziel war wie so oft, die anderen Fahrerinnen müde zu fahren und irgendwie und irgendwann vom Peloton wegzukommen. Nach rund 8 km versuchte ich das erste Mal wegzukommen aber da nur Paola an meinem Hinterrad klebte und jede Arbeit verweigerte, beendete ich das Unterfangen wenig später wieder. Dafür gingen kurz darauf zwei weitere Fahrerinnen auf Angriff, eine Italienerin und eine Schweizerin. Wir liessen sie gehen, da wir dachten, dass sie nicht weit kommen würden. Da dann jedoch niemand Tempo machte, wurde ihre Lücke grösser und grösser und bald darauf verschwanden sie aus unserem Sichtfeld. Ich versuchte eins ums andere Mal wieder von der Gruppe loszukommen aber immer und immer wieder klebte mir Paola am Hinterrad und half kein bisschen bei der Führungsarbeit. Erschwerend kam hinzu, dass meine Teamkollegin immer hinten Tempo machte, wenn ich vorne weg war und so die Lücke immer wieder geschlossen werden konnte. Nach knapp 30 km gab ich das Rennen innerlich auf und regte mich nur noch auf. Wir fuhren um Platz drei und bummelten einfach nur rum und wegzukommen war auf den geraden Strecken sehr schwer. Doch dann auf den letzten 4km startete ich noch einmal einen letzten Versuch. Tatsächlich kam ich dabei wieder weg und die Lücke konnte bis ins Ziel von niemandem mehr geschlossen werden. Ich beendet somit die inoffiziellen fixed-gear Weltmeisterschaften auf Platz drei. Nicht wirklich was ich mir erhofft hatte und auch nicht was meine Beine im Stande waren zu tun aber das Beste, dass ich aus der Rennsituation machen konnte.

Eastsider Crit, Strassbourg 2023

Kurz nach der Zieleinfahrt in Frankfurt hiess es auch schon wieder alles zusammenzupacken und mit dem Zug weiter nach Strassbourg zu reisen, wo uns das nächste Rennen erwartete. Leider war es auch in Strassbourg nicht kühler und so wickelten wir uns in der Nacht in Cool-down ein und hofften so wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können. Der Plan ging einigermassen gut auf.

Um 14:00 Uhr erfolgte das Qualirennen. Eigentlich ein sinnloses Rennen, da die Frauen sowieso im B Final starten werden. Ich nutzte die Gelegenheit jedoch als intensives Training und versuchte trotzdem Gas zu geben. So gewann ich das Qualirennen bei den Frauen souverän, was jedoch auch nicht weiter schwierig war, da die anderen Frauen eher eine Kaffeefahrt anstatt sonst was machten.

Das B Final erfolgte dann 90 min später. Meine Schwester und ich wussten, dass wir das Rennen eigentlich gewinnen sollten. Ausser drei Italienerinnen sowie zwei weiteren Fahrerinnen hatten wir keine weibliche Konkurrenz. Mein Start verlief dann allerdings nicht allzu toll und so rollte ich als letzte Fahrerin von der Startlinie weg. Dies war dann allerdings nicht weiter tragisch, da die Männer 1 min nach uns starteten und so lange diese nicht zu uns aufgeschlossen hatten, sowieso nicht viel passierte. Als wir dann Runde um Runde mit den Männern mitfuhren, kamen mir erste Zweifel auf, ob wir das Rennen wirklich gewinnen konnten. Das Tempo war nämlich weder schnell noch langsam, so dass alle Frauen und Männer in derselben Gruppe mitfahren konnten. Bei Rennhälfte hiess es dann plötzlich, dass es eine Prämie auf der nächsten Runde gebe. Ich wusste, dass ist unsere einzige Chance, um das Feld zu splitten und so sprintete ich auf die Prämie. Glücklicherweise hatte ein Mann den gleichen Plan, so dass ich mich einfach an sein Hinterrad klemmen konnte und noch besser war, das meine Schwester ebenfalls aufgepasst hatte und an meinem Hinterrad klemmte. Nach dem Prämiensprint zog ich das Tempo gleich weiter und so waren wir zu dritt unterwegs. Der Mann fuhr am Anfang noch 1-2 Ablösungen aber dann verweigerte er seine Arbeit, da er keine Energie mehr hatte. Von nun an waren nur noch meine Schwester und ich vorne an der Spitze unterwegs und die anderen folgten uns in immer grösserem Abstand. Es waren 12 sehr harte Runden, die meine Schwester und ich alleine fuhren aber wir wurden nicht mehr eingeholt und so fuhren wir gemeinsam über die Ziellinie. Ich sagte meiner Schwester, dass sie den Sieg haben dürfe aber laut Transponder hatte ich das Rennen gewonnen. Nach einigem hin und her durfte ich den Sieg jedoch meiner Schwester geben und so beendeten wir das Rennen auf Platz 1 und 2!

Bembelcrit 2023

Aufgrund meiner Bänderverletzung vor knapp 4 Wochen gab es keine Möglichkeit, um heute an der Startlinie des Pilatus Trailruns oder Grindelwald Berglaufs zu stehen. Dafür entschied ich mich kurzfristig am Bembelcrit in Frankfurt teilzunehmen. Nach ein wenig Überzeugungsarbeit war auch meine Schwester mit von der Partei.

Das Rennen fand auf dem Messegelände der Eurobike statt und die Frauen starteten zusammen mit den Männern. Eigentlich wäre der Start für um 13:35 Uhr angesetzt gewesen, doch da die Ambulanz noch nicht startklar war, verzögerte sich der Start. Dies waren nicht gerade tolle Aussichten, denn es herrschten über 30 Grad und wir waren alle bereits an der Startlinie versammelt ohne Schatten oder Getränke. Um 14:00 erfolgte dann endlich der Startschuss. Mein Start vermasselte ich komplett, da ich nicht in meine Pedale einklicken konnte. Als ich dann endlich Position um Position gut gemacht hatte, wurde das Rennen neutralisiert und später ganz beendet. Leider hatte die Ambulanz bei ihrer Anfahrt vergessen das Absperrgitter zurückzustellen, so dass der erste Fahrer auf der ersten Runde frontal reingeprallt war. Es verstrichen noch einmal 15 min bis wir dann zum zweiten Mal auf die Runde geschickt wurden. Dieses Mal erwischte ich einen besseren Start und es ging gleich die Post ab. Mir war schnell bewusst, dass ich dieses Tempo nicht über die Gesamtrenndistanz von 42 km aufrecht erhalten kann. Mein Ziel war es deshalb so lange wie möglich mit Michelle mitzuhalten. Sie war ganz klar meine stärkste Konkurrentin heute. Leider hatte Michelle jedoch einen Teamfahrer, der nur für sie fuhr. Dies bedeutete das wir, nachdem wir von der Spitzengruppe der Männer abreissen mussten, zu dritt unterwegs waren. Ich wusste, dass meine einzige Chance für einen Sieg darin bestand, Michelle müde zu fahren. Als es in der fünftletzten Runde spontan eine Prämienrunde gab, sprintete Michelle auf die Prämie. Ich hatte absolut keine Chance mit ihr mitzuhalten. Kurz darauf kam jedoch eine Männergruppe von hinten herangefahren und ich schloss mich dort gleich an. Michelle konnte nicht mitgehen und so musste ich einfach noch die letzten vier Runden mit den Männern mithalten und konnte durch diesen Zug das Rennen souverän gewissen. Meine Schwester vervollständigte das Podest mit einem starken 3. Platz.

L’étape Switzerland 2023

Ursprünglich war die Idee gewesen dieses Rennen am Ende des WM-Vorbereitungstrainingslagers in Innsbruck zu bestreiten. Da ich jedoch seit mittlerweile 10 Wochen verletzt bin (Stressreaktion Fibula) und die ganze Trailrunning WM-Geschichte gestorben war, führte ich spontan mein eigenes Trainingslager im Elsass durch (Natürlich ohne Erlaubnis von meinem Arzt). Mit knapp 30 Trainingsstunden auf dem Fahrrad allein seit Montag und über 12’000 hm machte ich mich heute „sehr erholt“ an die Startlinie. Das Rennen heute hatte für mich keinen hohen Stellenwert, ich wollte einfach das wir als Team (mein Verein RMC Obwalden hatte zwei Teams, 1 Frauen- und 1 Männerteam am Start) ein unfallfreies und erfolgreiches Rennen hinlegen können. Wir Frauen hatten einen ambitionierten Plan für das Rennen: Jessica solle auf das Sprinttrikot fahren, Chiara aufs Jungfahrertrikot und ich aufs Bergtrikot und zudem wollten wir noch die Frauenteamwertung gewinnen. Da wir aufgrund schlechter Signalisation und unkonzentrierten Frauen jedoch bereits nach 20 km von der Originalstrecke abkamen, war ich nicht mehr allzu zuversichtlich. Ich merkte zwar, dass wir die falsche Abzweigung nahmen aber ich wollte keinen Sturz verursachen, indem ich richtig fahre und die anderen falsch und daher fuhr auch ich falsch. Dies bedeutete, dass wir einen Umweg machten und plötzlich nicht mehr die Frauenspitze bildeten, sondern circa um Rang 40 bei den Frauen fuhren. Nachdem ich den Frauen versuchte den Belgischen Kreisel zu erklären, schafften wir es irgendwann das Feld von hinten aufzurollen. Bei der Sprintwertung machte ich einen perfekten Leadout für Jessica, so dass diese die Wertung gewann. Dann kam der erste Berg und ich musste Gas geben, da ich ja um das Bergtrikot fuhr. Sehr schnell war ich alleine unterwegs. Nach dem ersten Hügel holten mich dann die ersten Männer von hinten ein, welche 15 min nach uns gestartet waren. Beim zweiten Hügel musste ich ebenfalls wieder Gas geben für die Bergwertung und wurde hier von der zweiten Männergruppe eingeholt. Leider gelang es mir nicht mit diesen Männern mitzugehen. Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, entweder ich warte beim zweiten Hügel auf meine Teamkolleginnen oder ich versuche in der Abfahrt doch noch einmal an die Männergruppe ranzufahren. Ich versuchte Plan B, doch dieser scheiterte knapp. So war ich mehr oder weniger wieder alleine unterwegs. Beim dritten und letzten Hügel für die Bergwertung kam dann jedoch eine weitere Männergruppe von hinten. Mir gelang es mit dieser mitzuhalten und so fuhr ich mit knapp 20 Männern zusammen die nächsten 40 km nach Bern. Es war sehr hart mit ihnen mitzuhalten und ich hatte keine Ahnung wie viele Frauen noch vor mir waren, da ich bei unserem Umweg bei Kilometer 20 den Überblick verloren hatte. Ich dachte ich sei gut platziert aber sicher nicht Erste, denn es hiess die Leader*innen hätten ein Begleitfahrzeug und dies hatte ich nie. In Bern angekommen dachte ich, dass Rennen sei fertig und ich müsste nicht noch auf die drei Schlussrunden gehen. Ich liess mich also von der Gruppe wegfallen – ich konnte auch nicht mehr mithalten. Beim Start/Zielbereich merkte ich jedoch, dass ich wohl doch noch auf die Schlussrunde muss. Nachdem diese geschafft war, hielt ich beim Rennorganisator im Start/Zielbereich an und fragte ihn, ob ich jetzt wirklich noch auf zwei weitere Schlussrunden gehen müsse (im Veranstaltungsregelement hatte ich das anders verstanden). Er sagte ja und so machte ich mich eher widerwillig auf zwei weitere Kopfsteinpflaster Runden in Bern. Mittlerweile kamen immer mehr Fahrer*innen auf diese Schlussrunde und es wurde ein grosses Chaos. Ein Wunder, dass ich nicht in einen Unfall verwickelt wurde. Diese Schlussrunden in Bern waren wirklich total unnötig und sehr gefährlich. Ich hoffe sehr, dass diese bei einer nächsten Ausgabe nicht mehr so gefahren werden. Völlig ausgetrochnet erreichte ich dann das Ende dieser Schlussrunden und erfuhr erst hier, dass ich das Rennen gewonnen hatte. Auch das Bergtrikot hatte ich gewonnen und bei der Sprintwertung belegte ich hinter Jessica Rang zwei. Bei der Teamwertung gab es für unser Team leider nur Rang 2 – aber ich glaube da hatten die Rennorganisationen etwas falsch berechnet, da es keinen Sinn ergab.

Fixed-gear Rennen Erfurt 2023

Das erste fixed-gear Rennen der Saison stand an. Die Anreise nach Deutschland verlief wie immer sehr abenteuerlich. Dank dem Bahnstreik am Freitag, trat ich meine Reise einen halben Tag früher als geplant an. Ziemlich erschöpft aber überglücklich mein Team am Bahnhof wiederzusehen, endete die Reise kurz nach Mitternacht. Am Tag darauf wurden wir mit fantastischem Essen beschenkt und besichtigten die Rennstrecke. Ich konnte mich nicht wirklich mit der Strecke anfreunden, obwohl es die gleiche Strecke wie letztes Jahr war. Ich hoffe, dass in der Nacht noch ein Wunder passiert so dass ich am Renntag die Strecke mit mehr Vertrauen unter die Räder nehmen kann.

Das Wunder trat nicht ein aber ich hatte einen guten Start und konnte mich direkt hinter meiner neuen Teamkollegin Amanda einreihen. Zusammen hatten wir gleich eine kleine Lücke zu den übrigen Fahrerinnen. Kurz danach kam jedoch noch eine dritte Fahrerin herangepirscht und im gleichen Moment liess auch Amanda eine Lücke hinter mir aufgehen. Ich überlegte kurz, ob ich Tempo rausnehmen soll, um Amanda wieder heranfahren zu lassen. Da ich jedoch wusste, dass durch diesen Zug auch die andere Fahrerin heranfahren würde, entschied ich mich dagegen. Dies bedeutete, dass ich das Rennen von nun an Solo an der Spitze fuhr. Runde für Runde kämpfte ich alleine gegen den starken Gegenwind. Da ich mich in den Kurven immer noch nicht superwohl fühlte, musste ich hier jeweils viel Tempo rausnehmen. Schlussendlich überrundete ich bis auf Amanda alle Fahrerinnen und konnte das Rennen souverän gewinnen. Zusammen mit meiner Teamkollegin besetzten wir die Plätze 1 und 2. Was für ein Teamerfolg und was für eine super tolle Organisation von Martin, unserem Teamchef!!! Danke!

Cross SM St Maurice 2023

Einfach wird es heute sicher nicht, das war spätestens dann klar, als ich die Startliste durchsah. Mein Ziel war ein Top 5 Resultat bei den heutigen Schweizer Cross Meisterschaft. Insgeheim liebäugelte ich jedoch mit einer Medaille (schliesslich hatte es dazu auch letztes Jahr gereicht…). Der Start war „gemütlich“ (wohl nur weil es die erste Runde war) und ich fand mich zugleich in erster Position wieder. Als mich Judith überholte, liess ich sie gerne vor schliesslich wusste ich, dass es auf der zweiten Streckenhälfte Gegenwind hat. Auch die zweite Runde blieb ich im Windschatten von Judith und hinter uns eine Lücke zum Peloton. In der dritten von neun Runde merkte ich, dass Judith immer schneller läuft und musste abreissen lassen. Nun war ich alleine unterwegs. Von hinten kamen zuerst Natalia und dann Sibylle herangerannt. Eine Runde lief ich im Windschatten von Natalia weiter und eine weitere im Windschatten von Natalia und Sibylle. Dann in Runde sieben oder so überholten wir drei bereits überrundete Läuferinnen. Dabei ging eine Lücke zwischen mir und Natalia und Sibylle auf, welche ich leider nicht mehr schliessen konnte. So war ich wieder im Niemandsland unterwegs. Von hinten kamen jedoch weitere schnelle Läuferinnen herangeprescht. Die letzten zwei Runden versuchte ich also meinen vierten Platz zu verteidigen, was mir dann auch gelang. Dank einem Endsprint auf den letzten 200 m konnte ich den Abstand zu Elena und Céline vergrössern. Ich beendete das Rennen also auf Rang 4. Overall. Da Sibylle (U23) schneller war, gab es leider keine SM Medaille für mich, dies obwohl ich bei den Frauen Elite auf Rang drei lief.

Luzärner Cross 2023

Der letzte Wettkampf liegt mittlerweile schon weit zurück und so war es heute höchste Zeit für eine erneute Zwischenevaluation. Ich entschied mich wie im Jahr zuvor die Langstrecke von 6 km unter die Füsse zu nehmen. Da jedoch mehrere Kategorien zusammengelegt wurden, waren wir rund 60 Frauen und Männer an der Startlinie. Dass es auf der matschigen Stecke ein Gerangel um die beste Linie geben würde, war daher bereits am Start klar. Anders als üblich, hatte ich am Start absolut keine Chance mit den Männern mitzuhalten und musste sofort abreissen lassen. Trotzdem reihte ich mich jedoch als vorderste Frau ein. Ich merkte, dass meine Beine mehr auf Dieselmotor getrimmt waren und heute kein Exploit drin liegen würde. Bis Rennhälfte verteidigte ich die erste Position bei den Frauen, dann wurde ich von Natalia Gemperle überholt und musste sie vorbei ziehen lassen. Irgendwie schaffte ich es dann den zweiten Platz bis ins Ziel heimzubringen und beendete das Rennen eine Minute schneller als noch letztes Jahr. Insgesamt zeigte ich also doch eine ganz passable Leistung auch wenn es sich nicht gut angefühlt hatte.

Cross Düdingen 2023

Die Rennsaison 2023 eröffnete ich heute beim Düdinger Cross. Natürlich hatte ich meine Cross-Schuhe seit der SM 2022 nicht mehr angezogen. Es war also zu hoffen, das ich mich noch daran erinnern würde, wie man damit läuft. Zwei Stunden vor dem Start fuhr ich mit dem Rennvelo an den Startort. Das Warm-up fand daher ausschliesslich auf dem Velo statt und ausser WC-Pausen und Umziehen gab es nicht mehr viel Zeit zu verlieren bis zum Startschuss.

Die Strecke kante ich nicht. Da wir zusammen mit den Junioren Herren liefen war die erste Runde im Gedrängel sehr abenteuerlich. Ich schaffte es jedoch aufrecht zu bleiben und mich vorne einzureihen. Ab Rennhälfte merkte ich, dass ich dieses Tempo nicht mehr bis ins Ziel durchhalten kann. Ich musste also ein wenig Tempo rausnehmen und zuschauen wie Céline A. nach Nora G. auch noch an mir vorbeizieht. Trotzdem fühlte ich mich super und war positiv überrascht wie meine Beine mit der Belastung zurecht kamen. Ich lief die zweite Rennhälfte ich einem konstanten Tempo zu Ende und verlor auf die Gewinnerin Nora Gmür nur 19 Sekunden auf 5.3 km Rennstrecke. Auf die Viertplazierte hatte ich 1 Minute Vorsprung.

2022

Silvesterlauf Elite 2022

Es fragt sich, ob es sich lohnt bei einem Rennen von 9 min einen Bericht zu schreiben. Ehrlich gesagt fragte ich mich auch, ob es sich dafür überhaupt lohnt nach Zürich zu reisen. Aber es kommt ja nicht alle Tage vor, dass man für ein Elite Rennen eingeladen wird. Daher entschied ich mich trotz der relativ langen Anreise, im Vergleich zur Renndauer, anzureisen. Nachdem ich die Startliste gesehen hatte, war ich ziemlich ernüchtert und wusste, dass ich überhaupt keine Chance haben werde. Nicht nur alle top Läuferinnen aus der Schweiz (Bahn, Hürde, Marathon, OL, Triathlon, Cross, Berglauf) waren am Start, sondern auch noch ausländische Topläuferinnen. Zusätzlich kam noch hinzu, dass ich vor einer Woche eine Woche lang krank war und seit Thailand kaum trainiert hatte.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bewegte mich während dem Rennen immer um die Ränge 12-14 herum. Da jedoch nur die top 10 Läuferinnen die letzten Runden in Angriff nehmen durften, musste ich das Rennen in der neunten Runde aufgeben. Schlussendlich platzierte ich mich dadurch auf Rang 12/36 Läuferinnen und war fünftbeste Schweizerin.

https://www.solothurnerzeitung.ch/sport/zentralschweiz/nora-gmur-heizt-den-spezialistinnen-ein-ld.2386616

Up and down WM Thailand 2022

Ich freute mich extrem auf das heutige Rennen und war voll motiviert noch einmal alles zu geben. Leider verbrachte ich jedoch die Nacht vor dem Rennen auf dem WC und musste x-mal erbrechen. Wahrscheinlich hatte ich am Vortag etwas falsches gegessen. Dies hatte dann zur Folge, dass ich am Tag des Rennens keine Nahrung zu mir nehmen konnte und sogar Mühe hatte überhaupt Flüssigkeit aufzunehmen. Keine idealen Voraussetzungen für ein WM Rennen.

Fünf Stunden vor dem Start musste ich das letzte Mal erbrechen, drei Stunden vor dem Start dachte ich, ich werde das Bett nicht verlassen können, zwei Stunden vor dem Start entschied ich mich es zumindest zu versuchen, 30 min vor dem Start während dem Warm-up wusste ich, dass es bereits eine riesige Leistung sein würde überhaupt ins Ziel zu kommen. Zwei Kilometer nach dem Start, als ich schon ziemlich letzte war, überlegte ich mir das Rennen doch aufzugeben. Ich war wirklich komplett leer und konnte mich kaum vorwärts bewegen. Doch dann sagte ich mir: „Failure is when you stop trying“ – also du hast erst verloren wenn du aufhörst es zu versuchen. Also versuchte ich weiterhin im Rennen zu bleiben. Weiterhin wurde ich noch von Läuferinnen überholt, dies obwohl ich selbst nur noch am laufen und nicht rennen war. Von den Zuschauern wurden wir wie Siegerinnen gefeiert, obwohl wir wirklich langsam unterwegs waren. Das war total motivierend und ich probierte all diesen Leuten etwas zurück zu geben und sie anzulächeln.

Im Downhill Teil konnte ich endlich rennen und nicht mehr laufen aber natürlich war ich trotzdem nicht schnell unterwegs, denn ich wollte keinen Sturz oder Verletzung riskieren in meinem unterzuckerten und leeren Zustand. Schlussendlich erreichte ich das Ziel mit fast 20 min Rückstand auf die Siegerin und mit meiner schlechtesten Lauf-Performance jemals. Trotzdem hatte ich ein riesiges Lachen auf dem Gesicht, aus purer Erleichterung es ins Ziel geschafft zu haben. Als ich dann noch erfuhr, dass meine Team Kolleginnen eine unfassbare Leistung gezeigt hatten und es Team-Gold für uns gab, konnte ich meine Emotionen nicht länger zurückhalten. Was für ein Abschluss von meinen ersten internationalen Laufwettkämpfen! Vielen Dank an alle die das möglich gemacht haben.

Uphill WM Thailand 2022

Wer hätte gedacht, das ich jemals an einer Weltmeisterschaft teilnehmen würde? Nachdem es während meiner Rennrad Laufbahn nie zu einer Selektion gekommen ist und die Studenten WM coronabedingt ins Wasser fiel, gab ich den Traum innerlich bereits auf. Das ich nun in einer völlig anderen Sportart die Chance bekommen habe die Schweiz an den Weltmeisterschaften zu vertreten macht mich sehr stolz.

Die Vorbereitungen für dieses Rennen liefen nicht optimal aber was heisst schon optimal? Wir sind bereits eine Woche vor dem Rennen mit dem Schweizer Berglauf- und Trailteam nach Thailand angereist. Da ich natürlich kein Rennvelo mit nach Thailand genommen habe, trainierte ich während den letzten Tagen hauptsächlich auf einem Indoor Bike (ohne Klickpedalen…) und im Swimming Pool. Ausserdem besichtigte ich die beiden WM Strecken und absolvierte ein weiteres Training zu Fuss. Damit gestaltete sich mein Training anders als gewohnt und auch die klimatischen Bedingungen stellten eine grosse Herausforderung dar. Natürlich musste ich auch noch ein paar Dinge für meine Arbeit erledigen aber dies beschränkte ich auf wenige Stunden pro Tag, um endlich mal die Energie für den Sport investieren zu können und Zeit für die Regeneration zu haben.

Am Freitag, 4.11, war es schliesslich so weit und wir starteten zu viert ins Uphill Rennen. Für die Team Wertung zählten die drei bestplatzierten Läuferinnen pro Nation. Gleich am Start bemerkte ich, dass meine Beine heute alles andere als in Form sind. Obwohl ich an schnelle Starts gewöhnt bin, ging es mir zu schnell los und ich konnte nicht vorne mitgehen. Als es nach den ersten 1.5 km in den Trailanstieg ging, kam es nicht besser. Ich fühlte mich völlig kaputt und meine Beine machten nicht das, was ich von ihnen erwartet hatte. Schon bald musste ich eine Läuferin nach der anderen an mir vorbeiziehen lassen. Trotzdem gab ich nicht auf und kämpfte mich Meter für Meter weiter den Trail hinauf. Da ich wusste, dass Simone mich noch nicht überholt hatte und ich somit die drittplatzierte in unserem Team bin, strengte ich mich noch mehr an und kämpfte bis zum Schluss. Schlussendlich erreichte ich das Ziel als 25. und schaffte es trotz allem, dass unser Team die Bronze Medaille gewinen konnte. Das es mir trotz sehr schlechten Beinen, Vollzeit Beruf und erst sehr wenig Lauferfahrung und Laufkilometern zum 25. Rang (von 56) gereicht hat, freut mich sehr. Gleichzeitig frage ich mich natürlich was an anderen Tagen möglich gewesen wäre und was ich noch erreichen könnte, wenn ich gezielt dafür trainieren würde…

Bremgartenlauf 2022

Einen viel näheren Startort kann man sich fast nicht wünschen. Nur 5 Minuten brauchte ich heute, um mit dem Velo zur Rennlocation zu fahren. Dies war auch der Grund, wieso ich mich dazu entschied das zweite Mal in Serie am Bremgartenlauf teilzunehmen. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich an die Startlinie. Einerseits kam ich erst am Montagabend von einer Woche Wanderferien in Elba zurück und hatte dadurch schon eine lange Zeit kein intensives Training mehr gemacht, anderseits musste ich heute mit den Trailschuhen laufen, da meine Asphaltschuhen in Obwalden waren. Bei 8 km reinem Asphalt und nur knapp 3 Kilometer Trail, eine eher schlechte Schuhwahl aber halt das einzige was ich zur Auswahl hatte.

Mit Céline Aebi hatte ich heute mindestens eine schnelle Konkurrentin an der Seite, die meisten anderen kannte ich nicht. Mein Start war einmal mehr schnell und ich hatte gleich zu Beginn an keine weibliche Konkurrentin mehr neben mir. Dies änderte sich auch nicht mehr auf den nächsten 10.6 km und so gewann ich das Rennen mit 1 Minute Vorsprung auf die zweitplatzierte Céline A. Manchmal weiss ich auch nicht wie mir solche Exploits gelingen, denn rein gefühlsmässig habe ich immer das Gefühl, das ich überhaupt nicht in Form sei und Beine wie Betonklötze habe. Wahscheinlich liegt das auch einfach daran, das ich zur Zeit beruflich extrem viel zu tun habe und diese Müdigkeit sich auch im Sport zeigt, aber nicht oder noch nicht in der Leistung (oder nicht so dass es nicht mehr zu Exploits reicht).

Am Freitag geht es nun auf nach Thailand wo ich am Uphill sowie am Up and down WM-Rennen, am 4. beziehungsweise 6. November, am Start stehen werde. Fingers crossed…

Berglauf Hasle-Heiligkreuz, 2022

Mangels Zeit und Motivation gab es bei mir seit dem Wildspitzlauf vor einer Woche kein Lauftraining mehr. Ich wusste somit nicht, zu was meine Beine heute im Stande sein würden. Auf der Startliste und auch an der Startlinie machte ich keine grosse Konkurrenz von Seitens der Frauen aus. Mein persönliches Ziel war es, einen neuen Streckenrekord zu laufen oder zumindest wieder die 200 Fr. Prämie für das Unterbieten der 10-Jahres Durchschnittszeit zu holen. Naja, mit diesem Plan wurde es wohl nichts…

Mein Start war gut gelungen und so konnte ich mehr oder weniger mit den besten Männern mithalten. Direkt vor mir lief ein Mann der einen guten Rhythmus hatte und so blieb ich ihm dicht auf den Fersen. Ich schaute nie zurück und plötzlich kamen mir Zweifel auf. Sind wir wirklich auf der richtigen Strecke? Seit wann ist so viel asphaltiert? Und wieso gibt es nicht endlich eine Verpflegungsstation? Aber da ich ja die schnellsten sechs Männer immer wieder im Blickfeld hatte, dachte ich, die Strecke sei wohl dieses Jahr neu gemacht worden. Nach sechs Kilometer drehten dann plötzlich die Männer vor mir um. Wir seien falsch, sagten sie. Darauf hiess es alles wieder zurück zu laufen, bis wir wieder die Wegmarkierungen wiederfanden. Insgesamt bedeutete dies, wir machten einen Umweg von 4km und verloren mindestens 20 – wenn nicht eher fast 25 min – Zeit. Von nun an hiess es das Feld von hinten aufzurollen. Zuerst überholten wir den Besenwagen, dann einen Läufer nach dem Anderen. Aber natürlich schafften wir es nicht mehr an die Spitze zurück, denn nur wir sechs Läufer waren falsch gelaufen. Es ist sehr schade, dass es so gelaufen ist, vor allem weil ich super Beine hatte und ein neuer Streckenrekord durchaus plausibel gewesen wäre. Schlussendlich wusste ich gar nicht, was für einen Platz ich belegte aber das war mir dann auch egal. Ich ass etwas, ging mit meinen Eltern zurück nach Hasle und von dort aus fuhr ich 70 km mit dem Rennvelo und Rucksack im Gegenwind zurück auf Bern. Sich über das Rennen lange aufzuregen bringt nämlich nichts – besser die Zeit nutzen, um für die Weltmeisterschaft im November in Form zu sein. 🙂

Wildspitzlauf 2022

Nach dem Swiss Light Marathon habe ich eine Woche mit dem Training pausiert. Gerne hätte ich eigentlich zwei Wochen Pause gemacht aber auf Grund starker Rückenschmerzen nahm ich das Training wieder früher auf. Während meiner Off-season arbeitete ich einfach noch mehr als sonst und dies alles in einer sitzenden Position was nicht gerade gesundheitsfördernd war. Als ich dann auch noch erfuhr, dass ich sowohl für das up and down, als auch das uphill WM Rennen in Thailand selektioniert wurde, wusste ich, dass ich mit dem Training wieder starten sollte. Die letzten zwei Wochen began ich also wieder mit dem Training doch nur im Grundlagenbereich. Das heutige Rennen stellte daher einen Schock für mein heruntergefahrenes Kreislaufsystem dar.

Am Start sah ich das Emma Pooley sowie zwei, drei sehr starke OL-Läuferinnen mit von der Partie sind. Am Anfang konnte ich die Konkurrenz noch auf Distanz halten, doch relativ schnell zog Emma an mir vorbei und ich wusste, dass das Rennen noch zu lang ist um mit ihr mitzugehen. So lief ich ein einsames Rennen hinter Emma. Weiter hinten folgten mir die zwei OL-Läuferinnen Eline und Paula. Bis ins Ziel überholten sie mich jedoch nicht mehr und so beendete ich das Rennen hinter Emma, welche einnen neuen Streckenrekord lief. Ich selber konnte meine Laufzeit von 2020 um sieben Minuten unterbieten!

Swiss Light Marathon 10 km Sarnen 2022

Bis ein paar wenige Stunden vor dem Start war ich mir noch nicht sicher, ob ich an der Startlinie stehen werde. Das Rennen gestern hatte definitv seine Spuren hinterlassen und meine Beine hatten bestimmt schon bessere Zeiten erlebt. Anderseits hatte ich einen Gratisstart, da ich letztes Jahr Zweite wurde und das Rennen war ein Heimrennen. Also beschloss ich mich an den Start zu begeben. Das Einlaufen hielt ich mit acht Minuten rekordverdächtnig kurz, doch ich wollte meine überstrapazierten Beine nicht noch unnötig strapazieren.

Beim Start machte ich sofort zwei starke Konkurrentinnen aus, zum einen war da Sereina, zum anderen Christine (die letztjährige Gewinnerin). Sereina setzte sich sofort an die Spitze und ich versuchte ihr hintenrein zu hecheln. Kilometer für Kilometer sagte ich mir, okay so weit habe ich es bereits geschafft ab nun an laufe ich gemütlich weiter. Doch Kilometer für Kilometer hielt ich dem Tempo von Sereina stand. Kurz überlegt ich mir sogar, ihr zu sagen, dass ich ihr das Rennen gewonnen gebe und einfach dankbar für den zweiten Platz wäre. Denn ich konnte kaum Führungsarbeit leisten, so hoch war ihr Tempo. Schlussendlich sagte ich jedoch zum Glück nichts. Beim letzten kleinen Anstieg bei Kilometer 8.5 merkte ich, dass Sereina nicht mehr ganz so mühelos lief. Ich beschloss daher das Tempo nicht zu verlangsamen und setzte mich damit an die Spitze, da Sereina nicht mithalten konnte. Meter um Meter vergrösserte ich den Abstand zu ihr, so dass es am Schluss zum Sieg mit 20 sec Vorsprung reichte. Damit hatte ich definitiv nicht gerechnet, vorallem nicht mit der gestrigen Vorbeslastung. Zwar verpasste ich meinen 10km PR um fast eine Minute, trotzdem bin ich sehr stolz auf meine Leistung. Nun bin ich bereit für die Saisonpause und dann mal schauen, ob es noch nach Thailand geht….

WM Selektionslauf Biel 2022

Nach zwei Fixed-gear Rennen in Serie, galt es heute mal wieder die Laufschuhe anzuziehen. Da ich im Moment bei der Arbeit extrem viel zu tun habe, dauert kaum einmal ein Arbeitstag weniger als 10 Stunden. Dementsprechend bin ich auch am Wochende noch am arbeiten und komme kaum noch zum Trainieren oder Erholen. Trotzdem begab ich mich heute an den Start für den Up and down Selektionslauf in Biel. Auf dieses Rennen wurde ich bei der Berglauf Schweizermeisterschaft angesprochen. Dort hiess es, äs wäre schön, wenn ich dabei wäre. Das Rennen gilt sowohl als Selektionslauf für die diesjährige WM in Thailand als auch die nächstjährige in Österreich. Noch nie zuvor hatte ich ein Rennen mit so vielen Tiefenmeter zurückgelegt (fast 700).

Zwei Stunden vor dem Start fing es stark an zu regenen. Dies kam mir insofern entgegen, da es dadurch ein bisschen abkühlte, anderseits machte es die Trails sehr rutschig und matschig. Der Start gelang mir relativ gut und ich konnte mit den Männern mithalten. Während den ersten drei Kilometern hatte ich noch Sichtkontakt mit den Männern, doch dann kam der Downhil…. Dass es so rutschig und so technisch sei würde, mit dem hatte ich zwar gerechnet, insgeheim erhoffte ich mir jedoch, das es nicht ganz so schlimm sein würde. Mit Müh und Not gelang es mir auf den Beinen zu bleiben. Im unteren Teil des Downhills schliesste dann die nächste Frau, Hanna Gröber, zu mir auf. Kurz darauf überholte sie mich. Zurück auf der Start-Ziel-Gerade galt es die gleiche Strecke noch einmal zu absolvieren. Ich hatte zwar Hanna noch im Blickfeld doch mit meinen müden Beinen war es unmöglich zu ihr aufzuschliessen. Noch einmal galt es dann, den technischen Downhill zu meistern. Es gelang mir sogar, dieses Mal meine Zeit um 7 Sekunden zu verbessern, trotzdem fühlte es sich alles andere als geschmeidig an. Völlig erledigt erreichte ich das Ziel als zweitplatzierte Frau.

Eastsider Crit Strasbourg 2022

Wieder einmal gelang es mir meine Schwester für das Rennen an Land zu ziehen. Da ich letztes Jahr als erste Frau über die Ziellinie fahren durfte, bekam ich vom Veranstalter eine gratis Übernachtung mit Morgenessen für dieses Jahr geschenkt. Mit meiner Schwester im Doppelpack machten wir uns am Vortag des Rennens auf nach Reichstett, Strasbourg.

In der halbstündigen Qualifahrt schaffte ich es mit der Spitze der Männer mitzuhalten (es gab kein separates Frauenrennen, da wir nur 5 Frauen am Start waren). Dies gelang mir bereits letztes Jahr, daher nahm ich an, dass ich wieder im A Final starten werde, da die bessere Hälfte aus den Qualirennen jeweils im A und die langsamere Hälfte im B Final fährt. Der Veranstalter sagte jedoch, ich müsse trotz Qualifikation für das A Final im B fahren, da dort alle anderen Fraue fahren würden. Das Ganze kam mir ein wenig komisch vor, den bereits letztes Jahr hiess es in letzter Minute in welchem Final ich nun fahren würde. Ich machte mich also zusammen mit meiner Schwester bereit für das B Final. An der Startlinie, 30 sec vor dem Start hiess es dann wieder ich könne ja beide Finale oder doch das A fahre …

Das war mir dann zu mühsam und ich blieb im B Final. Relativ schnell war ich in einer fünfer Gruppe unterwegs, mitdabei meine Schwester! Lange hatte ich gar nicht kapiert, dass sie dabei war. Ich hatte nicht erwartet, dass sie bei dem Tempo mithält aber sie hat die Strecke gerockt. Schlussendlich gab es ein Doppelsieg von uns bei den Frauen, da wir die restlichen drei Frauen mindestens drei Mal überrundeten.

Für dieses Jahr wird es ziemlich sicher mein letztes Fixi Rennen gewesen sein. Jetzt habe ich noch ein paar Bergläufe geplant und dann bin ich mehr als nur bereit für Off-Season. 🙂

ZuriCrit 2022

Leider habe ich es seit der inoffiziellen Fixed-gear Weltmeisterschaft in Berlin nicht mehr auf das Fixi Velo geschafft. Null Vorbereitung auf dem Velo, welches ich heute fahren werde und dafür einige Bergläufe mussten daher ausreichen. Bereits zum dritten Mal machte ich an diesem Rennen mit. Letztes Jahr beendete ich das Rennen auf Rang 4.

Mit nicht allzu grossen Hoffnungen auf einen Sieg (da viele Sprinterinnen am Start waren) begab ich mich an den Start des Quali Rennens. Mit am Start war neben der Fixed-gear Weltmeisterin, Michelle De Graaf, auch meine Schwester. Für sie war es ihr erstes Fixed-gear Rennen. Anders als sonst gelang es mir am Start des Qualirennens sofort in die Klickpedale einzuklicken und so fand ich mich an der Spitze des Rennens wieder. Ich hatte mir keine Taktik überlegt, doch als ich sah, dass nur Paola an meinem Hinterrad dran war gefiel mir die Ausgangslage nicht allzu gut. Von vorangegangenen Rennen wusste ich, sie wird mir jede Führungsarbeit verweigern und am Schluss den Sprint gewinnen. Als dann auch noch Michelle immer näher kam, beschloss ich das Tempo zu verschärfen. Paola konnte nicht mithalten und Michelle hatte keine Zeit um die Lücke zu schliessen. So gewann ich das 14 Runden lange Qualirennen solo.

Das Hauptrennen am Abend konnte ich aufgrund des Sieges in der Quali an bester Position beginnen. Wieder hatte ich mir keine Taktik überlegt aber Michelle liess mir auch keine Zeit dazu. Gerade nachdem der Startschuss gefallen war, attackierte sie. Ich ging mit und hatte alle Hände voll zu tun an ihrem Hinterrad dranzubleiben. Ausser mir schaffe es niemand. Ihre Kurventechnik gefiel mir nicht und in der Gerade war sie mir fast zu schnell. Ich beschloss daher sie in einer technischen Passage abzuhängen – was mir auch sofort gelang. Dies hatte nun zur Folge, dass ich die nächsten 23 Runden die restlichen 14 Fahrerinnen alleine vom Leib halten musste. Die nasse Strecke und die zusätzliche Kurve, welche dieses Jahr in die Strecke eingebaut wurde, vereinfachten mir das Vorhaben (da die anderen Fahrerinnen technisch mehr Schwierigkeiten hatten). Da ich jedoch die ganze Zeit Fahrerinnen überrundete, war es gar nicht mal so einfach immer eine schöne Linie durch die Kurve zu ziehen, ausserdem wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen und stürzen. Der Plan ging auf und ich gewann das Rennen mit fast 1min Vorsprung auf die nächstplatzierten Fahrerinnen Corina Ryf und Michelle De Graaf.

Einmal mehr hat es riesen Spass gemacht an diesem Rennen dabei zu sein. Die Organisation, das Publikum und die Atmosphäre an diesem Rennen sind einzigartig! Vielen Dank!

Niederhorn Berglauf lang 2022

Eher spontan entschied ich mich am Tag des Anmeldeschlusses dazu, beim Niederhorn Berglauf mitzumachen. Es sollte sich herausstellen, dass es eine gute Entscheidung war – doch beginnen wir von Vorne.

Nicht wirklich gut erholt aber motiviert machte ich mich an die Startlinie des 11.2 km langen Laufs mit knapp 1400 hm. Ich rechnete mit einer Laufzeit von etwa 80 min. Da ich mich jedoch nicht allzu intensiv mit der Strecke befasst hatte, übersah ich, dass es viele technische Passagen beinhaltet mit Steinen, Downhills und Kuhtoren. Dies hatte zur Folge, dass ich schlussendlich 2 min länger als gedacht für die Strecke benötigte. Nichtsdestotrotz gewann ich das Rennen Overall, also Frauen und Männer. Natürlich bin ich sehr zufrieden wie es mir gelaufen ist aber zugegebenermassen war nicht wirklich viel Konkurrenz am Start und nur deswegen konnte ich auch mit nicht erholten Beinen souverain gewinnen (letzte Woche hatte dies ja nicht geklappt …). Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder am Start stehen kann. Die Bergkulisse mit Gämsen und Steinböcken war einfach wunderschön!

Rugghubel Berglauf 2022

Nicht einmal 20 Stunden nach dem fast siebenstündigen Rennen im Wallis gab es bereits einen Berglauf zu laufen. Und zwar nicht einfach irgend ein Berglauf, sondern 1287 Höhenmeter auf 9 Kilometer. Das sollte möglich sein, dachte ich mir. Eigentlich ging ich auch davon aus, dass ich das Rennen theoretisch gewinnen müsste, denn auf der Startliste waren keine schnellen Frauen auszumachen. Naja, da hatte ich mich wohl getäuscht. Niemand anderes als Judith Wyder, ehemals top OL-Läuferin und heute top Trailläuferin, machte ich im Startgelände des Berglaufes aus. Das wird wohl doch nicht so einfach werden mit dem Sieg dachte ich dort….

Der Startschuss fiel und ich merkte, dass ich mich eigentlich ganz gut fühlte. So lief ich auch die ersten 3 Kilometer bis zur ersten Verpflegungsstation vorne weg und ein wenig hinter mir Judith. Doch sie kam mir immer nächer und rund zwei Kilometer später musste ich sie ziehen lassen. Ich fühlte mich zwar immer noch super, aber meine Beine waren total leer. Die sieben Stunden Rennen am Tag zuvor machten sich also nach 30 min Berglauf doch noch auf sehr eindrucksvolle Weise spührbar. Kreislauf mässig lief ich von nun an alles andere als am Limit weiter aber die Beine machten einfach nicht mehr mit. Ein Mann nach dem anderen musste ich an mir vorbei ziehen lassen. Ich hatte das Gefühl stehen zu bleiben.

Das erstaunlichste an dem ganzen war, ich lief das Rennen 1 Minute schneller als letztes Jahr, hatte über 13 min Vorsprung auf die nächst platzierte Frau und verlor nur 5 Minuten auf Judith Wyder, welche einen neuen Steckenrekord lief!

Tour des Stations, 2022 (Rennvelo)

137 km und über 4.500 hm gab es heute zu bewältigen. Das bekannte Rennen im Wallis nahm ich heute mit meiner Schwester unter die Räder. Leider konnten wir dieses Jahr nicht am Engadiner Radmarathon starten, da ich dort das WM Rennen in Berlin bestritt, deshalb suchten wir eine neue Herausforderung. Wir entschieden uns schlussendlich für die Tour des Stations. Zwar gibt es bei diesem Rennen keine Teamwertung, doch wir entschieden uns trotzdem dazu dass Rennen zu zweit zu fahren.

Der Start war bereits um 6:00 Uhr in der früh und es gab sogleich einen 1000 hm langen Anstieg zu bewältigen. Leider konnte meine Schwester ihre guten Beine nicht finden und wir mussten von Beginn an sehr viel Tempo rausnehmen. Da ich jedoch wusste, dass es nach diesem ersten Anstieg 20 km flach bis zum nächsten Berg geht, wollte ich am Fuss des Berges in einer guten Gruppe sein, um möglichst viel vom Windschatten profitieren zu können. Dies bedingte jedoch auch in einer guten Gruppe über diesen ersten Berg zu kommen. Genau dieser Plan schien jedoch von Minute zu Minute unwahrscheinlicher zu werden, da meine Schwester wie erwähnt nicht in Topform war. Kurz entschlossen entschied ich mich also dazu, sie die letzten paar Kilometer den Berg raufzuziehen. Der Plan ging auf und wir fanden uns in einer etwa 20 köpfigen Gruppe wieder um den einzig flachen Teil der Strecke in Angriff zu nehmen.

Doch auch bei Berg Nummer zwei, mussten wir Tempo rausnehmen, da es meiner Schwester zu schnell war. Und so ging es auch die nächsten 5 Stunden für mich eher gemächtlich und für sie am Limit weiter. Ab und zu zog ich sie die Berge hoch oder versuchte ihr sonst Mut zu zusprechen.

Schlussendlich erreichten wir das Ziel zusammen und belegten im Overall bei den Frauen Platz 7 + 8. Ich denke alleine hätte ich das Rennen sicher gewonnen aber wir wollten es zusammen fahren. Von daher, war es ein super Trainingstag im wunderschönen Wallis!

Berglauf SM Adelboden 2022

Fünf Tage vor der Berglaufmeisterschaft einen 18 km langen Trainingslauf einen Berg hoch zu machen ist vielleicht nicht die Beste Idee, vor allem wenn man es sich nicht gewöhnt ist. Dies habe ich auf schmerzhafte Weise am eigenen Leib erfahren. Nachdem ich am Dienstag diese Woche besagten Lauf unternommen hatte, verspürte ich die nächsten Tage ziemlich starken Muskelkater. Dies war auch der Grund, wieso ich die letzten Tage keine intensiven Einheiten absolvieren konnte, sondern nur noch im Grundlagenbereich Rennvelo fuhr. Nichtsdestotrotz versuchte ich natürlich an der heutigen Berglauf Schweizermeisterschaft Alles zu geben.

Wie so oft dieses Jahr zeigten die Temperaturen für den heutigen Tag hohe Zahlen an, was mir natürlich überhaupt nicht entgegen kam. Nach einem guten Start reihte ich mich sofort als erste Frau ein. Bei Kilometer 4 machte ich hinter mir Simone Troxler aus. Ich wusste, das sie eine sehr starke Läuferin ist und versuchte das Tempo noch zu verschärfen. Da meine Beine jedoch alles andere als in Topform waren, konnte ich nicht wirklich schneller werden. Bei Kilomteter 12.2 war es schliesslich so weit und ich wurde von Simone überholt. Ich hatte absolut keine Energie mehr in den Beinen und versuchte gar nicht erst ihr nach zu gehen, sondern gab mir alle Mühe nicht noch einen Krampf zu bekommen. Schlussendlich reichte es nach der Bronzemedaille an der Cross Schweizermeisterschaft in Regensdorf dieses Jahr, zur Silbermedaille an der Berglauf Schweizermeisterschaft!

Fixed-42 Worldchamps 2022

Es war so weit und die inoffiziellen Weltmeisterschaften im Fixed-gear Racing wurden in Berlin durchgeführt. Inoffiziell deswegen, da die Fixed-gear Community nicht der UCI angehörig ist und ihre eigenen Regeln aufstellt. Ich habe mich sehr auf dieses Rennen gefreut auch wenn es ein riesigen Aufwand bedeutete extra dafür nach Berlin zu reisen. Am Tag vor dem Rennen fuhr ich die gesamte Strecke einmal ab. Sie startete ausserhalb von Berlin beim Havelschen See und endete 44 km und 200 hm später in Mitten Berlin. Der erste Teil der Strecke hatte mich überzeugt, da er mit dem Auf- und Abstiegen und dem Wald schön gestaltet war, doch dann ging es mehr oder weniger nur noch flach und gerade weiter. Ich nahm dies so zu Kenntnis und versuchte mir eine Rennstrategie zu überlegen. Die nicht gerade interessant gestaltete Strecke liess mir da nicht viele Möglichkeiten. Weshalb es eigentlich klar war, dass ich so ziemlich bei Kilometer Null einen Fluchtversuch starten muss, wenn ich das Rennen gewinnen will.

Mit diesem Plan im Kopf machte ich mich also tags darauf an den Start. Wir waren nur etwa 30 Frauen am Start und starteten 3min nach den Männern in das Rennen. Da ich anfangs Mühe hatte in die Klickpedale zu kommen, übernahm eine andere Fahrerin die Spitze und versuchte sogleich eine Lücke aufzumachen. Ich schloss zu ihr auf und verschärfte das Tempo beim ersten Hügel. Meine Partnerin war mir jedoch keine Hilfe und sie verweigerte jegliche Führung (sie wird schlussendlich Dritte im Rennen..). So nahm auch ich wieder Tempo weg und die Gruppe war wieder komplett. Doch nur für kurz, denn ich attackierte gleich ein weiteres Mal. Dieses Mal kam ich weg und niemand konnte mir folgen. Ich überholte diverse Männer und fuhr die nächsten 40 km alleine vorne weg. Leider wusste ich nie wie viel Abstand ich auf meine Verfolger habe und so habe ich tatsächlich bereits mit dem WM Titel geliebäugelt. Rund 4 km vor dem Ziel bemerkte ich, dass die Gruppe hinter mir wohl Frauen sein müssen. Ich versuchte noch einmal das Tempo zu verschärfen aber der Gegenwind liess es nicht schnell werden. So schloss die rund acht-köpfige Frauengruppe zu mir auf. Bis kurz vor der Zielgerade fuhren wir ziemlich gemächlich zusammen, dann wurde der Sprint lanciert. Mental hatte ich beim Zusammenschluss mit der Gruppe bereits abgeschlossen und so war ich nicht mehr bereit noch einmal alles zu geben für eine top Klassierung im Sprint. Dies hatte zur Folge, dass ich das Rennen schlussendlich auf Rang 6 beendete. Sicher nicht das Resultat, das ich mir erhofft habe aber immerhin bin ich sturzfrei durch das Rennen gekommen.

Bannalp Berglauf 2022

Kaum zu glauben, aber die heutige Wetterprognose verlautete noch heissere Temperaturen als letzte Woche beim Haldi Berglauf. Mit von der Partie war dieses Mal auch meine Schwester, die ihren ersten Berglauf bestritt. Die Streckenführung war zurück auf der Originalstrecke, nachdem sie letztes Jahr schneebedingt teils an einem anderen Ort durchführte.

Der erste Kilometer war flach und ich merkte sofort, dass ich super Beine hatte. Dementsprechend war ich von Anfang an in den ersten fünf Rängen vorzufinden. Im Verlauf des Rennens wurde es zwar immer heisser und damit ungemütlicher, trotzdem schaffe ich es einen „kühlen Kopf“ zu bewahren und meine Energie gut einzuteilen. Ich wurde bis ins Ziel nur noch von zwei weiteren Männern überholt. Auf den letzten zwei Kilometern wurde mir bewusst, das es für einen neuen Streckenrekord bei den Frauen reichen würde. Kurz überlegte ich mir noch jetzt etwas Tempo raus zu nehmen, um den Rekord nur knapp zu unterbieten, damit ich ihn in einem andern Jahr mit weniger warmen Temperaturen vielleicht wieder schlagen könnte. Schlussendlich jedoch verschärfte ich mein Lauftempo und knackte den Streckenrekord um mehr als 4.5 Minuten.

Haldi Berglauf 2022

Der zweite Lauf der Zentralschweizer Berglaufserie war an meinem Geburtstag. Es handelte sich um den Haldi Berglauf. Abgesehen vom Stanserhorn Lauf, den ich auch dieses Jahr nicht bestreiten kann, ist es der einzige Lauf der Serie, den ich noch nicht kannte. Bis und mit Donnerstag hatte ich immer noch schlechte Beine, doch am Freitag machte ich eine fünfstündige Velotour und merkte, dass es langsam wieder bergauf geht. Mit einem grossen Supportteam (4 Personen) machte ich mich auf den Weg nach Schattdorf, zum Start des über 1400 hm langen Laufes. Es waren nicht viele Frauen am Start, doch ich machte eine starke Konkurrentin aus, die ich erst einmal beim Blüemlisalp Lauf, schlagen konnte. Da es heute mal wieder heisse 30 Grad gemeldet hatte und der Start an der Sonne ausgelegt wurde, hatte ich trotz grosser Motivation auf ein gutes Resultat, ein mulmiges Gefühl.

Zum Glück jedoch führte die Strecke relativ rasch in ein schattiges Waldstück und ich fühlte mich schlagartig viel viel besser. Ich reihte mich unter den 118 Teilnehmenden Läufern von Beginn weg an 8. Stelle ein und verteidigte diesen Platz bis ins Ziel. Meine Beine fühlten sich auf der ganzen Strecke super an und ich konnte trotz der grossen Wärme, den Lauf in vollen Zügen geniessen. Seit über 10 Jahren ist keine Frau mehr so schnell gelaufen wie ich an diesem Tag. Insgesamt konnte ich die zweit schnellste Frauenzeit je zurücklegen.

Rütlischwur Gedenklauf 2022

Der erste Lauf der Zentralschweizer Berglaufserie startete heute in Seelisberg. Auf Grund von heftigen Gewittermeldungen wurde die Strecke am Morgen noch kurzfristig auf 6.1 km und knapp 380 hm gekürzt anstatt deren 9.5 km und 1180 hm. Diese Streckenanpassung kam mir sehr entgegen, denn meine Beine fühlten sich nicht allzu frisch an. Gemütlich machten wir Läufer/Läuferinnen uns auf, an den Start bei der Rütliwiese. Von dort führte die Strecke 3 km rauf ins Dorf Seelisberg, um von dort noch eine flache Zusatzschlaufe im Wald zu laufen. Leider gab es auf diesen ersten steilen Kilometer keine Verpflegungsmöglichkeit und es war sehr heiss. Zusammen mit meinen schlechten Beinen war dies eine nicht allzu gute Kombination. Mehr schlecht als recht gelang es mir den Lauf in Ziel zu bringen. Ein gutes Rennen würde ich anders beschreiben (wie bspw. letzte Woche) aber trotzdem konnte ich den Tagessieg bei den Frauen holen. Ich hoffe nächste Woche beim Haldi Berglauf wieder besser in Form zu sein.

Blüämlisalp Lauf 2022

Mein erster 10 Meilen Wettkampf stand heute an. Auf Grund überstrapazierten Waden nach dem Nidwaldnerlauf und einer hartnäckigen Erkältung konnte ich in den letzten zwei Wochen gerade einmal ein Lauftraining absolvieren, anstatt deren drei die ich normalerweise versuche anzustreben. Leider machte das Wetter am heutigen Lauf nicht so mit und es war sehr warm und feucht. Zum Glück gab es jedoch auf der ganzen Strecke (16.1 km) etwa sechs Verpflegungsposten und natürlich machte ich von jedem Gebrauch! Das hatte dann leider zur Folge, dass ich meine Laufhose die ganze Zeit fast verlor, da sie so mit Wasser vollgesogen war – wahrscheinlich machte ich einen lustigen Eindruck auf die Zuschauer. Auf Grund meines riesigen Vorsprungs, welchen ich von Beginn an gegenüber all den anderen 191 Frauen hatte, bemerkten diese meine „Hosenprobleme“ nicht :).

Die ersten 5 km konnte ich noch ein bisschen vom Windschatten eines anderen Läufers profitieren, doch nach einem kurzen Downhill musste ich ihm den Vortritt lassen. Von nun an lief ich alleine weiter. Ich gewann die Zwischensprint Wertung bei Kilometer 8 und wurde bis ins Ziel nur noch von einem Mann überholt, dafür jedoch überholte auch ich den Läufer wieder, der mich beim Downhill abgehängt hatte.

Ich erreichte das Ziel in 1:16h und lief somit die zweit schnellste Frauenzeit die je verzeichnet wurde. Dies ohne am Limit gelaufen zu sein, denn ich hatte fast zwei Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte im Ziel. Vielleicht wäre ein neuer Streckenrekord möglich gewesen, doch mit so einer guten Zeit hatte ich schlicht und einfach nicht gerechnet und deshalb hatte ich mich damit gar nicht erst befasst.

Nidwaldner Lauf 2022

Am Vortag eine fünfstündige Radfahrt zu machen ist vielleicht nicht eine optimale Vorbereitung für einen 10 km Laufwettkampf, trotzdem machte ich es so. Natürlich war ich dann am Tag des Rennens noch einmal für eine kurze Runde auf dem Velo :). Wieso machte ich es so? Das Rennen habe ich von Anfang an als eine harte Trainingseinheit geplant, da ich wusste, dass die Konkurrenz nicht gerade überwältigend sein würde. Eigentlich wollte ich das Rennen zusammen mit meiner Schwester bestreiten, doch diese musste kurzfristig auf die Kurzdistanz von 3.94 km umsteigen aufgrund körperlichen Beschwerden. So begab ich mich zusammen mit ein paar wenigen weiteren Frauen und Männern an die Startlinie. Wie von mir erhofft fing es 5 min vor dem Start an zu regnen.

Ich konnte gut in das Rennen starten und positionierte mich im vorderen Teil der Gruppe. Bald wurde das Tempo erhöht und ich bildete mit dem 2. und 3. Mann eine dreier Gruppe an der Spitze (1 Mann war alleine vorne weg). Kurz überlegte ich mir, ob ich mich auf die dreier Männergruppe hinter mir zurückfallen lassen sollte. Schlussendlich dachte ich jedoch, ich versuche einfach so lange wie möglich mit den zwei schnellen Männern mitzuhalten. Dies gelang mir dann auch bis anfangs letzte Runde. Dort nahm ich ein wenig Tempo raus und lief alleine ins Ziel. Ich wurde insgesamt Tagessiegerin bei den Frauen, rannte einen neuen Streckenrekord; gewann ein paar neue Laufschuhe, da ich die erste Runde als schnellste Frau absolvierte und wurde Overall mit den Männern zusammen 4. Fazit: ich lief mit suboptimaler Vorbereitung eine neue 10 km Bestzeit von 35:37 min.

Crit Erfurt 2022

Das zweite Fixed-gear Rennen in diesem Jahr stand an. Dieses Mal führte mich die Reise nach Erfurt, Deutschland. Das Rennen wurde von meinem Team „Superkool“ organisiert und durchgeführt. Beim Warm-up konnte ich mich mit der Strecke vertraut machen und den neuen Lenker, den ich heute bekommen habe, testen. Ich merkte, dass mir die Strecke liegen könnte. Es hatte nämlich ein paar technische Passagen drin. Wir waren sechs Fahrerinnen an der Startlinie. Da ich wusste, dass meine Beine nicht wirklich top sind, da mein letzter Ruhetag schon eine ganze Weile her war, musste ich mir eine Taktik überlegen. Mein Rennplan war die anderen Fahrerinnen müde zu fahren, so dass es nicht auf einen Sprint herauslaufen würde.

Diese Idee setzte ich bereits in der zweiten von 25 Runden um. Schnell hatte ich ein Loch von 10 sec herausgefahren, welches ich dann von Runde zu Runde vergrössern konnte. Nach 12 Runden hatte ich das Feld überrundet. Knappe zwei Runden fuhr ich dann mit den Mädels in einem sehr gemächlichen Tempo mit, bis ich beschloss noch einmal anzugreifen. Ich wurde bis zur Ziellinie nicht mehr eingeholt und beendete das Rennen als erste Frau und mit einer Runde Vorsprung.

Last man/woman standing Berlin 2022

Eigentlich hatte ich ja gar keine Zeit um an ein Fixi Rennen in Berlin zu gehen. Aber ich hatte mich schon vor langer Zeit dazu entschieden und deshalb zog ich die Aktion dann auch durch. Mit dem Nachtzug machte ich mich am Freitagabend auf den Weg nach Berlin. Geschlafen hatte ich kaum. Nach einem gemeinsamen Morgenessen mit dem Team machten wir uns auf den Weg an die Kollektif Bikefair in Berlin. Von dort aus machten wir uns dann auf den Weg zur Rennlocation (einer Go kart Bahn). Dort angekommen gab es die Gelegenheit, die Go kart Bahn zu befahren. Aus mir noch unbekannten Gründen stürzte ich beim Einfahren plötzlich, wahrscheinlich hatte ich noch ein bisschen Schmutz auf dem Pneu. Das restliche Einfahren ging dann ohne weitere Schwierigkeiten über die Bühne. Leider hiess es jetzt noch sechs Stunden totzuschlagen, da die Frauen erst um halb zehn starten durften (das wurde dann erst so entschieden…). Auf einer aufblasbaren Matratze, zugedeckt mit ein paar Kleidern machte ich es mir im Teamauto bequem und versuchte den Schlaf aus vorangegangener Nacht nachzuholen. Irgendwann war es dann so weit und das Rennen ging los. Alle Frauen kamen weiter ins Semi-Finale, daher war das Qualifying nicht so wichtig. Den Start hatte ich verkackt, da ich nicht in die Pedale kam. Mühsam gelang es mir dann eine Fahrerin nach der Anderen aufzuholen, bis ich plötzlich wieder am Boden lag. War jedoch nicht so schlimm… Das Semifinale lief dann schon besser und ich qualifizierte mich mit sieben anderen Frauen für ins Finale. Auch hier lief mir der Start nicht wirklich. Plötzlich stürzten dann noch zwei Fahrerinnen vor mir, an denen ich nicht mehr ausweichen konnte und ebenfalls stürzte. Ich kam jedoch noch einmal an die Hauptgruppe dran, doch dann stürzte ich schon wieder. Ich dachte dann, das ich eliminiert sei, da alle zwei Runden die letzte Fahrerin ausschied. Anscheinend war dem jedoch noch nicht so, was ich leider zu spät bemerkte. Auf jeden Fall stieg ich dann eine Runde später als fünftplatziert Fahrerin aus dem Rennen aus. Ein riesiges Abenteuer war es auf jeden Fall. Aber ob ich es noch ein weiteres Mal machen würde, sei dahin gestellt.

Schweizermeisterschaft Langcross 2022

Der Grund weshalb ich überhaupt mit den Cross Rennen angefangen habe war ja, das die Schweizermeisterschaft als Selektionskriterium für internationale Bergläufe gilt. Daher habe ich mir diese Schuhe gekauft und bereits zwei Läufe und ein Training 😉 darin absolviert. Heute war es also so weit und ich musste meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Insgeheim machte ich mir natürlich schon Hoffnung auf eine Podestplatzierung. Da ich jedoch diese Woche nur sehr schlecht trainieren konnte, da ich jeden Tag rund 11 Stunden an meiner Masterarbeit beschäftigt war, versuchte ich mir nicht allzu viel Druck zu machen. Zu Gute kamen mir die trockenen Bedingungen und technisch relativ einfache Strecke. Ausserdem hatten wir noch zwei Deutsche Crossspezialistinnen am Start, die von Beginn an aufs Tempo drückten. Ich bin eine Schnellstarterin und werde im Verlauf des Rennens meist nicht mehr schneller sondern eher langsamer. Die erste Rennhälfte lief ich also an erster Position bei den Schweizerinnen. Ab Rennhälfte überholte mich Flavia Stutz. Ich versuchte noch eine halbe Runde dran zu bleiben, musste dann jedoch eine Lücke aufgehen lassen. Etwas später überholte mich auch noch Céline Aebi. Von nun an hiess es für mich das Rennen alleine zu laufen. Von hinten kam ein starkes U-23 Trio, welches immer mehr zu mir aufschloss. Schlussendlich verteidigte ich jedoch meinen dritten Platz bei den Schweizerinnen und fünften Platz insgesamt. Das es an meiner ersten Cross Schweizermeisterschaft gleich aufs Podest reicht ist natürlich schon sehr schön, vor allem wenn man bedenkt, dass mir das auf dem Velo nie geglückt war. Jetzt habe ich erstmals genug von diesen Crossläufen und freue mich auf das ersten Fixi-Rennen (fixed gear bike) in ein paar Wochen in Berlin.

Cross Luzärn 2022

Das zweite Crossrennen meiner Karriere stand am heutigen Tag an. Auch dieses Mal fuhr ich mit dem Velo nach Luzern zum Veranstaltungsort. Mit im Gepäck hatte ich zwei Paar Schuhe, die Trailrunning- als auch die Nagelschuhe. Da es jedoch am Vortag geregnet hatte beschloss ich die matschige Strecke in den Nagelschuhen zu bestreiten. Geübt hatte ich zwar immer noch nicht, doch ich wagte es trotzdem. Grosse Hoffnungen machte ich mir nicht für dieses Rennen. Ich wachte am Morgen mit einer Magenverstimmung auf und hatte recht schwere Beine. Ausserdem sah ich auf der Startliste prominente Namen.

Meine Schwester war am Streckenrad und feuerte mich zusammen mit einem anderen Velokollegen an. Die ersten zwei von sechs Runden führte ich das Frauenfeld an. Dann überholten mich zwei Frauen. Ich versuchte noch kurz an ihnen dran zu bleiben, doch die Strecke wurde immer matschiger und bereitete mir immer mehr Mühe. So verlor ich von Runde zu Runde mehr Zeit. Schlussendlich konnte ich jedoch meinen dritten Platz bei den Frauen erfolgreich verteidigen. Ich bin sehr zufrieden, wie ich dieses technische Rennen gemeistert habe. Jetzt gibt es noch ein Cross Rennen, welches dieses Jahr geplant ist, nämlich die Schweizermeisterschaft in Regensdorf. Ich hoffe dort sind es trockenere Bedingungen…

STB Bern Cross 2022

Wieder einmal hatte ich eine verrückte Idee – ich beschloss an einem Cross Rennen mitzumachen. Natürlich habe ich absolut keine Ahnung vom Cross und wenn dann eher von Radquer, doch auch dies nur aus dem Fernseher. Da ich jedoch einen gratis Startplatz für den Berner Cross erhielt, kaufte ich mir kurzentschlossen ein paar Nagelschuhe bei Achermann Sport. Diese Schuhe testete ich dann auch ein paar Tage vor dem Wettkampf. Ich fiel damit zwar nicht um, doch super wohl war es mir mit diesen Nägeln auch nicht. Am Tag des Rennens machte ich am Morgen noch eine zweistündige Radfahrt und hatte schlussendlich ein bisschen Stress, um es noch rechtzeitig an den Start des Crossrennens zu schaffen. Dort angekommen entschied ich mich dazu, das Rennen in meinen Trailrunning Schuhen zu laufen. Das Gelände sah trocken genug dafür aus. Ich war jedoch die einzige, die nicht in Nagelschuhen startete.

Die Strecke führte über 4 Runden à 1.5km. Die 16 Frauen starteten zusammen mit 5 U20 Männern. Mein Start war mir geglückt und ich reihte mich sofort als erste Frau hinter den 5 Männern ein. Nach einer halben Runde rissen die vorderen 4 Männer eine Lücke auf und ich blieb hinter dem letzten Mann dran, hinter mir Céline Aebi. Dem Mann ging eine Runde später die Luft aus und so übernahm Céline die Spitze unserer dreier Gruppe. Schon bald waren nur noch Céline und ich zusammen unterwegs. Die anderen Frauen hatten wir in der ersten Runde bereits mit grossem Rückstand distanziert. Auf der letzten Runde verschärfte Céline das Tempo und ich konnte ihr nicht mehr folgen. Doch da der Abstand zur drittplatzierten Frau riesig war konnte ich die Runde noch in einem etwas gemächlicheren Tempo zu Ende rennen. Es folgte der zweite Platz bei meinem ersten Cross Rennen, wer hätte das gedacht?!

2021

Silvesterlauf Zürich 2021

Da dieses Rennen letztes Jahr coronabedingt nicht stattgefunden hat, wurde mir die Startnummer für dieses Jahr überschrieben. Ansonsten hätte ich ziemlich sicher nicht teilgenommen, da ich jetzt nicht mehr in Zürich wohnhaft bin. Kurz nach dem Mittagessen machte ich mich auf den Weg nach Zürich. Meine Motivation hielt sich in Grenzen, da ich vor ein paar Tagen erfuhr, dass ich im zweiten Startblock eingeteilt wurde. Dieser Block ist für Läufer/innen die mit einer erwarteten Zielzeit von 40-50 min rechnen. Eigentlich hatte ich mich im ersten Block (unter 40 min) angemeldet. Aus zwei vorherigen Teilnahmen wusste ich, dass ich sicher nicht mehr als 35 min benötigen sollte. Es war daher recht frustrierend, musste ich im zweiten Startblock starten. Nichtsdestotrotz machte ich mich bereit für den Start. Schon bald bemerkte ich, dass es schwierig werden würde mit dem Windschatten, da die meisten Läufer halt wirklich einfach viel zu langsam unterwegs waren. Auf der dritten von drei Runden überholte ich dann fast das gesamte Starterfeld. Dies war überhaupt nicht einfach, da die Läufer die ganze Strassenbreite brauchten. Ich musste also im Slalom irgendwie an ihnen vorbei rennen, was ziemlich viel Zeit benötigt hatte. Schlussendlich wurde ich 5. in meiner Kategorie F20 (die vier vor mir Platzierten starteten alle im ersten Startblock) und 11 insgesamt bei den Frauen.

Gurtenclassic Kurzlauf 2021

Einmal mehr war ich am Morgen des Rennens nicht in Topform. Meine Waden waren trotz Massage am Tag zuvor total verhärtet und machten sich bei jedem Schritt auf unliebsame Weise bemerkbar. Zusätzlich dazu, hatte ich mir vor einigen Tagen noch eine Sehne am Knie beim Velofahren überreizt, so dass auch diese mir Schmerzen bereitete. Die Kombination der beiden Übel machte auf mein Gangbild einen sehr missgünstigen Eindruck und ich konnte mich kaum bewegen. Natürlich machte ich mich trotzdem an die Startlinie auch wenn ich kaum laufen, geschweige den joggen konnte. Auf der Startliste machte ich wieder zwei starke Konkurrentinnen aus. Dieses Mal jedoch gelang es mir an Céline Aebi bis auf den letzten Kilometer dran zu bleiben. Dann jedoch verunmöglichte mir mein Körper ihr weiter zu folgen. Körperlich war ich während diesem Rennen bei Weitem nicht am Limit, sondern es fühlte sich wirklich sehr locker an. Aber mit den verkrampften Waden und dem schmerzhaften Knie wurden mir hier die Grenzen aufgezeigt. Schlussendlich erreichte ich den dritten Rang bei den Frauen Overall.

Bremgartenlauf 2021

Das mit dem Saisonende und anschliessender Trainingspause wurde nicht wirklich so umgesetzt. Nach dem letzten Wettkampf, dem Berglauf in Hasle, war ich ein paar Tage völlig erschöpft und hatte auch keine Lust mich in irgendwelcher Weise sportlich zu betätigen. Doch ein paar Tage später stand schon mein endgültiger Umzug von Zürich nach Bern an. Da ich es immer sehr motivierend finde an einem neuen Ort unterwegs zu sein, packte mich auch wieder die Motivation aufs Rad zu steigen und die «Saisonpause» war beendet.

Am Tag des Anmeldeschlusses entschied ich mich spontan für den Bremgartenlauf anzumelden. Dieser fand nur 2km von meiner neuen Heimat entfernet statt. Die Strecke führte über 10.6km und war mit rund 150hm recht coupiert. Auf der Startliste sah ich, dass unteranderem Melanie Maurer und Céline Aebi starten würde. Beide sehr gute Läuferinnen, die im Gegensatz zu mir auch viel Lauftraining absolvieren.

Während dem Einwärmen machten sich meine Leisten auf schmerzhafte Weise bemerkbar. Zusätzlich dazu fühlten sich meine Waden völlig verkrampft an. Ich beobachtete jedoch, dass es während dem Rennen tendenziell besser ging als während dem Laufen und so machte ich mich trotzdem an den Start.

Ich konnte von Anfang bis Ende des Rennens eine recht konstante Pace halten und war nie allein unterwegs. Nach den ersten paar Hundert Metern überholte mich Melanie Maurer und nach ein paar weiteren Kilometern wurde ich auch noch von Céline überholt. Ich versuchte gar nicht erst mit ihnen mitzulaufen, da ich wusste das ein konstantes Lauftempo die einzige Möglichkeit ist, um ohne kompletten Krampfanfall und somit Rennende, ins Ziel zu kommen. Als es dann auf den letzten Kilometer der Strecke ging wurde ich noch von einer weiteren Frau überholt. Ich dachte das kann doch nicht wahr sein. Da sie jedoch sehr stark schnaufte, wusste ich, dass auch sie am Limit läuft. Ich blieb also an ihr dran. Mein Ziel war es sie im Zielsprint zu überholen, doch bereits auf den letzten 300m musste sie ihr Tempo reduzieren, was ich gleich als Gegenattacke ausnutzte. Schlussendlich war ich vor ihr im Ziel und beendete das Rennen als drittbeste Frau und zweite meiner Kategorie F20 (Melanie Maurer ist bereits F30).

Berglauf Hasle-Heiligkreuz-First 2021

Der zweite Teil meines Rennwochenendes stand an. Leider spürte ich seit dem letzten Berglauf wieder meine Tibialsehne am linken Fuss aber ich beschloss trotzdem zu starten. Meine Eltern waren als Supporter mit dabei. Das Einlaufen fühlte sich gut an einfach die Beine waren noch ein wenig schwer vom gestrigen Rennen. Beim Start fiel mir vor allem eine Läuferin auf, die ich persönlich als starke Konkurrentin ausmachte. Während dem Lauf merkte ich jedoch bald, dass nicht sie, sondern eine andere Läuferin einen sehr starken Eindruck machte. Sie war mir von Kilometer Null an dicht auf den Fersen und uns trennten nur knapp 50m.

Nach Renndrittel überholte sie mich dann. Ich teilte ihr mit, dass sie ihren Schnürsenkel offen hatte, sie sagte nur, dass wisse sie und lief weiter. Ich versteckte mich in ihrem Windschatten und hoffte, dass ich nicht noch über ihre offenen Schnursenkel straucheln würde. Wir wechselten uns immer wieder ab mit Führungsarbeiten und lieferten einander ein hartes Duell. Später mischte sich noch ein männlicher Läufer mit ein und so waren wir zu Dritt unterwegs. Auf dem letzten Kilometer angekommen wurde mir das Tempo zu schnell und ich musste eine Lücke aufgehen lassen. Das war auch gerade zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Vater am Streckenrand antraf. Er gab mir einen Bidon mit kaltem Wasser und so konnte ich noch etwas trinken und mich abkühlen. Es half jedoch alles nichts und ich war mittlerweile so langsam unterwegs, dass mein Vater nebenan mitlaufen konnte. Die Lücke zur anderen Frau wurde immer grösser. Ich wusste jedoch vom letztjährigen Rennen, dass die letzten 500m noch ziemlich hart sind und das Rennen erst an der Ziellinie entschieden ist. Auf den letzten 200m bemerkte ich dann noch meine Mutter am Streckenrand, welche mich ebenfalls anfeuerte. Ich mobilisierte alle meine letzten Kräfte und verschärfte mein Lauftempo, so dass ich auf den letzten 20m zu meiner Konkurrentin aufschloss und an ihr vorbei sprintete.

Ich gewann das Rennen mit 3 Sekunden Vorsprung und sicherte mir mit einer Siegeszeit von 46:20min die Prämie im Wert von 200 Franken. Diese gab es jeweils für den besten Mann und die beste Frau, welche das Rennen gewinnt und gleichzeitig eine Siegerzeit hinlegt die schneller als der Zehnjahres Durchschnitt aus den letzten Siegerzeiten war. Dies war mir bereits letztes Jahr geglückt, doch da waren wir vier Frauen, die das schafften. Die Prämie gab es jedoch nur für die Tagessiegerin. Obwohl ich dieses Jahr 30sec länger brauchte als letztes Jahr ging ich diese Mal nicht leer aus.

Somit gewann ich alle fünf Bergläufe aus der Serie Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft, an denen ich gestartet war!

Zeitungsreport: https://www.luzernerzeitung.ch/sport/regio-sport/funfter-start-funfter-sieg-selina-burch-dominiert-die-berglaufe-ld.2197528

Fixi Crit Dübendorf 2021

Endlich war es wieder so weit und ein Fixi Rennen stand an. Wie so oft in diesem Jahr hatte ich auch für dieses Rennen keine optimale Vorbereitung… Am Vortag war ich einmal mehr mit Zügeln beschäftigt und den ganzen Tag auf den Beinen. Am Morgen hatte ich dann noch eine zweistündige Zugfahrt nach Zürich vor mir. Das Gute an der ganzen Sache war jedoch, dass die Rennlocation nicht einmal zwei Kilometer von meiner WG in Zürich entfernt war und ich mit dem Fixi dorthin fahren konnte.

Das Aufwärmen fand dann gleich auf der Strecke statt. Der Kurs war etwa einen Kilometer lang und abgesehen von ein paar Erhöhungen/Trottoire-Übergängen nicht wirklich anspruchsvoll, sondern sehr schnell. Die Frauen hatten das Vergnügen mit den Männern zu starten. Kurz vor dem Start wurde dann noch abgemacht, dass alle überrundeten Fahrer/innen trotzdem weiterfahren dürfen, aber halt einfach den Überholenden Teilnehmer Platz geben müssen.

Es waren nur vier Frauen am Start, zwei davon Italienerinnen welche ich schon von vorherigen Rennen kannte. Mein Start war mustergültig geglückt und ich war super positioniert. Von Runde zu Runde rutschte ich ein wenig nach hinten, doch ich blieb in der knapp zehnmannstarken Spitzengruppe. Ich war die einzige Frau vorne und schon bald überrundete ich meine anderen Konkurrentinnen. Leider wusste ich nie, in welcher Runde wir uns befanden und wann der Zielschluss ist. Mir war einfach bekannt, dass es 40 Runden + 1 Lap gehen würde. Nachdem ich auch die letzte Frau zwei Mal überrundet hatte, war mein Plan eigentlich an ihrer Gruppe anzuschliessen und das restliche Rennen locker zu Ende zu fahren. Der Plan ging nicht auf, da diese Gruppe viel zu langsam unterwegs war, als wir sie überrundeten. Zwei Runden später gingen meine Kräfte vorne ein wenig zu Ende und ich fuhr die restlichen drei Runden etwas gemütlicher zu Ende.

Ich gewann das Rennen mit grossartigem Vorsprung und wurde von niemanden mehr überholt. Was so viel heisst wie, auch wenn ich vorne drangeblieben wäre, hätte ich im Gesamtklassement mit den Männern ziemlich sicher den gleichen Rang erzielt.

Schweizermeisterschaft Berglauf, Malleray, 2021

Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass ich mich überhaupt dazu entschied zu starten. Vor knapp zwei Wochen musste ich die Covid-Impfung machen. Diese vertrug ich überhaupt nicht gut, da ich mich ja bereits zwei Mal mit dem Virus infiziert hatte. War es mir vor der Impfung schon häufig übel, wurde es danach noch 10 Mal schlimmer und ich lag knapp eine Woche flach und konnte fast nichts essen. Seit Montag ging es dann langsam wieder aufwärts und ich konnte wieder auf Velo steigen. Ich beschloss die SM zu laufen auch wenn dies bedeutete, dass ich den Wildspitzlauf verpassen würde und so ziemlich ohne Training starten muss.

Um 9:30 Uhr war es so weit und der Startschuss für die 11.8km und knapp 800hm fiel. Mein Start geglückte und ich befand mich gut positioniert vorne am Feld. Je länger das Rennen jedoch ging, desto leerer fühlten sich meine Beine an, bis schlussendlich gar nichts mehr drin war. Von nun an war mein Ziel einfach irgendwie rennend bis ins Ziel zu kommen. Leider bedeutete dies, dass mich sicher 40 Leute überholten, darunter auch über 10 Frauen. Ich wurde von Läufern überholt, die ich normalerweise immer mit viel Vorsprung distanziert hatte. Mental war das sehr schwer zu verarbeiten, trotzdem schaffte ich es bis ins Ziel.

Nächste Woche gibt es noch einmal ein Doppelweekend mit Wettkämpfen und dann ist wohl eine Saisonpause angesagt, damit sich mein Körper von all den Strapazen erholen kann.

Berglauf Mösere, 2021

Der Vierte Berglauf aus der Serie Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft stand auf dem Programm. Leider ist mir immer noch ziemlich oft übel und so war es dann leider auch am Morgen des Wettkampfs. Das Einlaufen fiel dementsprechend äusserst kurz aus und ich begab mich mit einem unguten Gefühl an die Startlinie. Die ersten 3km lief ich mit den ersten paar Männern vorne weg. Dann kam die erste Verpflegungsstation bei km 3.3 und ich überlegte mir tatsächlich aufzuhören. Es war mir nicht nur kotzübel, sondern auch die Beine fühlten sich komplett leer an. Da ich jedoch wusste, dass meine Eltern mich oben im Ziel erwarteten und das auch mein Freund irgendwo mit dem Rennvelo auf der Strecke unterwegs ist, biss ich auf die Zähne und lief weiter. Schon bald merkte ich, dass mir eine Frau von hinten immer näherkommt. Schlussendlich vermochte ich sie jedoch bis ins Ziel vom Leib zu halten. Ich beendete das Rennen als erste Frau mit einer Zeit von 1:05h auf die 11.58km und rund 900hm.

Was mein nächster Lauf sein wird steht noch nicht definitiv fest, da sowohl die Berglaufschweizermeisterschaft, als auch der Wildspitzlauf am selben Tag stattfinden werden.

Swiss Light Marathon 10km, 2021

Einmal mehr musste ich mit Periodenkrämpfe an die Startlinie gehen. Das es mir seit fast drei Wochen nahezu konstant übel ist, war ebenfalls nicht eine tolle Sache. Den Umständen zu trotz holte ich am Morgen per Velo die Startnummer ab. Am Nachmittag war es denn so weit und der Startschuss fiel. Leider war es sehr sehr warm. Doch die Veranstalter versorgten uns reichlich mit Wasserduschen und Getränken. Die ersten 3km lief ich als erste Frau vorne weg mit den Männern. Dann jedoch überholte mich eine Frau und ich lief das restliche Rennen an zweiter Stelle. Zum Glück konnte ich mich gut im Windschatten eines anderen Läufers verstecken und so eine konstante Pace bis ins Ziel beibehalten. Ich beendete den Lauf als zweite Frau Overall mit einer Zeit von 38.35min und war insgesamt inkl. Männer auf den 11. Rang gelaufen. Dies ohne Vorbereitung und wahrscheinlich katastrophalem Laufstil.

Eastsider Crit Strasbourg 2021

Fast dachte ich, es werde nichts mit dem Rennen. Meine erste Zugverbindung von Dübendorf zum Hb hatte Verspätung und der Zug musste dann auch noch eine Notbremse machen. Zum Glück jedoch kam ich schlussendlich doch noch rechtzeitig an, so dass es mit den weiteren Anschlüssen bis nach Strasbourg klappte. Im Zug traf ich dann noch zwei weitere Fahrer, die ebenfalls unterwegs nach Strasbourg waren.

In Strasbourg angetroffen fuhren wir die knapp 10km bis zum Rennort. Leider regnete es, so dass wir ziemlich nass und dreckig wurden. Am Startort angetroffen, erfuhr ich, dass es nun leider doch nur zwei Frauen gibt, die sich für das Rennen angemeldet haben. So fuhren wir zwei Frauen die Qualifikation mit den Herren. Ich gewann die Qualirunde und war sogar so schnell, dass ich mich ins Männer A Finale qualifizierte.

Das Männer A Finale war 33km lang und wir fuhren einen 43km/h Schnitt auf dem Fixi! Dies obwohl die Kurventechnik der Männer alles andere als souverän war. Trotz einem schlechten Start, da ich nicht in die Klickpedale kam konnte ich den Anschluss wiederherstellen und fuhr die erste Rennhälfte gut platziert vorne mit. Dann ging jedoch eine Lücke auf, auf Grund eines vor mir fahrenden Fahrers. Ich dachte schon, das Rennen sei gelaufen doch irgendwie schaffte ich es immer wieder zurück in die Gruppe. Schlussendlich beendete ich das Rennen in den Top 10 der Männer und dies obwohl ich am Schluss gar nicht mehr um den Sieg mit gesprintet hatte. Ich war nämlich sowieso die beste Frau, da meine Konkurrentin sich nur für das B Finale qualifiziert hatte.

Berglauf Rigi 2021

Es war eine kurze Nacht zwischen dem ZuriCrit und dem Berglauf, denn mit all dem Adrenalin einzuschlafen ist gar nicht Mal so einfach. Meine Beine fühlten sich den Umständen entsprechend ganz okay an und ich startete recht zuversichtlich in den Lauf. Ich war von Anfang an Vorne weg und konnte im flacheren Teil noch gut vom Windschatten der Männer profitieren. Bei Kilometer 5 ungefähr machte ich weit hinter mir zwei Konkurrentinnen aus. Ich hoffte, dass diese mir nicht mehr dichter auf die Fersen rückten und versuchte ein konstantes Tempo zu halten. Endlich war dann das Ende des Laufs in Sicht oder besser gesagt, ich hoffte es sei das Ende.. Es stellte sich dann jedoch heraus, dass es erst die letzte Verpflegungsstation war. Somit waren die letzten paar Meter des Laufs noch einmal richtig hart. Ich erreichte das Ziel als erste Frau mit einem Lead von einer knappen Minute auf die zweitplatzierte der Kategorie Frauen 3. In meiner Kategorie (Frauen 1) gewann ich mit über 5 Minuten Vorsprung.

Fazit: Dritte Berglauf, dritte Gesamtsieg!

ZuriCrit Hardturm 2021

Am Abend davor bekam ich mein neues Velo und die Teamklamotten. So konnte ich am nächsten Morgen noch eine kurze Runde ums Haus drehen und das Rad testen. Ein paar Stunden später war es dann auch schon so weit und die Qualirunde startete. Es schien Alles nach Plan zu laufen. Ich war vorne weg mit zwei, drei weiteren Fahrerinnen und konnte mich von Runde zu Runde mehr an den Kurs rantasten. Dann ertönte es plötzlich laut aus meinem Hinterrad und es fühlte sich unsicher an. Ich dachte ich hätte einen Platten und machte erkenntlich, dass ich das Rennen abbrechen werde. Als ich dann von der Strecke war, sah ich, dass ich doch keinen Defekt am Rad hatte. Meine Supporter fanden dann heraus, dass Erstens das Vorderrad falsch drin war und Zweitens die Sattelstütze locker war (beides nicht meine Schuld). Diese muss den Krach verursacht haben, als sie runter rutschte. Alles jedoch nicht so wild, es kamen wieder alle Frauen ins Finale weiter.

Im Finale musste ich somit leider in der zweiten Reihe starten. Es ging sofort die Post ab, als die beiden Teamkolleginnen versuchten eine Lücke aufgehen zu lassen. Ich schaffte jedoch den Sprung nach Vorne und fand mich in der vierer Spitzengruppe wieder. Die Zusammenarbeit in unserer Gruppe liess zu wünschen übrig. Die eine Italienerin bremste uns aus, damit ihre Teamkollegin wieder aufschliessen konnte und die andere Italienerin übernahm nie die Führung. Dann war da noch eine Niederländerin. Sobald sie vorne war, war das Tempo rasend. Ich versuchte mich immer wieder abzusetzen aber natürlich liess mich dieses Mal niemand mehr fahren (nur die Niederländerin war beim letzten Rennen nicht dabei und kannte mich nicht).

Schlussendlich beendete ich das Rennen in meiner Vierergruppe auf Rang 4. Es war wieder eine mega coole Atmosphäre und die Veranstalter haben eine grossartige Arbeit geleistet! Ich freue mich schon auf weitere Fixed Gear Rennen.

Rugghubel Berglauf 2021

Vor einem Jahr lief ich meinen allerersten Berglauf beim Rugghubel Rennen. Heute war es wieder so weit und derselbe Lauf stand auf dem Programm. Die eigenen Erwartungen waren natürlich ein wenig höher als damals und so hatte ich von Anfang an den Streckenrekord im Auge (was hiess ich müsste 10min schneller sein, als vor einem Jahr). Die Streckenprämie war bei fast 300fr angesiedelt. Ich startete also das Rennen an der Spitze und war mit rund zehn Männern unterwegs. Schon bald jedoch war ich alleine. Vor mir die besten paar Männer und hinter mir niemand mehr. Leider hatte ich dann auf den ersten paar Kilometer ein wenig Seitenstechen und später, als diese vorbei waren machten sich meine Periodenkrämpfe bemerkbar. Trotzdem kam ich gut voran und konnte in einem konstanten Tempo den Berg hochkrackseln. Auf den letzten zwei Kilometern wusste ich, dass es schwer, wenn nicht sogar unmöglich wird mit dem Streckenrekord. Daher verringerte ich meine Pace und lief schon fast locker über die Ziellinie. Ich beendete das Rennen als erste Frau mit über 2min Vorsprung. Verpasste den Streckenrekord um nicht ganz vier Minuten und war sehr zufrieden mit meinem Ergebnis.

ZuriCrit Stadion Edition 2021

Was für ein Tag. Was für ein Rennen!

Nach dem Engadiner hiess es für mich leider nicht Beine hochlagern, sondern ich musste mein neues WG Zimmer einrichten, Gepäck auspacken und dann bereits wieder neu packen. Denn einen Tag später sass ich bereits im Flugzeug nach Sarajevo. Dort verbrachte ich mit meiner Schwester wunderschöne Veloferien und sammelte fleissig Kilometer und Höhenmeter. Bereits da wusste ich, dass ich einen Tag nach der Rückkehr am ZuriCrit erwartet werde. Das es stressig würde und ich eine äusserst suboptimale Rennvorbereitung haben werde, war mir daher von Anfang an bewusst. Insgeheim hoffte ich sogar, dass das Rennen noch abgesagt werde oder ich doch kein Velo bekäme, denn ich war todmüde und völlig erledigt. Das unser Rückflug von Sarajevo zwei Stunden Verspätung hatte und ich so am Morgen des ZuriCrits erst gegen zwei Uhr ins Bett kam, half der Sache auch nicht weiter.

Einkaufen, Auspacken, Startnummer abholen und Fixi testen war der morgentliche Plan. Am Startgelände angekommen war mein Velo jedoch nicht dort und so bekam ich kurzerhand ein anderes Fixi mit dem ich die Strecke (oder zumindest den Teil, der schon bereit war) testen konnte. Die ersten paar Meter war es mir mulmig zu Mute, war ich doch schon seit zwei Jahren nie mehr auf so einem Velo gesessen. Weiterhin hoffte ich, doch nicht starten zu müssen…

Qualilauf: Da nicht viele Frauen auf der Startliste standen, kamen alle weiter ins Finale. Daher nutzte ich den Qualilauf, um mein neues Fixi (dieses, welches ich schon vor zwei Jahren fahren durfte) auszutesten und die Strecke kennenzulernen. Ich merkte bald, das mir der technische Kurs liegt und so machte ich mit zwei weiteren Fahrerinnen ein bisschen Tempo. Die Quali beendete ich auf Platz drei, da ich leider nicht mitbekam, dass wir bereits auf der letzten Runde sind. War jedoch nicht so tragisch, da ja eben alle Fahrerinnen weiter kamen und es nur um den Startplatz im Final ging.

Finallauf: Mit der Italienischen Meisterin und drei anderen Topfahrerinnen fand ich mich an der Spitze des Rennens wieder. Das Tempo war von Beginn an sehr tief und niemand wollte die Führung übernehmen. Von der Fahrtweise der anderen Fahrerinnen bekam ich eher Angst, als das ich mich dort wohl fühlte und ich wusste im Sprint habe ich keine Chance gegen sie. So beschloss ich schon bald, das ich ungefähr bei Rennhälfte den technischen Kurs nutzen würde, um mich abzusetzen. Das Manöver gelang mir auf Anhieb nur musste ich jetzt mit leeren Beinen die Anderen auf Distanz halten. Da sich die übrigen Fahrerinnen jedoch nur gegenseitig anschauten und niemand führen wollte, konnte ich meinen Vorsprung von Runde zu Runde ausbauen. Schlussendlich überrundete ich sogar fast das gesamte Peloton. Ich überquerte die Ziellinie mit fast einer Minute Vorsprung und konnte es kaum glauben. Es hat sich definitiv gelohnt heute aufzustehen 🙂

Engadiner Radmarathon 2021

Das erste Rennvelorennen seit Langem und gleichzeitig eine Premiere für meine Schwester Chiara Burch. Eigentlich wollten wir zusammen am Rennen „Chasing Cancellara Andermatt-Bern“ mitmachen. Doch leider waren wir zu spät dran und die Teilnehmerzahl war bereits errreicht. Somit meldeten wir uns kurzerhand am Engadiner Radmarathon an. Da wir das Renne zusammen fahren wollten, suchten wir nach einer Möglichkeit dies auch umsetzen zu können. Wir sahen, dass es bei diesem Rennen die Option Teamwertung gab. Da es jedoch drei Fahrer/innen dafür benötigt, fragten wir noch Roman Holzer (ebenfalls im Klub RMC Obwalden), ob er Lust auf dieses Abenteuer mit uns hat. Glücklicherweise stimmte er zu. Somit meldeten wir uns als dreier Team für die grösste Distanz am Engadiner an (über 200km und 3000hm). Ein paar Tage vor dem Rennen wurde die Strecke dann jedoch Coronabedingt gekürzt und führte nun nur noch durch die Schweiz und über die Pässe Flüäla und Albula.

Als der Startschuss fiel, konnte ich mich mit meiner Schwester gut im Mittelfeld einreihen und so die ersten paar geraden Kilometer zurücklegen. Schon bald jedoch ging es in den Flüäla rein und wir fuhren ein etwas gemächlicheres Tempo den Berg rauf. Oben angekommen waren die Fahrer/innen bereits recht zerstreut unterwegs und so waren wir in der Abfahrt ziemlich alleine unterwegs. Dies kostete recht viel Energie. Doch zum Glück kamen dann von hinten ein paar Fahrer dazu und so fuhren wir wieder in einem Grüppchen dem nächsten Pass, dem Albula entgegen. Zu diesem Zeitpunkt, waren unsere Beine schon recht müde doch wir konnten sogar noch eine andere Frau auf dem Anstieg überholen. Was wir zur Zeit noch nicht wussten, diese Frau war im virtuellem Klassement der Frauen auf Rang 4 unterwegs.

Die Ziellinie überquerten wir beide zeitgleich. Doch leider überholte uns bei diesem Manöver noch eine Frau von hinten. Völlig staunend hörten wir dann im Lautsprecher, dass wir soeben die fünfte Frau seien, welche die Ziellinie überquerte. Wir hatten absolut keine Ahnung, dass wir so gut unterwegs gewesen waren. Im Endeffekt jedoch hiess das: Wir belegten beide den 4. Rang in der Kategorie Damen und den 5. Rang in der Kategorie Frauen Overall (die 4. Frau in dieser Wertung war jene, welche uns knapp vor der Ziellinie überholte)..

Berglauf Bannalp 2021

Der eigentliche Plan für 2021 lautete: mein Potenzial als Bergläuferin zu testen. Da ich letztes Jahr ohne grosse Vorbereitung bereits sehr gute Resultate bei den Bergläufen erzielen konnte, wollte ich diese Saison ebenfalls auf die Bergläufe setzen. Somit löste ich keine Rennlizenz mehr und die Rennvelorennen fanden ohne mich statt. Das es ausgerechnet im Jahr 2021 das erste Mal eine Tour de Suisse Women Edition gab, war natürlich ein schlechtes Timing. Die Rennen mit Live-Übertragung schaut ich deshalb sowohl mit einem freudigen als auch einem weinenden Auge. Doch schlussendlich bin ich froh über meinen Entscheid, denn mit Studium, Nebenjob und 90% Praktikum wäre eine optimale Vorbereitung auf so ein Rennen unmöglich gewesen. Ausserdem hatte ich kein Veloteam für 2021 und von Swiss Cycling konnte ich auf keine Unterstützung hoffen. Ein zweiter positiver Covid-Testbefund, ein paar Tage vor Ostern, verschaffte dem Ganzen auch nicht gerade einen positiven Aufschwung. Leider blieb ich dieses Mal nicht symptomfrei und spüre bis heute die Folgen des Virus.

Doch nun zurück zum Bannalper Berglauf. Da ich seit Januar an einer hartnäckigen und sehr schmerzhaften Sehnenentzündung an meiner rechten Tibialissehne leide, konnte ich die letzten fünf Monate so gut wie gar nicht rennen. Drei Wochen vor dem Wettkampf schnürte ich das erste Mal wieder die Joggingschuhe und machte ein paar zögerliche Schritte damit. Das Ziel an der Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft mitzumachen hielt ich jedoch stets im Auge. Schlussendlich konnte ich jedoch erst am Datum des Anmeldeschlusses entscheiden, ob mein Fuss so einer Wettkampfbelastung bereits standhalten kann. Am Tag des Rennens fühlte ich mich miserabel. Mir war speiübel. Doch meine Eltern und Freund kamen ebenfalls ans Rennen um mich anzufeuern und so liess ich mir nichts anmerken und begab mich an die Startlinie. Dort konnte ich sofort meine wahrscheinlich stärkste Konkurrentin ausmachen, Alexandra Wallimann. Gegen sie hatte ich bereits letztes Jahr am Rugghubellauf ein hartes Duell. Doch sobald der Startschuss fiel, fühlte ich mich super und konnte das Rennen als erste Frau anführen. Ich war sogar ziemlich alleine unterwegs, da die schnellsten Männer vorne weg waren und von hinten kam für lange Zeit auch niemand. Im Kopf sagte ich mir stets: bleib vorne solange du kannst, weil ich wusste, es würde sehr hart werden, wenn mich plötzlich eine Frau überholen würde. Der Plan schien aufzugehen und bis Rennhälfte sah ich weit und breit keine andere Dame. Doch dann merkte ich, dass Alexandra Meter um Meter Boden gut macht und mir immer dichter an die Fersen rückt. Es wurde ein sehr sehr langer Schlusssprint (8km oder so…) aber schlussendlich konnte ich die Ziellinie als erste Frau überqueren.

Hier noch der Link zum Zeitungsartikel dazu (ich bekam nach dem Rennen ein Telefon von der Luzerner Zeitung): Bannalper Lauf: Die einheimischen Frauen dominieren (luzernerzeitung.ch)

2020

SM Berg 2020

Das erste Rennen im 2020 fand am 19. Juli statt. Es handelte sich um die Berg Schweizermeisterschaft in Martigny. Leider mussten wir Frauen einmal mehr mit den U19 Herren starten. Was so viel bedeutet wie, schau das du vorne mitfährst, weil hinten wirst du von Stürzen überhäuft. Nach diesem Motto konnte ich die ersten 22 von 36 km gut positioniert Vorne mitfahren. Das Tempo wurde auf diesem Teil der Strecke sogar nochmals verschärft, als die Amateur Fahrer, welche 2 min nach uns gestartet waren, von hinten angebraust kamen. Leider jedoch war dann mein Energiepensum schnell aufgebraucht. Als es in den richtig steilen Teil der Strecke ging, musste ich ein Fahrer/Fahrerin nach der anderen an mir vorbei ziehen lassen. Das Rennen war hier eigentlich beendet für mich. Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und konnte nur noch im Schneckentempo den Berg hoch.

So habe ich mir meinen Saisonstart nicht ganz vorgestellt.

Tour du Jura 2020

Ein aller letztes Mal im 2019 eine Startnummer montieren. Eigentlich lautete der ursprüngliche Plan: meine 12 Prüfungen zu schreiben, dann 8 Tage mit meiner Schwester nach Bulgarien velofahren zu gehen und anschliessend direkt an die Malaysiarundfahrt zu fliegen. Dieser Plan wurde jedoch durchkreuzt, als die Rundfahrt um einen Monat nach hinten verschoben wurde und deshalb REMAX den Entschluss fasste nicht teilzunehmen.

Die Zeit in Bulgarien konnte ich deshalb sehr geniessen. Dies bedeutete jedoch, dass ich nur noch Grundlagentraining machte. Leider war dies nicht die perfekte Ausgangslage, um nun dieses Wochenende wieder ein Rennen zu fahren… Mein letztes Intervalltraining war etwa 3 Wochen her…

Der Kurs war 8 Runden lang und mit 1000 hm gespickt. Von Anfang an war die Peace sehr hoch und es gab konstant eine Attacke nach dem Anderen. Auf den letzten 20 Kilometer war mein Tank endgültig leer und ich musste in einer dreier Gruppe das Rennen zu Ende fahren. Es gab Rang 10.

2019

Züri Crit 2019

Umso verrückter, desto besser. Deshalb habe ich mich spontan dazu entschieden an einem Fixie-Criterium mitzumachen. Die Idee war so ausgefallen, weil ein Fixie ein Velo ohne Bremsen, Gänge und mit Starrlauf ist. Dies bedeutet man muss immer treten auch in den Kurven. Doch das ginge ja noch, schliesslich war ich in den letzten Jahren oft auf der Bahn und kannte das Gefühl wie es ist, mit so einem Rad Rennen zu fahren. Das aussergewöhnliche war jedoch, dass das Rennen inmitten der Stadt Zürich stattfand und nicht etwa auf einer Rundbahn. Die besten Altheten aus der ganzen Welt waren für diesen Anlass angereist.

Ich hatte genau 30 min Erfahrung mit meinem ausgeliehenen Fixie-Velo und sonst Null Kenntnis. Ich liess mir dies jedoch nicht anmerken. In der Quali-Runde fuhr ich auf den starken 5. Rang von 16. Teilnehmerinnen, 10 davon Welt-Profis.

Das Finalrennen war dreimal so lang wie die Quali (30km). Wir fuhren diese mit einem 41.4 km/h Schnitt, ohne Bremsen versteht sich! Ich war immer super positioniert und so konnte ich sogar am Schluss um den Sieg mitsprinten. Leider jedoch war mein Sprint nicht ganz so toll wie der, der Profis aber Rang 7 gabs trotzdem.

Dieses Rennen war das beste der ganzen Saison, weil die Zuschauer am Streckenrand für eine einzigartige Atmosphäre sorgten. Hoffentlich werde ich nächstes Jahr wieder am Start sein.

Jetzt jedoch gilt es noch die letzten Prüfungen zu schreiben, bevor auch ich endlich mal Ferien habe…

Oberbaselbiet 2019

Der Wetterbericht sah leider nicht allzu motivierend aus, hatte es doch 30 Grad gemeldet. Doch einem Deal zu liebe machte ich mich trotzdem auf den Weg.

Das Rennen war von Beginn an hart. Die Strecke führte 8 Mal, über einen knapp 8 km langen Rundkurs, mit rund 1000 hm. Auf der 3., 5. und 7. Runde gab es eine Bergwertung. Deswegen konnten die meisten Fahrerinnen die ersten zwei Runden mithalten. Auf der 3. Runde wurden dann viele distanziert, so auch ich. Auf Grund der technisch sehr anspruchsvollen Abfahrt und zwei anderen Fahrerinnen konnte ich jedoch rasch wieder zum Feld aufschliessen. Viele konnten dies jedoch nicht mehr und so waren wir noch rund 13 Fahrerinnen. Zum Glück konnte ich mir während dem Rennen eine Bidon-Dusche organisieren, die ich in der Verpflegung bekam. Dadurch konnte ich ein bisschen abkühlen. In einer weiteren Runde gelang es mir einen Bidon zu erbetteln. Wenn man alleine an so ein Rennen geht und die meisten anderen Fahrerinnen in einem Team angereist sind, musst du einfach für dich selber schauen, sonst gehst du leer aus.

Als es das siebte Mal zur Bergwertung kam, musste ich einmal mehr abhängen lassen. Doch auch dieses Mal gelang mir der Anschluss wieder. Ich hatte jedoch schon fest damit gerechnet, die letzten 1,5 Runden mit einer anderen distanzierten Fahrerin alleine zu Ende fahren zu müssen. Umso grösser war die Freude, als ich auch in der letzten Runde den Berg überwinden konnte und bis zum Schluss um den 4. Platz mitkämpfen konnte. (Drei Fahrerinnen hatten sich früher im Rennen einmal distanziert…) Doch ich hatte so heiss und total leere Beine, das es schlussendlich Rang 9. gab. Also letzte meiner Gruppe. Doch trotz allem ein sehr gutes Ergebnis bei 19 gestarteten Fahrerinnen. Einmal mehr war ich beste U23 Fahrerin.

GP Olten 2019

Wieder einmal stand das Glück auf meiner Seite und es hatte für den ganzen Tag Regen angesagt. Das heutige Rennen fand auf einem 800m langen Rundkurs statt, den wir 50 Mal zu befahren hatten. Alle fünf Runden gab es für die ersten fünf Fahrerinnen Punkte zu kassieren.

Mir gelang es von Beginn an immer ein paar Punkte zu sammeln. Leider jedoch nie die Maximalpunktzahl fünf aber immerhin auf 10 Punkte schaffte ich es bis ans Ende des Rennens.

Dies bedeutete, dass es den 5. Schlussrang für mich gab. Berücksichtigt man, dass ich in den letzten Wochen kaum auf dem Velo sass und nicht gerade als Sprinterin bekannt bin, ist dies eine ausserordentlich gute Leistung für mich.

Tour de la Feminine CZ

Fünf Etappen innerhalb von vier Tagen zu fahren war das Motto der Tschechien-Rundfahrt. Nachdem ich mir zuerst lange nicht sicher war, ob ich überhaupt teilnehmen soll (Prüfungsstress), hatte sich meine Entscheidung als richtig erwiesen.

Die erste Etappe führte uns über 120 km und 1400 hm durch die hügelige tschechische Landschaft. Auf den letzten 15 km musste ich von der vordersten Gruppe abreissen lassen. Ich war wieder einmal total überhitzt und am Ziel einem Kollaps nahe. Trotz Allem brauchte ich jedoch nur 56 s länger für Etappe, als die Siegerin!

Am zweiten Tag stand eine etwas kürzere Etappe an (104 km). Auch da fand ich mich irgendwann in einer kleineren Gruppe wieder und konnte das Rennen gut zu Ende fahren.

Alle guten Dinge sind drei. Deshalb gab es am dritten Tag eine Doppeletappe. Ein Zeitfahren war für den Morgen vorgesehen und 71 wellige Kilometer für den Nachmittag. Der Plan war das Zeitfahren so gemütlich wie möglich zu nehmen, ohne auf Grund von zu viel Zeitrückstand vom Rennen genommen zu werden. Die Überlegung dahinter war, ich war eine der wenigen von den 150 gemeldeten Fahrerinnen, die kein Zeitfahrvelo besass. Ausserdem habe ich dieses Jahr keinen Schwerpunkt auf irgendwelche Zeitfahrqualitäten gesetzt und mich auch Null darauf vorbereitet. Daher wollte ich am Morgen Energie sparen, um dann am Nachmittag eine gute Leistung abrufen zu können. Der Plan ging märchenhaft auf. Während meinem Zeitfahren hatte es 30 min richtig heftig geregnet und ich war voll in meinem Element. So beendete ich das Rennen 3 Minuten schneller, als auf Grund vorherigen Jahren maximal errechnetem, Zielzeit. Das Glück schien ganz auf meiner Seite zu sein. Die Nachmittagsetappe fand auch in strömendem Regen statt. Ich war so gut drauf, dass ich es zu Stande brachte am Schluss um den 2. Platz mitzusprinten. Es gab dann Rang 25. Dies jedoch ist mein Bestes Ergebnis, das ich je an einer Rundfahrt gefahren bin. Ich bin stolz auf dieses Resultat!

Die letzte Etappe war 91 km lang. Der Regen schien nicht in Sicht zu sein und deshalb kühlte ich mich am Start mit Bidon-Wasser ab. Mein Team fuhr auf den Zwischensprint bei Kilometer 7.9. Dies war das erste Mal, dass ich half einen Sprintzug aufzuleiten. Weiter ging es mit vielen Höhenmeter und rasantem Tempo. Kurz vor Rennhälfte wurde ich von der Spitzengruppe distanziert und fuhr in einer rund 20 köpfigen Gruppe weiter. Zum Glück überholte mich zu diesem Zeitpunkt das Teamauto und eine Betreuerin konnte mich mit Wasser etwas abkühlen. Die Maximaltemperatur an diesem Tag war zwar nur 22 Grad, trotzdem litt ich sehr darunter. Auf den letzten 6 km gab es dann die langersehnte Erlösung und es regnete. Das Rennen beendete ich in den Top 50.

Im Gesamtklassement gab es Rang 56 was mich klar in der vorderen Hälfte klassierte.

SM Thurgau

Das wohl wichtigste Rennen der Saison fand heute statt. Meine Motivation hielt sich jedoch in Grenzen, hatte ich doch vor zwei Wochen schon einmal einen Ausflug ins Thurgau unternommen und die Strecke besichtigt. Nach meinem Geschmack waren die Anstiege zu kurz, dafür jedoch zu steil und die Abfahrt, zu einfach und zu spät.

Trotzdem begab ich mich um 7:30 and die Startlinie. Die ersten vier Runden waren auf einer relativ flachen Strecke mit nur je 120 hm. Ich hatte keine grosse Mühe mitzuhalten und konnte mich aktiv ins Renngeschehen eimischen.

Dann folgten zwei Runden über den Sitzberg mit je 320 hm. Wir fuhren mit einem hohen Tempo unten in den Berg rein und gegen Ende des Berges war ich leider nicht mehr in der vordersten Gruppe. Mit fünf weiteren Fahrerinnen nahm ich die zweite Runde unter die Räder. Zum Glück konnte ich mir in der Verpflegungszone einen Bidon erbetteln und den über den Kopf und Trikot leeren. Zu diesem Zeitpunkt war ich nämlich bereits total überhitzt und hatte Mühe genug Luft zu bekommen.

Die zweite Runde über den Sitzberg wurde dann ein bisschen gemütlicher gefahren. Was jedoch nicht hiess, dass ich nicht bis ans äusserste meiner Grenze gehen musste, um mitzuhalten…

Schlussendlich vermasselte ich den Zielsprint um Rang 9. und endete auf Platz 12. Was mich jedoch als beste U23-Fahrerin klassierte!

Rennen Steinmaur

Einmal mehr hatte ich das Glück, direkt von zu Hause aus, mit dem Velo an den Startort fahren zu können. Auf dem Programm stand ein 78 km langer und hügeliger Rundkurs, der zusammen mit den Herren U19 gefahren wurde.

Die Post ging von Beginn an voll ab. Die ersten 1,5 Runden überlebte ich in der vordersten Gruppe. Dann, bei der zweiten Hügelpassage, musste ich Tempi rausnehmen und fuhr dann mit zwei weiteren Fahrern weiter. Mit der Zeit konnten wir immer mehr Fahrer/innen von Vorne aufsammeln. Viele mussten auch irgendwann einmal abreissen lassen. Dies bedeutete jedoch auch, dass in meiner Gruppe sehr schnell gefahren wurde. Es blieb jeweils nur in der Abfahrt Zeit zum Verschnaufen. Auf der Fläche hatten wir jeweils einen 40er Schnitt.

Es war extrem warm (oder zumindest für meinen Geschmack 🙂 ) und ich litt sehr darunter. Dies bedeutete, dass ich nach 43 km abreissen lassen musste und den Rest alleine zu Ende fuhr. Das positive daran, ich wurde von niemandem eingeholt. Das Negative, es wurde nicht kühler…

Schlussendlich gab es Platz 9 von 15 gestarteten Frauen.

Pfingstrennen Ehrendingen

Da das Rennen nur eine Stunde von meiner WG in Altstetten entfernt startete, konnte ich mit dem Velo zum Start fahren. Der Rundkurs war 7 km lang und wir machten ihn 12 Mal. Die Schwierigkeit lag jedoch nicht in der Länge, sondern daran, dass wir das Rennen zeitgleich mit den U19 Herren zu absolvieren hatten.

Leider gab es bei Kilometer 22 einen Sturz genau vor mir und ich konnte nicht mehr ausweichen und ging so ebenfalls zu Boden. Das Velo schien noch funktionstüchtig zu sein, nur einen Bidon hatte ich verloren und eine Schürfwunde zierte mein Bein. Zum Glück konnte ich nach dem Sturz mit einem anderen Mann weiterfahren. Nach ein bisschen mehr als zwei Runden schafften wir es sogar wieder zurück ins Feld! Nach weiteren 20 km ging mein Energiespiegel jedoch langsam dem Ende zu und so musste ich mich vom Feld trennen. Zusammen mit einer anderen Frau fuhr ich dann noch die restlichen drei Runden zu Ende. Schlussendlich gab es den 8. Rang.

Omloop van de ijsseldelta WE 1.2

Nach einer rund 10 stündigen Autofahrt am Freitagabend erreichten wir um Mitternacht herum Holland. Das Rennen fing dann am nächsten Morgen an und führte uns auf einer flachen 132 km langen Rundstrecke quer durch die Region rund um Zwolle. Der Wind war so stark, das eine Zeit lang gar nicht sicher war, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann.

Schlussendlich erfolgte jedoch der Startschuss und nach der Neutralisationszone wurden schon Echalons gebildet. Das ganze Remax Cycling Team war in einer rund 20 Fahrerinnen umfassenden Gruppe hinter der Spitzengruppe gefangen. Es war brutal hart und unsere Gruppe wurde immer kleiner. Sobald man auf der Windkante war, war man weg. Ausserdem musste man aufpassen nicht vom Wind weggetragen zu werden. Fast jede Fahrerin war in diesem Rennen zumindest einmal im Graben oder Gras gefahren/gelandet.

Leider habe ich meinen einen Bidon bereits nach rund 10km verloren, da ich ein Problem mit dem Verschluss hatte und dann noch jemand mein Hinderrad touchierte, so das mir der Bidon aus der Hand geschlagen wurde. Unsere Verpflegung war erst bei Kilometer 95. Was bedeute, dass ich solange nur einen Bidon hatte. Dies war extrem schwierig für mich. Normalerweise würde ich in dieser Zeit locker 3 Bidons trinken…

Als ich dann den Bidon bei km 94 bekam, konnte ich endlich aufatmen und etwas trinken. Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. 1 km später hiess es: „The race is over“. Anscheinend waren wir zu langsam unterwegs. (Wir hatten bis dahin mer als einen 37km/h Schnitt und der Wind war wirklich schon fast orkanwürdig). Wir waren alle extrem enttäuscht und als wir dann später die Rangliste sahen und bemerkten, dass die Organisatoren nur 28 von 115 Fahrerinnen ins Ziel kommen liessen, war die Empörung gross.

Grand-Prix Cham-Hagendorn WE 1.2

Lange zweifelte ich daran, ob ich überhaupt an den Start des heutigen, 26. Mai, Renen gehen soll. Ich verbrachte kaum Zeit auf dem Velo, während der Woche und litt konstant an Kopfweh. Dies waren immer noch Spätfolgen des Sturzes in LX. Schlussendlich entschied ich mich jedoch dazu, die 111.6km unter die Räder zu nehmen. Unter anderem auch deshalb, weil es das wichtigste und grösste Frauenrennen in der Schweiz ist.

Bereits von Begin an wurde das Tempo konstant hoch gehalten und wir flogen nur so über die hügelige Rundstrecke. Nach knapp Rennhälfte verlor ich aufgrund eines beinahe-Sturzes den Anschluss and die Spitzengruppe. Ich fuhr dann zwei Runden in einer kleineren Gruppe. Dann gelang es uns nochmals in das Hauptfeld hereinzufahren. Leider jedoch waren unsere Beine bereits wesentlich müder als diejenigen der Gruppe vor uns und so war unsere Gruppe von vorher bald wieder zusammen. Die weiteren Runden wurden von Mal zu Mal langsamer gefahren. Erst in der Letzten, 12. Runde, attackierten drei Fahrerinnen aus unserer rund 15-köpfigen Gruppe und zogen vorne weg. Der Rest von uns sprintete um den 45. Platz. Ich wurde 51. und bin den Umständen entsprechend ganz zufrieden damit.

Jetzt heisst es zwei Wochen Energie tanken bevor es mit einem weiteren WE 1.2 Rennen weitergeht in Holland.

Berner Rundfahrt

Mit müden Beinen und immer noch vom Sturz geprägtem Körper machte ich mich heute an den Start der Berner Rundfahrt. Als dann nach 5km noch jemand in mein Vorderrad fuhr und die Scheibenbremse ab diesem Moment anfing zu schleifen, fing ich an, an mir zu zweifeln. Der 3,5 km lange und durchschnittlich 5% steile Anstieg bereits zu Beginn des Rennens tat mir schon beim ersten Mal weh. Leider jedoch folgten darauf noch zwei mal die gleiche Runde…

Ich musste bereits bei der ersten Runde, im Anstieg, viele Fahrerinnen ziehen lassen. Schlussendlich war ich alleine zwischen zwei Gruppen vorne und einer hinter mir gefangen. Ich entschied mich dazu, mich zu Letzteren zurückfallen zu lassen. Es stellte sich als gute Entscheidung heraus. Die rund 8-köpfige Gruppe harmonierte sehr gut und wir konnten ein konstant hohes Tempo fahren. Als wir kurz vor der zweiten Zieldurchfahrt die 10 Fahrerinnen starke Gruppe vor uns sahen, schafften wir es zu dieser aufzuschliessen. Gleichzeitig verloren wir drei Fahrerinnen, welche noch jünger waren und nur zwei Runden zu bewältigen hatten. Das Timing schien also perfekt zu sein.

Glücklicherweise wurde dann die dritte Runde eher gemütlich gefahren. (Wobei für mich zu diesem Zeitpunkt auch kriechen hart genug war) Es schien keinen Grund zu geben schneller zu fahren. Die Gruppen vor uns hatten rund 8 Minuten Vorsprung und hinter uns gab es keine grosse Gefahr mehr.

Auf rätselhafte weise gelang mir dann noch die Ziellinie als Vierte Fahrerin von unserem Feld zu überqueren. Dies resultierte im 14. Gesamtrang.

Ich bin einfach unglaublich froh, konnte ich das Rennen zu Ende fahren. Schien doch Alles dagegen zu sprechen

Festival Elsy Jacobs

Hallo Luxemburg. Einmal mehr kam ich in den Genuss mit dem REMAX Cycling Team an den Start eines Mehretappenrennens zu gehen. Die erste Etappe fand am 10. Mai statt und war ein 2,7 km langer Prolog. Ich überstand die Strecke zwar, konnte jedoch kein gutes Ergebnis einfahren. Darüber hatte ich mir jedoch auch keine Illusionen gemacht. Kurze Efforts liegen mir nicht wirklich.

Die zweite Etappe war eine relativ flache 109 km lange Strecke. Die ersten 38 km gingen sehr gut. Ich befand mich immer vorne im Feld und konnte gut vom Windschatten profitieren. Dann bei km 38 folgte ein 1,4 km langer Aufstieg. Einen Moment, oben am Berg, befand ich mich noch am Ende des Pelotons. Kurze Zeit später ging eine Lücke vor der Fahrerin vor mir auf und wir mussten zuschauen, wie das Hauptfeld abdüste. Da von hinten jedoch nochmals eine kleine Gruppe von Fahrerinnen kam, konnte ich es zurück ins Peloton schaffen. Leider jedoch war ich voll auf der Windkante und musste nochmals abreissen lassen. Der Tag war gelaufen für mich. Jetzt hiess es: Regen geniessen und Energie sparen für morgen. Ich beendete das Rennen im Gruppetto.

Die letzte Etappe fand am 12. Mai statt. Es war ein hügliger Rundkurs auf 111 km verteilt. Die ersten 50 km waren die gleichen, wie gestern. Dies hiess ich musste den 1,4 km langen Aufstieg nochmals bewältigen. Dieses Mal jedoch machte ich es besser. Ich machte es sogar so gut, dass ich bis zum km 80 in der ersten Gruppe war. Dann rammte mich jemand von der Seite. Ich stürzte hart zu Boden und mein Lenkrad war total verbogen. Schnell checkte ich ob ich noch schalten konnte. Es funktionierte noch. Vom Adrenalin angetrieben setzte ich mich zurück aufs Velo und startete die Verfolgungsjagt alleine. Ich konnte eine andere Fahrerin ein paar Meter vor mir ausmachen und schloss zu ihr auf. Zusammen fuhren wir 1,5 Runden. Dann war mein Tank leer und ich musste sie ziehen lassen. Dies bedeute ich war alleine für die letzten 1,5 Runden. (=15 km) Ich gab Alles war in mir war und sagte mir, schau einfach nicht zurück und check ob eine andere Gruppe von hinten zu dir aufschliesst. Fahr einfach weiter. Im Kopf jedoch sagte eine andere Stimme. Gib einfach auf. Es ist hart. Dir tut Alles weh und du bist verletzt.

Ich schaffte es ins Ziel ohne dass ich von jemandem eingeholt wurde. Ich war jedoch total erschöpft. Alle Emotionen, die Müdigkeit und der Sturz liessen mich völlig atemlos. Mir war hundsübel und es bauchte sehr viel Willenskraft um nicht zu kollabieren. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich diese letzte Etappe zu Ende fuhr. Aufstehen, Krone richten, weiterfahren!

Prix du Saugeais

Schnee im Mai. Ja du hast richtig gehört. Heute, am 5. Mai, ging ich nach Frankreich um ein 51 km langes Rennen zu fahren mit rund 1000 hm. Es war das erste Rennen, welches ich mit meinem neuen Team REMAX Cycling fahren konnte. Ich war sehr erfreut über den heutigen Wetterbericht, den bei Minustemperaturen kommt mein Körper erst richtig auf Touren. Jedoch aber schien ich die einzige zu sein, die Gefallen am Schnee hatte…

Der Start war relativ gemächlich, da niemand so richtig eingewärmt war. Die Minustemperaturen waren nicht verlockend genug dafür. Gegen Ende der Ersten, von Drei Runden, ging eine Fluchtgruppe. Mein Team hatte zwei Fahrerinnen dabei, also blieb ich und zwei weitere Fahrerinnen hinten im Peloton.

Bei jedem Anstieg wurde voll gefahren und danach wurden die Beine wieder hängen gelassen. Dies zog an meinen Kräften. So musste ich in der zweiten Runde kurz vor dem höchsten Punkt die Hauptgruppe ziehen lassen. Dank einer waghalsigen Abfahrt, die fast mit einer Katzenkollision geendet hätte, konnte ich jedoch mühelos wieder den Anschluss finden.

In der Dritten Runde erging es mir gleich. Wieder verlor ich den Anschluss. Doch dieses Mal schloss ich nicht nur zur Gruppe wieder auf, sondern fuhr an ihnen vorbei und liess sie in der Abfahrt alle stehen. Ich konnte eine riesige Lücke aufreissen. Dies jedoch war nicht wirklich meine Absicht gewesen, da es noch rund 10 km bis zum Ziel waren und es windig und hügelig weiter ging. Trotzdem gab ich Alles und testete wie weit ich kommen konnte. Es dauerte nicht allzu lange und die Gruppe war mir wieder auf den Fersen. Kurz darauf attackierte eine Teamkollegin mit einer anderen Fahrerin. Meine Reaktionszeit war ein bisschen zu kurz, und so war ich zwischen ihnen zwei und dem Feld hinter mir gefangen. Wieder einmal gab ich was noch in mir war und konnte so die letzten 5 km alleine ins Ziel fahren ohne dass mich das Hauptfeld von hinten einholen konnte. Dies sicherte mir den 7. Rang.

L’enfer du chablais

Der 14. April startete früh für mich. Bereits vor 6.00 Uhr am Morgen musste ich auf dem Zug sein, damit ich um 10:15 an der Startlinie in Rennaz stehen konnte. Der Rennkurs bestand aus 10 Runden an je 9 km. Der Name „l’enfer“ bekam das Rennen dadurch, dass nicht die ganze Strecke asphaltiert ist, sondern zwei lange Naturwegstrassen mit dabei sind.

Sobald der Startschuss ging, war bereits die Hölle los. Wir fuhren wie die Verrückten und meine Beine waren bereits fünf Minuten nach dem Start total übersäuert. Dies bedeute, dass ich den Anschluss an das Hauptfeld, bestehend aus Männer U19 und Frauen, verpasste. In der zweiten Runde jedoch konnte ich nochmals Aufschliessen. Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Der Rest vom Rennen verbrachte ich in einer 6er-Gruppe. Da es sehr windig war und unsere Gruppe alles andere als langsam fuhr, war ich auch so am Ende total erschöpft und froh es heil ins Ziel geschafft zu haben.

Mit meinem Velo jedoch war ich äusserst zufrieden. Musste ich das Rennen letztes Jahr noch aufgeben auf Grund eines Sturzes und anschliessenden Defektes, konnte ich dieses Jahr das Rennen ohne Platten und Sturz zu Ende fahren.

GP Crevoisier-Tour de la Courtine

Am 31. Mai war es Zeit die Schweizer-Rennserie zu starten. Das erste Rennen davon war im Kanton Jura und führte uns über 75km, auf fünf Runden verteilt. Pro Runde gab es jeweils einen 2km langen Anstieg. Währen dem Rennen habe ich mich gut gefühlt. Vor allem zu Beginn gab es sehr viele Attacken. Zum Teil ging ich mit und manchmal auch nicht. Es war ein Katz und Maus Spiel, bis es schlussendlich einer Gruppe gelang eine Lücke zu reissen. Leider jedoch war ich nicht in dieser Gruppe und von da an fiel unser Tempo mächtig zusammen. Nur noch beim Anstieg wurde aufs Gas gedrückt. Da es sehr viel Gegenwind hatte, machte es nicht viel Sinn alleine etwas zu probieren und so fuhr ich in einer Gruppe von rund 15 Fahrerinnen weiter. In der letzten Runde wurde dann noch auf den 9. Rang gesprintet. Leider jedoch ist dies nicht wirklich mein Ding und so habe ich auf den letzten 700m abreissen lassen und so noch 10 Ränge verloren…

Rundfahrt Setmana Ciclista Valenciana

Vom 21-24. Februar nahm ich an der Rundfahrt: Setmana Ciclista Valenciana teil. Ermöglicht würde mir dies durch das Remax Cycling Team, die noch zwei Gastfahrerinnen mitnehmen durften. Es waren vier unglaublich tolle Renntage. Das erste Mal live mit den Frauen mitfahren zu dürfen, die man sonst nur vom Fernseher und den Social Medias kennt, war hammermässig.

Meine Erwartungen vor der Rundfahrt waren sehr bescheiden. Ich dachte, wenn ich die erste Etappe bis ins Ziel schaffe, ist dies schon eine riesen Leistung für mich. Erinnerte ich mich doch nur allzu gut an meine letzte Rundfahrt vor 1,5 Jahren. Damals durfte ich mit der Schweizer Nati an der Tour: „Cycliste Féminin International de l’Archèche“ starten. Leider endete dieses Rennen für mich bereits während der 1. Etappe, auf den ersten 10km, da ich eine Synkope erlitt.

Mit einem mulmigen Gefühl begab ich mich daher an die Startlinie auf der ersten Etappe. Doch meine Sorgen waren unbegründet. Sehr schnell fand ich mich zurecht in dem riesen Feld von 170 Fahrerinnen, die Mehrzahl von ihnen Profis. Ich konnte sogar bis am Schluss mit den meisten von ihnen mithalten und musste erst auf den letzten km abreissen lassen, als es um die Zieleinfahrt ging.

Und so ging es jeden Tag weiter bis ich auch die letzte Etappe sturzfrei und putzmunter zu Ende fahren konnte.

Dieses Rennen hat mir sehr viel Selbstbewusstsein gegeben. Ausserdem war es ein riesen Motivation für mich den Winter draussen in der Kälte zu verbringen und Stunde um Stunde auf dem Rennvelo zu verbringen. Wusste ich doch, meine Form würde schon bald auf die Probe gestellt.

Desweiteren erhielt ich durch diese Rundfahrt die Gelegenheit an einer weiteren Tour mit dem Remax Team zu starten. Mehr dazu bald…

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